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«Ein Gebäude ist wie ein Tagebuch»

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Da sind Mönche», sagt das Medium Andreas Meile im Täfersaal des Schlosses Münchenwiler. «War das einmal ein Kloster?» Er sei noch nie hier gewesen, die Region sei ihm allgemein unbekannt. Meile fährt fort: «Die Mönche benutzen allerdings nicht die heutige Türe, sondern gehen quasi durch die Wand: Dort befand sich früher wohl ein Durchgang.» An besagter Stelle befindet sich heute auch eine Tür, vermutlich ein Wandschrank, dahinter sind Arkaden erkennbar. Andreas Meile steht im Raum, kommentiert, was er wahrnimmt – fast wie einen mehrfach belichteten Film. «Ich muss mich dafür nicht besonders konzentrieren – nicht mehr», sagt der Gründer des Psi-Zentrums Seeland in Nidau. Er nehme die geistige Energie mit einer Art innerem Auge wahr. «Ich vergleiche den Prozess gerne mit dem Vorgang, sich an etwas zu erinnern.» Meile sagt, er spüre die geistige Energie auch physisch. «Meine Hände beginnen zu kribbeln, und kleine rote Punkte werden sichtbar.»

Nur harmlose, geistige Energie

Seit über 20 Jahren arbeitet der gelernte Maschinenschlosser und Sozialpädagoge als Medium. Erstmals habe er seine Fähigkeit als 18-Jähriger entdeckt, wie er sagt. «Ich habe in der Aufbahrungshalle gesehen, wie mein verstorbener Grossvater aufstand und zur Tür ging.» Er sei damals erschrocken und habe an sich gezweifelt. Meile entschloss sich, die Gabe anzunehmen, und liess sich vor über 30 Jahren bei einem holländischen Medium ausbilden. «Ich kann Bilder empfangen, welche mir die geistige Welt gibt.» Ob diese Gabe auch eine Belastung sein kann? Meile verneint. «Ich kann die Wahrnehmung der geistigen Energie wie einen Lichtschalter ein- und ausschalten.» Und er fügt an: «Am entspannendsten ist es für mich aber trotz allem in meiner Wohnung: einem Neubau», sagt er lachend. Die Fähigkeit hätten übrigens alle in sich. «Jeder kann lernen, ein Medium zu werden.» Wie bei anderem gebe es jedoch mehr oder weniger Begabte.

Es ist nicht das erste Mal, dass das Medium mit den Medien auf Spurensuche nach Geistern geht. «Ich erkläre gerne, wie ich arbeite.» Die Beweisbarkeit sei ihm wichtig; er wolle sich abgrenzen von «Wahrsagern mit Kopftuch und Winkekatze auf dem Tisch». Meile hat unter anderem bereits die NZZ, den «Sonntagsblick», die «Coopzeitung» und ein französisches Filmteam begleitet, etwa ins Val Sinestra im Kanton Graubünden, wo es in einem Kurhaus spuken soll. «Dort haben sich die Kamera-Akkus in Rekordschnelle entladen, ein Besteckkasten wurde wie von Geisterhand ausgeschüttet.» Solche Kräfte gebe es im Schloss Münchenwiler nicht. «Hier ist nur harmlose geistige Energie vorhanden», so Meile. «Keine intelligente Energie wie im Val Sinestra.» Solche könne mit dem Medium kommunizieren.

Dass es im Schloss Münchenwiler spuken soll, hat man laut Lokalhistoriker Jakob Schluep früher erzählt. In einem Schloss auf Geistersuche gehen – was ist dran an diesem Klischee? «In alten Gemäuern ist die Geschichte spürbar: Die Energie ist zum Teil immer noch vorhanden. Ein Gebäude ist wie ein Tagebuch», so Meile. Inzwischen befindet er sich vor einem Turm im Schlosspark. «Diesen hat sich ein Mönch zum neuen Domizil erkoren: Zu seinen Lebzeiten gab es den Turm noch nicht», sagt er. «Der Mönch ist etwas korpulent. Er macht einen resoluten Eindruck, er ist ein Eigenbrötler. Doch er wacht darüber, dass alles friedlich bleibt. Er ist schon lange hier, er ist wie ein Hauswart.» Wahrnehmen könne er uns nicht. «Die geistige Energie hat ihre eigene Realität.» Im darunter liegenden Weinkeller: keine Spur von Geistern. «Gerade hier, wo man es vermuten würde», sagt er und lacht.

Spuk im Murtenbiet

Szenenwechsel: «Auch hier ist nichts», sagt Meile auf der Ringmauer im Murtner Stedtli. «Die energetischen Spuren sind durch die regen Besucherströme verwischt.» Am Murtensee, Richtung Schwimmbad, wo in der Murtenschlacht 1476 viele Menschen ihr Leben verloren hatten, nimmt er tote Soldaten wahr. «Hier fühle ich mich nicht wohl.» Geistergeschichten scheinen in der Region Murten trotz der Schlachtvergangenheit nicht sehr verbreitet zu sein: Weder Museumsleiter Ivan Mariano noch Lokalhistoriker Markus Rubli sind spontan welche bekannt. Rubli verweist auf die Publikation «Gschichte us em Murtebiet» von Arthur Goetschi (1963), dort sei eventuell eine Geisterlegende überliefert. Die Geschichte «Dr Holzschyter us em Lutzhuus» berichtet tatsächlich von einem mysteriösen Eigenbrötler, der beim Holzscheiter-Auftürmen auf dem Estrich starb und dessen Geist angeblich weiter Holz umschichtete. «Das Haus stand vis-à-vis dem Restaurant Bad Muntelier», sagt Margrit Sixt, Nichte von Arthur Goetschi. «Mittlerweile wurde es abgerissen.» Ob es im Lutzhaus wirklich spukte, bleibt ein Geheimnis.

Auch in der näheren Vergangenheit soll sich Paranormales ereignet haben. Eine Frau aus der Region erzählte den FN von einem unheimlichen Erlebnis. Sie möchte gerne anonym bleiben. «Immer, wenn wir vom Umbau sprachen, hörten wir schwere Schritte auf dem Dachboden unseres alten Bauernhauses. Auch mein Mann hat sie gehört, ein sehr bodenständiger Mensch.» Nachbarn informierten das Ehepaar, der Vorbesitzer habe sich auf dem Estrich das Leben genommen. Das Haus sei ihm sehr am Herzen gelegen. «Als ich dem Verstorbenen mitteilte, dass wir nichts verändern, war der Spuk vorbei.» Ähnliche Fälle kennt Meile aus seiner Tätigkeit als medialer Berater. «Ich rede dann jeweils auch mit den Geistern.» Geister – an ihnen scheiden sich dieselben. Seltsame Zufälle oder paranormale Phänomene? «Das sind keine Zufälle», davon ist Meile überzeugt.

«Ich kann Bilder empfangen, welche mir die geistige Welt gibt.»

Zur Person

Gründer des Psi- Zentrums Seeland

Andreas Meile ist 1967 in Biel geboren und wohnt in Täuffelen. Der Gründer des Psi-Zentrums Seeland arbeitet seit über 20 Jahren als Medium. Er ist diplomierter Sozialpädagoge HFS und zertifiziert in systemischer Familientherapie und Notfallpsychologie.

ea

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