Ein geschenkter Tag für die OS Wünnewil
Autor: «Alt und neu in Harmonie», FN vom 2. Juni 2008
Wir haben unser schönes, neues OS-Zentrum am vergangenen Samstag mit viel Prominenz, geistreichen Ansprachen, einem Fest für Jung und Alt eingeweiht. Die Lehrerschaft hat die Vorzüge der modernen Infrastruktur demonstriert und beste Werbung für ihre Zunft und die Bildung unserer Kinder gemacht. Auch Staatsrätin Isabelle Chassot, Erziehungsdirektorin des Kantons Freiburg und als Präsidentin der Schweizerischen Erziehungsdirektorenkonferenz sozusagen oberste Pisa-Chefin unseres Landes, hat ein paar Worte an uns gerichtet. Politikerinnen und Politiker pflegen den weder intelligenten noch originellen Brauch, bei einem besonderen Ereignis den Kindern frei zu geben.
Frau Chassot mochte sich am Samstag nichts Besseres einfallen lassen. Also haben die OS-SchülerInnen von Wünnewil am 13. Juni frei. Wer sich nun dabei etwas denkt und es nicht auf die Reihe kriegt, dass auf der einen Seite Bildung wichtig sein soll, auf der anderen Seite ein Tag weniger Bildung ein Geschenk sein soll, denkt einfach zu viel. Denke ich zu viel oder sollte ich Politiker werden? Sollten wir Frau Chassot mal ein paar Tage frei geben oder ihr einen Geschenkideenworkshop schenken? Etwa so grübelte ich vor mich hin, als ich nach der feuchtfröhlichen OS-Fete etwas beschwipst heimwärts
schlenderte.
Autor: Felix Schneuwly, Wünnewil