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Ein grober, aber fairer Sport

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Roller Derby ist eine von Frauen dominierte Kontaktsportart auf Rollschuhen. Seit 2016 gibt es auch in Freiburg ein Team, das die aus den USA stammende Disziplin regelmässig trainiert.

Roller Derby ist keine traditionelle Sportart. Roller Derby ist Punk. Rigide Kleidervorschriften, einen Vereinsvorstand oder klar definierte nationale Strukturen sucht man vergeblich. Stattdessen hilft jede und jeder etwas mit, viel ist selbst gemacht: Die Nummern der Spielerinnen – aktuell sind es nur Frauen, aber Menschen jeden Geschlechts sind beim Team in Freiburg willkommen – werden mit wasserfestem Filzstift auf den Arm gemalt, eine Freundin hat für die Equipe Helm-Covers genäht. Individualität wird gefeiert: «Die Spielerinnen geben sich einen eigenen Derby-Namen», erzählt Agnès Bucher, oder eben Strike Machine, die jeden Dienstagabend in Freiburg das Training der Black Witches (die «Schwarzen Hexen») leitet. Sie ist Gründungsmitglied und brachte die in den 1930er-Jahren in den USA entstandene Sportart vor sieben Jahren von Genf in die Saanestadt.

Die Trainerin Agnès Bucher alias Strike Machine erklärt eine Übung.
Foto Aldo Ellena

Sanfte Frauen, grobe Männer?

Beim Roller Derby, eine der wenigen frauendominierten Vollkontaktsportarten, geht es rabiat zu und her – und das auf Rollschuhen. Die Jammerin, markiert durch einen Stern auf dem Helm-Cover, fährt auf dem ovalen Track möglichst viele Runden und erhält einen Punkt für jede überholte gegnerische Blockerin. Die vier Blockerinnen, die gemeinsam ein Pack bilden, versuchen einerseits, die gegnerische Jammerin am Überholen zu hindern, andererseits kämpfen sie der eigenen Jammerin den Weg frei. Dafür sind die Spielerinnen gut ausgerüstet: Helm, Mundschutz sowie Knie-, Ellenbogen- und Handgelenkschoner gehören neben den Rollschuhen mit den individuell gestalteten Schutzkappen zum Standard.

Die drei schwarz gekleideten Spielerinnen links bilden ein Pack und versuchen, die Jammerin zu blocken.
Foto Aldo Ellena

Gefährlicher als andere Sportarten sei Roller Derby, abgesehen von einigen blauen Flecken, jedoch nicht: «Es ist genau geregelt, wo und wie gecheckt werden darf», erklärt Bucher. Der Einsatz der Hände ist beispielsweise verboten, die Oberarme, Schultern oder Hüften dürfen jedoch eingesetzt werden. «Jede Körperform hat ihre Vorteile.» Das sei das Schöne an der Sportart: «Wir passen unsere Taktik der Morphologie der Spielerinnen an.»

Viele Frauen hätten am Anfang eine mentale Barriere, wenn es um Checks geht, erzählt Iris Wippich alias Redrum. «Man wächst auf mit der Idee, dass Frauen sanft sind.» Im Roller Derby könne man lernen, dies hinter sich zu lassen, meint die Baslerin. 

Iris Wippich alias Redrum kam durch ihr Studium nach Freiburg.
Foto Aldo Ellena

Rollschuh-Skills sind wichtig

Im Training kommt nach dem Einwärmen und einigen Kraftübungen erst einmal die Rollschuhtechnik an die Reihe. Die anwesenden Derby-Frauen fahren problemlos rückwärts und springen elegant zwischen einem Pfosten, der eine Gegnerin markiert, und einem Hütchen, das den Rand der Bahn anzeigt, durch.

Stabil auf den Rollschuhen zu stehen, ist das A und O des Roller Derby.
Foto Aldo Ellena

Danach kommen die körperbetonten Übungen, immer wieder fällt jemand hin. Die Sportlerinnen nehmen das locker und rappeln sich jeweils schnell wieder auf: «Eine der ersten Sachen, die man lernt, ist, wie man hinfällt, ohne sich zu verletzen», erläutert Bucher.

Sieht schmerzhafter aus, als es ist: Die Derby-Frauen lernen von Anfang an, wie man die Verletzungsgefahr beim Hinfallen minimiert.
Foto Aldo Ellena

Mehr als eine Sportart

Zu Beginn waren es noch mehr als zehn Personen, die bei den Black Witches trainierten. Seit dem Ende der Corona-Pandemie sind es noch fünf. «Die Schwierigkeit ist, dass niemand hier Roller Derby kennt», erklärt Bucher. In der Schweiz gibt es nur rund zehn Teams. Zwischen ihnen herrscht kaum Konkurrenz, auf eine nationale Meisterschaft verzichten die Gruppen. «Wir sind eine echte Gemeinschaft», betont Bucher. Diese Einstellung ziehe sich durch alle Niveaus und werde auch bei internationalen Wettkämpfen gelebt.

Die Matches organisieren die Teams selbst, je nach Lust und Laune. Die 30-minütigen Halbzeiten eines Wettkampfs sind in sogenannte Jams geteilt, jeweils zwei intensive Minuten, nach denen eine kurze Pause folgt. «Wenn wir auf dem Track sind, dann geben wir 200 Prozent», so Bucher. Die Bahn ist 30 Meter lang und führt über zwei Hallen hinweg. Da es für die Randsportart keine vorgezeichneten Linien gibt, fixieren die Derby-Girls als Rand mit Klebeband ein Seil auf dem Boden.

Die punkige Do-it-yourself-Mentalität scheint auch hier hervor.

Serie

Es lebe der Sport

Unihockey, Fussball, Eishockey – diese Sportarten liegen zwar im Trend, bewegen sich aber auf ausgetretenen Pfaden. Warum nicht etwas Schwung reinbringen und etwas Neues ausprobieren? In einer losen Serie stellen die «Freiburger Nachrichten» etwas aussergewöhnlichere Sportarten vor und wagen manchmal auch den Selbstversuch. agr

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