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Ein Leben im Dienst der andern

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Ein Leben im Dienst der andern

Bertha Renggli-Schorro feierte in Schmitten den 100. Geburtstag

Im Alters- und Pflegeheim Sonnmatt in Schmitten trat gestern Bertha Renggli-Schorro ins hundertste Lebensjahr ein. Sie verbringt dort in guter Verfassung mit ihrem 96-jährigen Bruder Felix den Lebensabend.

Von ANTON JUNGO

Ihr ganzes Leben lang hat Bertha Renggli-Schorro für andere gesorgt, jetzt stand sie für einen Moment selber im Mittelpunkt. Im Rahmen einer fröhlichen Feier durfte sie die Glückwünsche der Behörden, der Angehörigen und der Mitbewohner in Empfang nehmen. «Die Jubilarin hatte nicht immer ein einfaches
Leben und sie verdient es, dass man ihr gebührend dankt für alles, was
sie andern gegeben hat», erklärte Staatsrätin Ruth Lüthi, die ihr die Glückwünsche und das Geschenk der Freiburger Regierung überbrachte. Bertha Renggli-Schorro hat auf den traditionellen Lehnstuhl verzichtet.

Schon als Kind die Härte
des Lebens erfahren

Die Direktorin für Gesundheit und Soziales rief in ihrer Grussadresse einige wichtige Lebensstationen der Jubilarin in Erinnerung. Bertha Renggli-Schorro wurde am 23. Juli 1904 als sechstes von acht Kindern der Eltern Franz und Maria Schorro-Waeber in Zirkels, Schmitten, geboren.

Zur Familie gehörten auch fünf Halbgeschwister. Als Bertha fünfjährig war, verunglückte ihr Vater. Die Kinder mussten ihr Daheim verlassen und so kam sie zu einer Tante nach Villeneuve. Dort besuchte sie die Schule, und sie spricht auch heute noch Französisch. Während der Kriegsjahre 1914 bis 1918 musste
das junge Mädchen auf dem landwirtschaftlichen Betrieb mithelfen und lernte die Härte des Lebens kennen.

Dreijähriger Aufenthalt
in Leysin wegen Krankheit

In der Zwischenzeit hatte die Mutter in Mühletal ein Haus erworben, und Bertha konnte als 15-Jährige nach Hause zurückkehren. Sie fand bei der Firma Tobler in Bern eine Anstellung. Gerne hätte die Staatsrätin vernommen, ob sie noch hie und da den süssen Geschmack von Schokolade in der Nase habe. Nach dreizehn Jahren musste sie die Arbeit aufgeben, weil sie an Tuberkulose erkrankt war. Es folgte ein dreijähriger Aufenthalt in Leysin. Nach der Genesung blieb sie zu Hause und pflegte die kranke Mutter bis zu deren Tod. Sie arbeitete zwischenzeitlich als Taglöhnerin, blieb aber stets die gute Seele im Haus.

Kurzes Eheglück

1945 heiratete sie Alfons Renggli. Obwohl die harmonische Ehe kinderlos blieb, waren der Jubilarin die Kinder nicht gleichgültig. Sie stellte sich immer wieder zur Kinderbetreuung zur Verfügung. Nachdem ihr Bruder Felix an der Bahnhofstrasse in Schmitten eine Liegenschaft erworben hatte, zogen sie ins Dorf. 1977 verlor sie ihren Gatten. Ein Jahr später zog eine Halbschwester zu ihr, die sie bis zu deren Eintritt ins Altersheim umsorgte.

Mit dem Bruder
im Pflegeheim

Die Sorge um ihren Bruder Felix, der mehr und mehr das Augenlicht verlor und schliesslich fast erblindete, gab ihr immer wieder Kraft und liess sie die eigenen Gebrechen vergessen. Nach einem Unfall musste sie im Spital Tafers gepflegt werden und am 1. Dezember 2000 trat sie ins Alters- und Pflegeheim Sonnmatt ein. Am 28. März 2001 zog ihr Bruder Felix zu ihr in die Zwei-Zimmer-Wohnung. Bis dahin hatte er in der Altersresidenz in Bethlehem gewohnt.

Anton Zollet, der die Geburtstagsfeier organisiert hatte, verriet, dass sich die Jubilarin zum Fest eigentlich einen Steuererlass gewünscht hatte. Ammann Max Schafer, der zusammen mit Gemeindekassier Pius Sturny die Glückwünsche der Gemeinde Schmitten überbrachte, konnte diesen Wunsch zwar nicht erfüllen. Er wusste aber von einer Leidenschaft der Jubilarin und schenkte ihr 100 Kaffeebons. Der Ammann verriet auch eines ihrer Geheimnisse für das Altwerden. «Bertha Renggli-Schorro ging auf die Leute zu und hat ihr Leben immer gestaltet», hielt er fest.

Hans-Ueli Marti, der neue Präsident des Verwaltungsrates der Stiftung Altersheim St. Wolfgang, freute sich darüber, dass er schon im ersten Monat seiner Amtszeit zu einem so hohen Geburtstag gratulieren konnte – und zudem noch zu einem erstmaligen Ereignis im Heim Sonnmatt. Die 84-jährige Bertha Schmied, am Schwyzerörgeli begleitet von der Pflegemitarbeiterin Elisabeth Schmutz, hatte es sich nicht nehmen lassen, ihrer Mitbewohnerin mit einigen Volksliedern zum hohen Geburtstag zu gratulieren.

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