Ein gesunder Körper im Alter braucht ein regelmässiges Training

Gleichgewicht und Bewegung – zwei Eigenschaften, die für jüngere Menschen selbstverständlich sind, bei älteren aber oft fehlen. Aus diesem Gedanken heraus ist der Bewegungstag für Seniorinnen und Senioren in Villars-sur-Glâne entstanden. 

Zahlreiche Schaulustige haben am Samstag einen sportlichen Entdeckungstag für Seniorinnen und Senioren in Villars-sur-Glâne besucht. Staatsrat Philippe Demierre erklärte, es sei nie zu spät, um für einen stabilen und beweglichen Körper zu trainieren.

Für den Anlass ist unter anderem eine elfköpfige Gruppe aus dem Freiburger Burgquartier angereist. Regelmässig treffen sich die 62- bis 85-Jährigen für das gemeinsame Turnen. Mit dabei ist Elisabeth Heimo. Sie erklärt: «Wir sind hier, weil Pro Senectute hundert Jahre feiert.» Die Stiftung wurde 1917 gegründet. Gemeinsam mit Rosmarie Boschung hat die Unterstädterin eine halbe Stunde getanzt:

Jetzt fühle ich mich super und zehn Jahre jünger.

Rosmarie Boschung ergänzt: «In unserem Alter tut Turnen immer gut.» Gleichzeitig hebt sie den sozialen Aspekt hervor: «Nach dem wöchentlichen Turnen ist der gemeinsame Treff wichtig, wo es Kaffee und für jene, die es mögen, einen Schluck Wein oder Bier gibt.» 

Staatsrat Philippe Demierre hielt die Teilnehmenden am Entdeckungsanlass dazu an, beweglich und gleichzeitig stabil zu bleiben. Die grösste Unfallursache in der Schweiz seien Stürze. Die Folgen könnten langfristig und schwer sein. Dazu gehörten Brüche und Hirntraumas. Sport und Bewegung dienen dazu, Kraft und Gesundheit zu erhalten. Der Vorsteher der Direktion für Gesundheit und Soziales fügte an:

Gesundheit beginnt nicht in der Notfallaufnahme im Kantonsspital.

Schon einfache Bewegungen und ein lockeres Training dienten dem Erhalt der Körpertüchtigkeit. «Jede Bewegung zählt, und es ist nie zu spät, um Gutes für sich zu tun.»

Fussball ohne Eile

Testgehen über einen schwierigen Boden, Freiübungen, Gleichgewichtsübungen, gemeinsames Tanzen, Tchoukball – eine Form von Handball –, Fitnessübungen und Paartanz: Das Angebot am sportlichen Entdeckungstag für Seniorinnen und Senioren war gross. Bei einem Turnier mit dem Titel «Fussball ohne Eile» konnten ad hoc zusammengewürfelte Mannschaften zudem ihre Kräfte messen. Die oberste Regel hiess: Es darf nicht gerannt werden.

Organisiert wurde der Anlass von Pro Senectute und im Gesundheitsbereich tätigen Organisationen, etwa von Physio Freiburg und der Freiburger Rheumaliga. Die eidgenössische Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) unterstützte den Anlass finanziell. Der Anlass fand auch im Rahmen des Programms «Sicher stehen – sicher gehen» der Beratungsstelle für Unfallverhütung statt.

Jung und Alt im gleichen Boot

Ein junger Familienvater lehnte locker an der Wand der Turnhalle des Sportzentrums Le Platy. «Meine Frau will Monitorin bei Pro Senectute werden. Wir sind hierhergekommen, um die Organisation besser kennenzulernen», erklärt er. Eine junge Mutter aus Villars-sur-Glâne hat sich mit ihren beiden Kindern dem Reigen beim Welttanz angeschlossen. Sie hat ihre Mutter zum Anlass begleitet und so haben drei Generationen miteinander getanzt.

Nachhaltigkeit erwünscht

Ziel des Anlasses war es, dass die Teilnehmenden auch weiterhin am Ball bleiben – oder wie es der Geschäftsleiter von Pro Senectute Freiburg, Emmanuel Michielan, gegenüber den FN ausdrückte: «Es ist schön, das Interesse der älteren Leute für einen derartigen Präsentationstag zu sehen. Noch schöner ist es, wenn sie diese Aktivitäten nutzen und sich bei Pro Senectute einschreiben.» 

Bis Mitte Oktober können Interessierte Angebote von Pro Senectute im Sense- und Seebezirk und auch in der Stadt Freiburg gratis testen. Eine Anmeldung bei Pro Senectute Freiburg ist erforderlich.

Auch der Präsident der Rheumaliga, der Rheumatologe François Grognuz, blickt zuversichtlich in die Zukunft. Die Rheumaliga bietet jeweils am Donnerstagnachmittag in ihren Räumlichkeiten im Gebäude «Le Quadrant» beim Fri-Son eine unentgeltliche Beratung für Muskel-, Gelenk-, Knochen-, Sehnen- und Bänderkrankheiten an. Eine Anmeldung für diesen Termin ist nicht nötig.