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Ein Mann aus Bulle soll in Thailand über 80 Kinder missbraucht haben

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Menschenhandel, Förderung der Prostitution, sexuelle Handlungen mit Kindern und Pornografie: So lautet die Anklage der Freiburger Staatsanwaltschaft gegen einen Schweizer, der zuletzt in Bulle wohnhaft war und während Jahren in Thailand sein Unwesen trieb.

Der Mann soll in dem südostasiatischen Land 80 Jungen teilweise über Jahre hinweg sexuell missbraucht haben, indem er sie für pornografische Fotos rekrutierte. An mehreren Kindern soll er sich auch sexuell vergangen, einige in die Prostitution geschickt haben. Die meisten Opfer waren Jugendliche, einige waren jedoch erst neun und zehn Jahre alt, wie die Freiburger Staatsanwaltschaft mitteilt.

Der Angeschuldigte führte in Pattaya, Süd-Bangkok, eine Gogo-Bar, die von europäischen Männern besucht wurde. Der Missbrauch fand in dieser Bar sowie am Hauptwohnsitz des Tatverdächtigen in Nonghoï, im Norden des Landes, statt.

Tatverdächtiger war Erzieher

Der Mann ist der Schweizer Justiz bereits bekannt. Ursprünglich stammt er aus dem Kanton Luzern. Er war als Erzieher in mehreren Kantonen tätig, auch in Freiburg. 1980 wurde er im Kanton Freiburg und 1991 im Kanton Wallis wegen sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen verurteilt. Nachdem er eine zweijährige Gefängnisstrafe in der Schweiz verbüsst hatte, liess er sich in Thailand nieder. Als er im November 2014 überstürzt nach Bulle reiste, um nach eigenen Aussagen Papierangelegenheiten zu erledigen, wurden die Behörden in Bulle hellhörig und informierten die Kantonspolizei. Diese erkundigte sich bei der Bundespolizei, und so kam heraus, dass gegen den Tatverdächtigen in Thailand ein Strafverfahren wegen Pädophilie läuft. Sodann eröffnete die Freiburger Staatsanwaltschaft eine strafrechtliche Untersuchung. Dabei stellte sie fest, dass der Mann über Internet im Kontakt zu zwei mutmasslichen Opfern stand und eine Rückkehr nach Thailand plante. Im Februar 2015 nahm ihn die Polizei in Bulle fest, wo er sich immer noch in Untersuchungshaft befindet.

Die Taten fanden zwischen 2001 und 2012 sowie 2015 statt. Laut Staatsanwaltschaft konnte der Mann so lange unbehelligt agieren, weil er den Opfern und ihren Familien Geld zukommen liess. Der Angeschuldigte gab in der laufenden Untersuchung zu, Tausende von pornografischen Fotos gemacht zu haben, diese konnten auf seinen Computern gesichert werden. Die anderen Tatbestände bestreitet er.

Seltener Fall

Die Staatsanwaltschaft setzte erhebliche Mittel ein, um das Verfahren zum Erfolg zu führen. So befragten Freiburger Polizeibeamte in Thailand und in Frankreich Zeugen und sicherten Beweismaterial.

Laut Staatsanwältin Yvonne Gendre handelt es sich um einen seltenen Fall internationaler Strafverfolgung gemäss Artikel 5 des Strafgesetzbuches. Dieser erlaubt die Strafverfolgung ohne Rücksicht auf ausländisches Recht gegen Personen, die im Ausland schwere Delikte gegen die sexuelle Integrität von Minderjährigen begangen haben. Einzige Bedingung ist, dass der Tatverdächtige in der Schweiz wohnt. «Solche Fälle sind darum selten, weil es sich um extrem schwierige Verfahren handelt», so Gendre. Konkret hätten sie aber Glück gehabt, weil die thailändischen Behörden schon pornografisches Bildmaterial an die Schweizer Behörden weitergeleitet hätten, bevor Freiburg überhaupt aktiv werden konnte. «Die Zusammenarbeit mit Thailand war exzellent», so Gendre.

Das Verfahren am Strafgericht in Bulle umfasst die Taten gegenüber allen Opfern. «Wir kennen die Namen von sieben Kindern, von einem Teil der Kinder kennen wir das Pseudo­nym. Von den anderen haben wir nur die Bilder – wahrscheinlich werden wir nie erfahren, wer sie sind.»

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