Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ein Lied für eine ungewöhnliche Liebesgeschichte

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Basler Madrigalisten intonieren am Sonntag das Lied von Kathrin Berger Laurence für ihren Mann: eine Weltpremiere.

Die Schwarzenburgerin Kathrin Berger Laurence erfüllt sich einen Herzenswunsch. Für ihren verstorbenen Gatten hat sie ein Madrigal in Auftrag gegeben. Das Werk feiert am Sonntag Weltpremiere. Die renommierten Basler Madrigalisten tragen es in der Kirche Wahlern vor.

Es war 1970: Die Liebe schlug wie ein Blitz ein. Kathrin Berger weilte in Mürren. Dort begegnete sie erstmals Michael Laurence. Er wurde 1924 in Berlin als Kurt Michael Loebenstein geboren. 1936 gelang ihm mit seiner Mutter die Flucht nach England. In England machte er als Mediziner und Forscher an der Universität Cardiff Karriere.

Das Vokalensemble Basler Madrigalisten tritt in Wahlern auf.
zvg/Christoph Läser

Er war verheiratet. Kathrin und Michael trafen sich aber regelmässig, wenn er in der Schweiz weilte. Nach dem Tod seiner Frau heiratete er 2003 die 15 Jahre jüngere Kathrin Berger. Seit ihrer Geburt leidet sie an einer halbseitigen Lähmung, die sie in ihren Bewegungen einschränkt.

Eine Brite schlug die Brücke zu den Madrigalisten

Nach dem Tod ihres Gatten im Dezember 2018 forderten verschiedene Bekannte die verwitwete Frau auf, ihre ungewöhnliche Liebesgeschichte aufzuschreiben. Sie wollte nichts davon wissen:

Ich wollte meine Geschichte nicht noch einmal durchleben. Das ist viel zu persönlich.

Kathrin Berger Laurence
Auftraggeberin

Sie fand einen Ausweg. Das Ehepaar liebte die Musik. Kathrin Berger hatte eine Ausbildung als Sopranistin absolviert und trat verschiedentlich mit kleineren Ensembles auf. Zu den Basler Madrigalisten kam sie über einen privaten Kontakt: «In Bern war es schwer, ein Ensemble zu finden. Ich begegnete aber Fritz Näf, dem späteren Gründer der Basler Madrigalisten.»

Der britische Cellist Ben Tarlton ebnete den Weg zu den Basler Madrigalisten.
zvg/Camilla Cappelli

Als sie sich entschied, ihrem Gatten ein Lied zu widmen, ebnete der britische Cellist Ben Tarlton den Weg zu den Madrigalisten. Diese empfahlen den in Magglingen lebenden Schweizer Komponisten Christian Henking. Er war es auch, der als Liedtext das Sonett «How Do I Love Thee?» der englischen Dichterin Elizabeth Barrett Browning (1806–1861) auswählte. Der Komponist erklärt seine Wahl so:

Ausgangspunkt war die berührende Liebesgeschichte zwischen der Schweizerin und dem englischen Arzt.

Christian Henking
Komponist

Er suchte ein englisches Gedicht, das zu dieser Liebesgeschichte passt. «Das Gedicht, das ich schliesslich entdeckte, könnte eigentlich von Kathrin Berger stammen», erklärte er auf Anfrage.

Ein «romantisches» Kunstlied

Die Blütezeit der Kunstform Madrigal lag im 16. Jahrhundert. Herking sagt: «Ich bin zeitgenössischer Komponist und schreibe sonst ganz andere Musik. In einem alten Stil zu schreiben, ist rein technisch-handwerklich kein Problem für mich.» Schwierig sei gewesen, keine unpersönliche «Stilkopie zu schreiben, sondern mich sehr ernsthaft der Liebesgeschichte, um die es geht, anzunähern». Er ergänzt: «Ich habe im romantischen Stil geschrieben aus Respekt vor Kathrin Berger – ohne mich selbst dabei zu verleugnen.»

Der künstlerische Leiter der Basler Madrigalisten, Raphael Immoos.
zvg/René Reiche

Die Auftraggeberin wohnt in einem mehrstöckigen Riegelhaus aus dem Jahr 1657 mitten in Schwarzenburg. Sie wird das Werk – ihr Werk – erstmals am kommenden Sonntag hören. Die Frau mit kaufmännischer Ausbildung sagt darum: «Ich bin vor allem darauf gespannt, wie es tönen wird.» Sie liebe Madrigale einfach:

Ich habe alte Musik gern. Madrigale sind ausgeglichen, die Stimmen passen zusammen. Ich liebe nicht den Lärm.

Kathrin Berger Laurence
Auftraggeberin

Das Lied vermittle auch eine weitere Botschaft: «Das Madrigal ist ein Ausdruck der Dankbarkeit, dass ich eine derartige Liebe erleben durfte. Andere sollen auch an dieser Freude teilhaben.»

Biografie

Einmalig und verführerisch

Der Berner Komponist Christian Henking hat sich intensiv mit der «englisch-schweizerischen» Liebes- und Lebensgeschichte von Kathrin Berger auseinandergesetzt, erklärt der künstlerische Leiter der Basler Madrigalisten, Raphael Immoos. Das Stück orientiere sich auch thematisch an der englischen Chortradition des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Romantisierung der Liebe sei in dieser Zeit in vielen Gedichten präsent. Henking habe zudem für die Basler Madrigalisten und den Cellisten Ben Tarlton ein zweites, umfangreiches Stück geschrieben, das auf den seelischen Schmerz und die Trennung liebender Menschen eingeht. Dieses zweite Stück zeige Henkings Vielschichtigkeit zeitgenössischen Vokalschaffens und werde in einer der nächsten Konzertsaisons der Madrigalisten erklingen. «Demzufolge ist das Schwarzenburger Konzert einmalig und gleichzeitig ein verführerischer Teaser und Ohrenöffner für Kommendes», erklärt Immoos. ges

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema