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Ein Liederreigen vom Feinsten zum 125.

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Ein Liederreigen vom Feinsten zum 125.

Jubiläumskonzert des Cäcilienchors Bösingen

Der Cäcilienchor Bösingen bot übers Wochenende unter der Leitung von Elisabeth Guillet ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Jubiläumskonzert. Die Zuhörer bekamen einen Reigen durch viele Zeitepochen zu hören.

Von PETER PORTMANN

Der Cäcilienchor wagte sich zum Jubiläum 125 Jahre Chorgesang in Bösingen an ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm, das viele schöne Facetten und stimmungsvolle Lieder enthielt. Der Liederreigen begann mit den Aufführungen des Männerchors unter der Leitung von Marcel Crottet. Bösingen verfügt nach wie vor über einen klangvollen und stimmungsstarken Männerchor, dem man gerne zuhört.

Mit einem Kanon – Text von Marianne Neururer – basierend auf einer Melodie von Mozart verdrängte der Frauenchor mit einer originellen Showeinlage die männlichen Kollegen von der Bühne. Die schönen Frauenstimmen wussten zu gefallen und die Zuhörer belohnten den gelungenen Auftritt mit kräftigem Applaus.

Breites Repertoire

Wie breit das Repertoire des Cäcilienchores ist, bekamen die anwesenden Musikfreunde anschliessend vorgetragen. Zu einer eindrücklichen Reise durch verschiedene Epochen von der Renaissance zum Barock über die Klassik zur Romantik waren die Zuhörer eingeladen. Zwei Tänze, vorgetragen vom Orchester «La Surprise», ergänzten den ruhigen Teil der Renaissance-Einlagen. Das Berufsmusikerensemble konnte dem Abend einen schönen Rahmen geben und begleitete den Chor gekonnt bei einigen Liedvorträgen.

Eine Arie von G. F. Händel, gesungen von der Solistin Marianne Neururer, war ein stimmungsvoller Einstieg in die Zeitepoche Barock. Dazu ertönte anschliessend ein ausdrucksstarkes Solo von Adalbert Bächler, am Piano von Antonia Brügger mit virtuosen Klangreizen unterstützt.

Mit einem ausgewogenen Musikreigen huldigte der Chor der Zeitepoche Klassik. Das Terzett Connie und Brigitte Zollet sowie Adalbert Bächler wusste am Samstag besonders gut zu gefallen. Humorvoll führte Ferdinand Schmutz durch den Abend und ergänzte das abwechslungsreiche Programm mit interessanten Details aus den verschiedenen Zeitepochen.
Die Romantik wurde nach der Pause gewürdigt. Ein Klaviersolo, vorgetragen von Antonia Brügger, zeigte die feinfühlige Musikalität der Pianistin. Mit Volksliedern ging der Reigen weiter. Nostalgisch klang der Liederabend aus. Die leichten Melodien zogen das Publikum in den Bann.
Die Programmauswahl wusste zu gefallen und die Liederfolge war sehr gut abgestimmt. Trotz zwei schönen Sommerabenden konnten die Sängerinnen und Sänger mit den Instrumentalistinnen und Instrumentalisten zweimal vor vollen Rängen musizieren und einen gelungenen Jubiläumsanlass feiern.
Chöre haben Zukunft

Marcel Crottet war langjähriger Lehrer in Bösingen und von 1961 bis 1994 Dirigent des Cäcilienchors. Er hat zum 125-Jahr-Jubiläum eine Festschrift verfasst.

Der gewiegte Kenner der «Szene», Marcel Crottet, zeichnet in seiner Jubiläumsschrift nicht nur die Geschichte des Kirchengesangs in Bösingen nach. Er macht sich auch Gedanken über die Zukunft der Chöre. «Vor 45 Jahren, als ich meine Arbeit begann, konnte sich eine Mehrheit der vielen Gottesdienstbesucher mit Kirchenmusik identifizieren. Heute vermögen nur noch ausserordentliche musikalische Events Leute wegen dieser Musik in die Kirche zu locken», hält er fest und meint: «An Weihnachten, an Allerheiligen, vielleicht an Ostern und an Beerdigungen wünscht man sich einen Rest dieser verklungenen Kultur. Da leuchtet das Lämpchen unserer Dazugehörigkeit zum christlich-abendländischen Kulturkreis nochmals auf.»

Marcel Crottet ist aber überzeugt, dass Kirchenchöre auch in Zukunft ihre Daseinsberechtigung haben. «Einerseits um der Mitglieder willen, die in Gesang und Musik ihrem Hobby frönen, andererseits um an besonderen Anlässen und Festtagen den Menschen wertvolle Musik zu bieten und damit auch den Urschöpfer aller Kunst zu ehren», betont er und weist darauf hin, dass Chöre in Konzerten und anderen Anlässen ein zahlreiches Publikum zu fesseln vermögen.

Offiziell geht die Gründung des Cäcilienchors Bösingen auf das Jahr 1880 zurück. Crottet zeigt in seiner Festschrift aber, dass Kirchensänger in Bösingen schon 1842 schriftlich bezeugt sind. 1860 gab es zwei Chorsänger und unter deren Leitung eine Gruppe von zehn Mitsängern.

Eine Blütezeit erlebte der Cäcilienchor unter Lehrer, Chorleiter und Organist Niklaus Schneuwly (1919 bis 1952). Der Männerchor zählte gegen 50 Mitglieder. Auf Initiative der beiden Lehrer Marcel Crottet und Heinrich Spicher entstand – auch zur Nachwuchsförderung – ein Knabenchor. Legendär sind die Konzerte, die dieser Chor jeweils vor der Mitternachtsmesse an Weihnachten gab. Der Knabenchor trat an Konzerten auch gemeinsam mit dem Cäcilienchor auf. Seit den 60er Jahren führte der Chor neben den Gottesdiensten auch kirchliche und weltliche Gesänge an Konzerten auf.
Ein Markstein in der Geschichte des Kirchenchors, dem eine weitere Blütezeit folgte, war die Gründung des Gemischten Chores 1975. Am 100-Jahr-Jubiläum 1980 trat der Chor mit 65 Sängerinnen und Sängern auf. Seit 2000 steht der rund 40 Mitglieder zählende Gemischte Chor unter der Leitung von Elisabeth Guillet. Eine besondere Würdigung erfährt in der Festschrift Marianne Neururer, die sich seit den 70er Jahren als Vizedirigentin, Solistin, Organistin und Gründungsmitglied des Gemischten Chores um Kirchengesang und -musik in Bösingen verdient gemacht hat.

Marcel Crottet weist in seiner unterhaltsamen Festschrift – gespickt mit Anekdoten und Fotos – darauf hin, dass der Chor neben dem Gesang auch die Kameradschaft pflegte. Dies besonders mit der Teilnahme an den Verbandsfesten und auf den oft mehrtägigen Reisen im In- und Ausland. ja

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