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Ein Kriegskind auf der Flucht

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Barbara Schwaller

Auschwitz, Ravensbrück, Sachsenhausen – wir kennen diese Namen aus der Geschichte. Mano, elf Jahre alt, kennt sie aus Erfahrung! 1945 ist er auf dem Todesmarsch: Alle, die nicht mehr weiterkönnen, werden erschossen. Hitler ist tot, der Krieg ist aus, alle sind auf der Flucht, auch die SS.

Herkunft verschwiegen

Mano wird völlig entkräftet auf einem Gefährt von französischen Kriegsgefangenen aufgenommen. Sie gehen davon aus, dass er niemanden mehr hat, und nehmen ihn mit nach Frankreich. Dass er ein Sinto (Zigeuner) ist, darf er niemandem sagen, deswegen wurde er ja deportiert; ebenso sehr fürchtet er sich davor, dass die Franzosen ihn als Deutschen erkennen – «sales boches!» – hört er überall.

Mano ist schwer traumatisiert und verstört. In Paris nimmt eine Elsässerin ihn mit nach Hause. Der Junge lernt die ersten französischen Worte, und sie pflegt die Wunden auf seinem Körper. – Die seelischen Wunden werden nie ganz ausheilen. Bei der Familie Fouquet kann er nicht bleiben, sie haben zu wenig Platz.

Die Chefin der Hilfsorganisation vermittelt ihn schliesslich weiter in ein Waisenheim. Er heisst jetzt André Manot und soll adoptiert werden. Zuerst muss er jedoch in die Schule. Er kommt nach Le Havre zu einem Ehepaar, das mit ihm den Schulstoff nachholt und vor allem sein Französisch verbessert.

In Anja Tuckermanns Buch erfährt man, welches Glück Mano in Frankreich hatte und wie viele Schwierigkeiten ein Leben nach den Lagern bietet. Obwohl er sehr wohlwollend aufgenommen wird und alles getan wird, um ihm zu helfen, kann er seine eigene Familie nicht vergessen und darf doch nichts sagen.

Er kann nicht vertrauen und lebt ständig in grosser Angst und Ungewissheit. Seine Gedanken sind im Buch in einer anderen Schrift gesetzt – so werden wir uns als Leser der fast unüberbrückbaren Gegensätze bewusst.

Wahre Geschichte

Die Geschichte von Mano klingt unglaublich und ist doch wirklich geschehen. «Mano» ist ein Roman nach einer wahren Begebenheit, dokumentiert mit Fotos und Kopien der verschiedenen Organisationen, die nach dem Krieg geholfen haben, Verschollene wieder zu finden und Familien zusammenzuführen.

Anja Tuckermann: Mano Der Junge, der nicht wusste wo er war, München: Hanser Verlag, 2008.

Barbara Schwaller-Aebischer ist Leiterin der Bibliothek Tafers.

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