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Ein Lager wie die Jubla: Belgien zu Besuch in Plaffeien 

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2019 feierten die belgische Gemeinde Kasterlee und Plaffeien eine 40-jährige Freundschaft. Besuche und gemeinsame Veranstaltungen verbinden die Gemeinden. In den vergangenen zwei Wochen waren 126 Belgier in Plaffeien zu Besuch.  

Die Gemeinde Kasterlee liegt in Belgien in der Region Flandern und besteht aus den fusionierten Ortschaften Kasterlee, Lichtaart und Tielen. Mit etwas mehr als 19‘000 Einwohnerinnen und Einwohnern (Stand 2022) ist Kasterlee fünfmal grösser als Plaffeien. Die zwei Gemeinden verbindet eine starke Freundschaft, die seit 1979 besteht, weiss Otto Lötscher, ehemaliger Syndic von Plaffeien und langjähriges Mitglied der Kasterlee-Kommission. «Es hat 1959 begonnen, als Kinder aus Belgien nach Schwarzsee kamen, um ihre Ferien hier zu verbringen», sagt Lötscher. Intersoc, eine Organisation der christlichen Krankenkasse Belgiens, bot bis 2013 Ferien im Schwarzsee an. «Nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Organisation an mehreren Orten der Schweiz Ferien zur Förderung der Gesundheit von Kindern organisiert», sagt Lötscher. Der damalige Direktor von Intersoc, Luc Swerts, habe mit dem damaligen Amman Heinrich Piller Kontakt aufgenommen:

Er lancierte die Idee einer Verschwisterung mit der Gemeinde Kasterlee.

Otto Lötscher
Ehemaliger Syndic von Plaffeien

Musikgesellschaften verbinden

Das erste offizielle Treffen fand 1979 in Kasterlee statt: Die Musikgesellschaft von Plaffeien feierte gemeinsam mit den Belgierinnen und Belgiern das 100-Jahr-Jubiläum der Fanfare De Kunstminnaars. Die Gemeindepartnerschaft wurde 1987 in Kasterlee und 1989 in Plaffeien besiegelt. Seither ist vieles passiert: Nebst dem amtierenden Gemeinderat und Vereinen besuchen auch Privatpersonen die Partnergemeinde. «Ich war sicher 30-mal zu Besuch in Belgien», so Otto Lötscher. Er sei zu Hochzeiten eingeladen worden und habe bei Freunden übernachten können. «Die Freundschaft zwischen den Gemeinden ist sehr familiär», sagt Lötscher und fügt hinzu:

Auch nach 40 Jahren ist noch eine starke Verbindung vorhanden. 

Otto Lötscher
Ehemaliger Syndic von Plaffeien

Generationenwechsel

Diese Verbindung soll nun aufgefrischt werden. «Für uns ist es sehr wichtig, dass die Kontakte bestehen bleiben», sagt Bruno Jörg, Präsident der Kasterlee-Kommission. Das Problem sei, dass diejenigen Personen, die mit dieser Gemeindepartnerschaft angefangen haben, nun 80 Jahre alt sind: «Wir versuchen deshalb, einen Generationenwechsel zu vollziehen.»

Das Lager der Chiro (siehe Kasten), das belgische Ebenbild zur Jubla, findet während zehn Tage in Plaffeien statt. Es soll dieser Problematik entgegenwirken und die Möglichkeit bieten, Kontakte zu knüpfen. «Wir Leiter sind während zwei Wochen hier, die Kinder zehn Tage», sagt Klaas, Leiter aus Kasterlee, gegenüber den FN. Die rund 700 Kilometer von Kasterlee nach Plaffeien wurden mit dem Bus zurückgelegt. «Wir haben alles, ausser Tische und Essen, von zu Hause mitgebracht», so Klaas. Die ganze Organisation des Lagers wird nicht nur von Chiro geführt, sondern auch von der Kasterlee-Kommission unterstützt, so Bruno Jörg:

Wir helfen, wo wir können, und stellen gratis unsere Hilfe zur Verfügung, damit das Lager günstiger wird.

Die Kasterlee-Kommission habe die Organisation vor Ort übernommen.

Viele Erlebnisse

Ein typischer Morgen im Zeltlager beginne um halb acht. «Die Leiter führen immer ein kleines Theater auf, bevor es Frühstück gibt», so Klaas. «Die Geschichte des Theaters zieht sich durch das ganze Lager», fügt der Zwanzigjährige hinzu. Während des zehntägigen Aufenthalts in Plaffeien versuchen die Leiter, die Kinder den ganzen Tag zu unterhalten. «Normalerweise gehen die Kinder direkt nach dem Abendessen Fussball spielen», so der zwanzigjährige Student. Die Kinder scheinen sich jedoch sehr gut selber unterhalten zu können.

Das Lager der Chiro ist in sechs Gruppen aufgeteilt, die jeweils gemeinsam ein Zelt teilen. Rund 126 Buben von 7 bis 18 Jahren sind momentan in Plaffeien zu Besuch und lassen ihrer Energie bei Spielen und Wanderungen freien Lauf. «Die älteste Gruppe war auf der Kaiseregg, und mit allen Gruppen waren wir auf einer zweitägigen Wanderung», so Klaas. Sie hätten in Alphütten übernachtet: «Das war wohl das Coolste, was wir bisher gemacht haben.» Denn so eine Wanderung mit Aussicht sei in Belgien nicht möglich, erklärt Klaas:

Der grösste Unterschied zwischen Belgien und der Schweiz sind die Berge. 

Er fügt hinzu: «Die Dörfer in der Schweiz sind so klein und so weit voneinander entfernt.»

Der Aufenthalt sei sehr abwechslungsreich, und auch die Leiter können sich manchmal zurücklehnen: «Am Donnerstag leitete die älteste Gruppe das Lager.» So sollen sie lernen, wie man mit Kindern umgehe. 

«Am letzten Abend zünden wir ein grosses Lagerfeuer an und singen gemeinsam», sagt Klaas. Am Samstag geht es dann nach zehn Tagen Spiel und Spass und mit vielen wertvollen Erinnerungen wieder zurück nach Belgien.

Fakten

Was macht Chiro? 

Chiro ist ein Jugendverein mit Ähnlichkeiten zur Jubla. Bei Chiro sind Mädchen und Jungs getrennt und nach Altersklassen aufgeteilt. «Eine gemeinsame Gruppe wäre zu gross», erklärt Klaas, Leiter aus Kasterlee. Jeden Sonntag organisieren die Verantwortlichen eine Aktivität, aber auch unter der Woche werden Events geplant; für die involvierten Personen eine arbeitsreiche Beschäftigung. Sei es aus Spass oder um dadurch den Verein zu finanzieren: Partys, Velorennen oder auch das Verkaufen von Toilettenpapier verbindet beide Aspekte. 

Ein Lager findet jedes Jahr statt, aus finanziellen Gründen aber nur etwa alle acht Jahren in Plaffeien. Der letzte Besuch von Chiro war 2016. yn

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