Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ein Mädchenheim neuster Generation

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

 Wenn man sich ein Heim für Jugendliche vorstellt, denkt man an lange Gänge, Mehrbettzimmer, einen grossen Esssaal und strenge Aufseher. Einen ganz anderen Eindruck vermittelt das neue Heim für Mädchen der Organisation «La Traversée» in Courtaman. Es sieht aus wie ein grosses Einfamilienhaus–in einen Hang gebaut, mit viel Holz und Glas sowie einem grosszügigen Balkon. Innen wird es knallig bunt, man entdeckt viele Winkel, die grossen Fenster bieten einen Ausblick auf Courtaman und Courtepin.

Seit Januar wohnen zwölf Bewohnerinnen zwischen 14 und 18 Jahren im neuen Heim von «La Traversée», am Freitag wurde es mit einer offiziellen Feier eingeweiht. Die Bewohnerinnen sind relativ kritisch gegenüber ihrem Zuhause. Gegenüber dem früheren Heim in Corminboeuf wirke der Neubau in Courtaman etwas kühl. Tatsächlich sind einige Wände aus Beton und die dunklen Kacheln im Badezimmer gewöhnungsbedürftig.

Der grösste Unterschied zum früheren Heim in Corminboeuf ist aber, dass die Teenager nun alle ein Einzelzimmer haben, dass es Platz für zwölf statt neun Bewohnerinnen hat und dass sie räumlich und organisatorisch in zwei Gruppen aufgeteilt sind.

Eine Art Familienersatz

Neun Monate sind keine lange Zeit, um sich an ein neues Zuhause zu gewöhnen. Vor allem, wenn man sich vorher jahrelang nirgends richtig zu Hause gefühlt hat. Die jungen Bewohnerinnen sind in ihrem Leben mit einem Umfeld konfrontiert worden, mit dem sie nicht zurechtkamen. Sie wurde in der Mehrheit durch einen Justizbeschluss dem einzigen Mädchenheim des Kantons zugewiesen, sei es durch einen Friedensrichter oder einen Jugendrichter. In anderen Fällen haben ihre Familien einen Platz für sie gesucht und gefunden.

Die jugendlichen Mädchen gehen tagsüber entweder zur Schule oder absolvieren eine Lehre. Das Heim soll ihnen neben diesen strukturierten Aktivitäten eine Art Ersatzfamilie sein. Bei der Einweihung am Freitag pflanzten eine Betreuerin und eine Bewohnerin symbolisch einen Kirschenbaum. Charles Ridoré, Präsident der Stiftung «La Traversée», sagte dazu: «Der Baum ist ein Symbol für die Jugend und für Erneuerung. Ihr brauchteine Verwurzelung. Ein Kirschbaum braucht stete Pflege und viel Aufmerksamkeit. Ihr seid wie Gärtnerinnen Eurer eigenen Entwicklung.»

Anderssein als Gewinn

Das neue Heim wurde für rund vier Millionen Franken gemeinsam aus Geldern des Bundesamtes für Justiz und Polizei sowie des Kantons Freiburg erbaut. An der Einweihung zeigte sich Staatsrätin und Sozialdirektorin Anne-Claude Demierre sehr zufrieden mit dem Resultat: «Das Verhältnis zwischen Qualität und Kosten für einen Neubau gehört zum Besten, was in diesem Kanton je gebaut wurde.»

Eine junge Bewohnerin übergab der Staatsrätin daraufhin einen Blumenstrauss und ein Couvert und war danach sichtbar überwältigt von dieser Verantwortung. Anne-Claude Demierre zeigte viel Verständnis für die Schwierigkeiten, denen die Bewohnerinnen gegenüberstehen: «Einige von Euch haben die Ressourcen nicht, um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, andere finden sich selber in der Gesellschaft nicht mehr wieder. Aber Eure Anwesenheit hier ist auch ein Zeichen der Hoffnung. Ihr seid anders, und das Anderssein macht den Reichtum einer Gesellschaft aus», schloss Demierre ihre Rede.

An die Eröffnung des Mädchenheims kamen viele Interessierte. 

Zur Organisation

«La Traversée» und seine vier Einheiten

Die Freiburger Vereinigung «La Traversée» hat letztes Jahr ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Begonnen haben ihre Aktivitäten 1982 mit der Eröffnung einer geschützten Wohnung für Erwachsene mit psychischen Problemen im Schönberg. Ein Jahr später eröffnete die Organisation dort auch eine Wohnung für Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren, die einen Bruch in ihrem Leben erfahren haben und in Obhut genommen werden müssen. Später kamen zwei weitere Einheiten hinzu, sowohl in der Stadt Freiburg als auch in Seiry bei Estavayer-le-Lac. Drei Einheiten kümmern sich heute um Personen mit einer psychischen Behinderung und werden von der Invalidenversicherung unterstützt. Die vierte Einheit kümmert sich um weibliche Teenager. Nach vielen Jahren in Corminboeuf befindet sich diese Einheit seit 2013 in Courtaman in einem Neubau.uh

Meistgelesen

Mehr zum Thema