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Ein Leben wie ein Film

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«Alles ausser Schauspieler»: Das sagt Hugo Corpataux über sich selbst, wenn er von seiner Karriere als Mann des Kinos spricht. Der heute 93-Jährige war Wanderkino-Vorführer, Filmverleiher, Verleiher und Verkäufer von Filmmaterial, Regisseur, Produzent und Kinobetreiber. Er brachte in den Vierzigerjahren das bewegte Bild in die Dörfer des Sensebezirks, drehte und produzierte Filme über die Region und war seit den Anfängen in den Achtzigerjahren in verschiedenen Funktionen mit dem Internationalen Filmfestival Freiburg verbunden.

Freiburger Filmpionier

Das Filmfestival, dessen 32. Ausgabe morgen Freitag eröffnet wird, hat nun die Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg zum Anlass genommen, um Hugo Corpataux mit einer Ausstellung die Ehre zu erweisen. «Corpataux’ Leben ist wie ein Film», sagte Silvia Zehnder-Jörg, Leiterin der kulturellen Aktivitäten in der Kantons- und Universitätsbibliothek, gestern vor den Medien. Der Sensler habe die Freiburger Kinogeschichte geprägt wie kein anderer, sei in jeder Hinsicht ein Pionier gewesen und dabei stets am Puls der Zeit geblieben. 1994 hat Corpataux sein Archiv der Kantons- und Universitätsbibliothek übergeben. Aus diesem Fonds sowie aus Corpataux’ privaten Beständen ist nun die Ausstellung «Action!» entstanden, die das Leben und Wirken des Filmpioniers nachzeichnet, und damit gleichzeitig vom gesellschaftlichen Wandel der Region und von den technischen Umwälzungen im Filmgeschäft erzählt.

«Den Leuten Freude bereiten»

Vor allem aber erzählt die Ausstellung von einem, der von klein auf mit dem Kino­virus infiziert war. «Mich faszinierte das bewegte Bild», sagt Hugo Corpataux selbst. Corpataux’ Vater, der in Giffers das Postbüro leitete, fotografierte und filmte in seiner Freizeit seine Familie mit einer Amateur-Kamera. Das weckte das Interesse des jungen Hugo. Mit siebzehn Jahren machte er seine ersten Filmaufnahmen, mit achtzehn gründete er den «Film-Dienst Giffers», mit dem er zuerst in Giffers und dann in anderen Dörfern als wandernder Filmvorführer unterwegs war. Sein Antrieb war damals schon der gleiche wie während seiner ganzen beruflichen Laufbahn: «Ich wollte den Leuten Freude bereiten.» Wenn er diese Freude gespürt habe, habe ihm das auch selber Freude gemacht. «Es hat nie einen Tag gegeben, an dem ich nicht gerne zur Arbeit gegangen wäre.»

Eigentlich hätte der junge Hugo als ältester von neun Geschwistern seinen Vater im Postbüro unterstützen und den Briefträger ersetzen sollen, der während des Zweiten Weltkriegs mobilisiert worden war. Doch er überliess diese Aufgabe lieber seinem Bruder, um stattdessen seiner Leidenschaft für das Kino nachzugehen. Nach dem «Film-Dienst Giffers» gründete er die Filmverleih-Gesellschaften Cortux Film (1954) und Selecta Film (1964). Von 1958 bis 1960 betrieb er das Kino «Le Studio» in dem Gebäude an der Locarnogasse im Freiburger Perolles-Quartier, in dem auch seine Cortux Film AG untergebracht war. Parallel dazu drehte und produzierte er selber Filme, vor allem über Menschen und Traditionen der Region. So hielt er die Eröffnung des Flugplatzes Fillistorf fest (1948), den «Winter am Schwarzsee» (1949), die Feierlichkeiten zum 800. Geburtstag der Stadt Freiburg (1957) oder das Eidgenössische Schwingfest von 1958 in Freiburg. Als Produzent arbeitete er mit Jacques Thévoz, Mario Cortesi, René Bersier, Jacqueline Veuve, Dominique de Rivaz und Jacqueline Surchat. «Ich mag selber nicht der grösste Kameramann gewesen sein», sagt er selber schmunzelnd, «aber als Produzent habe ich mit den besten zusammengearbeitet.»

Was Hugo Corpataux dabei immer auszeichnete, war seine Begeisterung für die technischen Entwicklungen. «Ich bin dankbar, dass ich das alles miterleben durfte», sagt er. Seine Freude an der Technik hält übrigens bis heute an: Sein Smartphone ist sein stetiger Begleiter und seine jüngste Errungenschaft ist eine Apple Watch.

Programm

Corpataux diskutiert mit Wegbegleitern

Die Ausstellung in der Kantons- und Universitätsbibliothek dauert bis zum 26. Mai. Einen besonderen Höhepunkt gibt es am Mittwoch, 11. April. Dann diskutiert Hugo Corpataux mit den Regisseuren René Bersier, Mario Cortesi, Dominique de Rivaz und Jacqueline Surchat über die Leidenschaft für das Kino (18.30 Uhr). Zudem gibt es am 20. März und am 23. Mai geführte Besichtigungen auf Deutsch, am 8. Mai auf Französisch (jeweils 18 Uhr).

cs

Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 8 bis 22 Uhr, Sa. 8 bis 16 Uhr. Öffentliche Vernissage: Do., 15. März, 18 Uhr.

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