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Ein Leben im Dienste der Musik

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Zum Rücktritt von Professor Luigi Ferdinando Tagliavini

Autor: Von BEATE SCHLICHENMAIER

In der Kapelle des alten Bürgerspitals ist am Freitagnachmittag der langjährige Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität Freiburg in einer vielseitig gestalteten Feier verabschiedet worden. «Freiburg, ist das nicht die Universität von Herrn Tagliavini», so wird nach den Worten von Professor Hans Dieter Schneider, Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Freiburg, die Freiburger Hochschule im Ausland wahrgenommen. Seine Laudatio sowie diejenige des Vizedirektors der Universität, Professor Georg Darms, würdigten die Lehrtätigkeit des scheidenden Professors.

Forschung und Beratung

Seit fünfunddreissig Jahren amtet Luigi Ferdinando Tagliavini an der hiesigen Universität. Er hat den Lehrstuhl zu einem Schwergebiet der Musik des 16. und 17. Jahrhunderts und der historischen Aufführungspraxis ausgebaut. Sein Bemühen um die Verbindung von musikwissenschaftlicher Forschung und Musizierpraxis, zum Beispiel in der alljährlich stattfindenden Orgelakademie oder gemeinsamen Veranstaltungen zwischen Konservatorium und Universität, erhielt in den verschiedenen musikalischen Darbietungen das ihm gebührende Lob: mit einer Uraufführung des «Tango per l’elevazione, dédicacé à Luigi Ferdinando Tagliavini», gespielt vom Komponisten Guy Bovet selbst an der Orgel, sowie weiteren Werken von Domenico Scarlatti, Claudio Monteverdi und Isabella Leonarda für Gesang und Orgel. Die Vokalisten Haida Housseini und Michel Brodard und der Organist und Musikwissenschafter François Seydoux gaben hiermit ein Beispiel ihrer fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Maestro.

Es ist zu einem grossen Teil das Verdienst von Professor Tagliavini, dass man sich heutzutage intensiv und kritisch mit den historischen Aufführungsbedingungen alter Musik auseinander setzt und somit Forderungen nach Werktreue und zeitloser künstlerischer Aktualität gerecht werden kann. Hierbei ist das Wissen um den Bau und die Spielweise historischer Instrumente von grosser Bedeutung.
Der Konsulent für Orgelfragen bei der eidgenössischen Kommission für Denkmalschutz, Rudolf Bruhin, wies auf unzählige Orgelrestaurationen hin, welche ohne die kompetente Beratung von Luigi Ferdinando Tagliavini nicht möglich gewesen wären. In Freiburg zeugt hierfür insbesondere die Chororgel der Kathedrale St. Nikolaus, welche letztes Jahr wieder eingeweiht wurde.

Festschrift überreicht

Dass der scheidende Ordinarius für Musikwissenschaft nicht nur als Forscher, sondern ganz besonders auch als Mensch und Freund verehrt wird, kam in den Worten von Professor Alfred A. Schmid zum Ausdruck. Mit einem grossen Blumenstrauss wurde Professor Tagliavini abschliessend die ihm gewidmete Festschrift «Fiori Musicologici», welche Beiträge aus seinem internationalen Kollegenkreis beinhaltet, überreicht (einstweilen in Form einer Maquette).

Zum Aperitif auf dem Universitätsgelände versammelte sich anschliessend ein aus Studierenden und ehemaligen Studentinnen und Studenten gebildetes Orchester. Unter der Leitung des italienischen Dirigenten Tito Gotti erklangen Stücke aus der heiter-satirischen Komposition «Allerlei» des Österreichers Joseph Weigl.
Damit kam nicht nur der Dank an den verehrten Lehrmeister zum Ausdruck, sondern ebenfalls die Freude aller Anwesenden, dass Professor Luigi Ferdinando Tagliavini auch in Zukunft nicht allzuweit entfernt sein und nebst seiner internationalen Konzerttätigkeit dem Schweizerischen Musikschaffen und der Musikforschung bereichernd zur Seite stehen wird.

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