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Ein Leben für den Film

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Traf man sich mit Hugo Corpataux auf einen «schnellen Kaffee», tat man gut daran, genug Zeit einzuplanen. Denn Hugo Corpataux war einer, der immer viel zu erzählen hatte. Er hatte klare Meinungen zur Politik und zum Weltgeschehen und gab gerne Geschichten aus seinem Leben zum Besten. Am Dienstag ist der Sensler Filmpionier im Alter von 95 Jahren verstorben. Sein Leben hat er voll und ganz dem Kino gewidmet: Mit achtzehn Jahren gründete er den «Film-Dienst Giffers», mit dem er in den Dörfern der Region als wandernder Filmvorführer unterwegs war, und noch in seinen letzten Lebensjahren trieben ihn Ideen für neue Filmprojekte um. Dazwischen war er Filmverleiher, Regisseur, Produzent und Kinobetreiber. Er filmte bei Anlässen wie dem Eidgenössischen Musikfest 1953, dem Eidgenössischen Jodlerfest 1955 oder der 800-Jahr-Feier der Stadt Freiburg 1957. Als Produzent arbeitete er mit Filmemachern wie Jacques Thévoz, Mario Cortesi, René Bersier, Jacqueline Veuve, Dominique de Rivaz und Jacqueline Surchat. Sein bekanntester Film war die Dokumentation über den Autorennfahrer Jo Siffert, die 1971 nach Sifferts tödlichem Rennunfall erschien.

Doch Hugo Corpataux war keiner, der in der Vergangenheit lebte. Nichts tat er lieber, als mit seinem Auto von seinem Wohnort Tentlingen in die Stadt Freiburg zu fahren und dort seine vielen Kontakte zu pflegen. Sein Interesse für die Technik, das ihn einst zum Film gebracht hatte, bewahrte er ein Leben lang. Er wusste Bescheid über die neusten Entwicklungen, und Smartphone und Apple Watch waren seine ständigen Begleiter. Noch im März 2018 nahm er an der Gründungsversammlung des Netzwerks Fribourg Films, einer Vereinigung der Freiburger Filmschaffenden, teil. Er habe schon vor über siebzig Jahren Filme gemacht, sagte er da zu den Anwesenden, von denen die meisten zu jener Zeit noch nicht einmal auf der Welt waren. Seine jüngeren Kolleginnen und Kollegen zollten ihm mit spontanem Applaus Respekt: Hugo Corpataux war bis zuletzt Teil der Freiburger Filmwelt und liess sich auch den jährlichen Besuch des Internationalen Filmfestivals Freiburg nicht nehmen.

Die Freiburger Filmemacherin und Drehbuchautorin Jacqueline Surchat erinnert sich an Hugo Corpataux als einen Menschen von «überbordender Energie». «Er hatte einen sehr offenen Geist und überraschte ständig mit neuen Ideen», sagt sie. Es sei noch gar nicht lange her, dass er ihr ein neues Filmprojekt vorgeschlagen habe – auch wenn er schon seit Jahren sagte, jetzt höre er dann wirklich auf. Jacqueline Surchat realisierte mit Hugo Corpataux die Dokumentarfilme «Hafis, l’artiste nomade» und «Freiburg … einmal anders» und arbeitete auch bei anderen Projekten mit ihm zusammen. Ganz reibungslos sei das nicht immer gewesen, erzählt sie. «Hugo hatte immer eine klare Meinung, die er vehement vertrat.» So habe es bei der Arbeit viele Diskussionen gegeben, aber am Ende sei dabei immer etwas Gutes herausgekommen. «Ich habe Hugo Corpataux sehr bewundert und geschätzt für seine Offenheit, seine Neugier und seinen Humor.»

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