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Ein neue Welt am Ufer der Ärgera

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Letzten Dezember wirkten Jean Marc Métrailler und Paul Willems geschlagen: Ihre Firma Ilford Imaging Switzerland GmbH ging in Konkurs. Nicht einmal ein Jahr später strahlen die beiden Optimismus aus. Sie präsentierten gestern vor den Medien und dem Generalrat die Details eines Masterplans für die Entwicklung des Areals, den die FN bereits in groben Zügen vorgestellt hatten (FN vom 4. September). Gestern wurde jedoch deutlich, dass nicht mehr sie die Hauptakteure sind: Damien Piller, Verwaltungsratspräsident der Anura AG, leitete die Präsentation. Denn der Anura AG gehören 80 Prozent des Marly Innovation Center.

Ein Blick zurück: Vor rund einem Jahr befand sich die Ilford in akuten Geldnöten. Die Manager Métrailler und Willems wollten durch Landverkäufe an Geld kommen. Die Anura AG kaufte sich für zehn Millionen ein Kaufversprechen für einen Teil des Landes. Das Geld floss in die Immobilienfirma Ilford Property und von dort in die produktive Ilford Imaging. Doch das Geld reichte nicht, Ilford Imaging ging Konkurs (die FN berichteten). Und die zehn Millionen Franken waren weg. Die Anura AG wurde deshalb Hauptinhaberin der Ilford Property, welche wenig später den Namen Marly Innovation Center erhielt.

 Kunst und Industrie

In das Innovationszentrum will die Anura AG nun nach und nach rund 100 Millionen Franken investieren. «Wenn sich interessierte Mieter melden, werden wir fortlaufend bauen», sagte Damien Piller. Das 370 000 Quadratmeter grosse Gelände soll in elf Sektoren eingeteilt werden: So sollen KMU der Bauindustrie und Handwerker in einem Teil Werkstätten und Büros erhalten. Eine Zone ist für Industrie und Lager vorgesehen, eine für Dienstleistungsfirmen und eine weitere für Forschungslabors. Geplant sind auch zwei zwölfstöckige Türme, in denen sich Hightech- und Kommunikationsfirmen niederlassen sollen. Die Lagereinrichtungen aus der Ilford-Zeit sollen zu einem Logistikzentrum werden und auch Mechanikerwerkstätten und Ähnliches sollen in bestehenden Räumlichkeiten Platz finden.

Geplant sind zudem ein Gesundheitssektor am Eingang des Geländes, kulturelle Stätten wie Museen oder Restaurants im Osten des Areal, wo sich ein Wohnquartier anschliessen soll, und ein Freizeitzentrum an der Ärgera. Der Architekt Bernard Vichet hat den Masterplan entworfen, der einem Detailbebauungsplan entspricht. «So müssen wir für die einzelnen Gebäude lediglich ein Baugesuch einreichen», sagte Piller. «Das ist effizient.»

 Grosses Interesse

Métrailler und Willems betonten, dass das Interesse am Gelände und den leerstehenden Gebäuden gross sei. Im Moment sind 55 Mieter angesiedelt. «Fast jede Woche unterschreiben wir neue Mietverträge», sagte Métrailler. Willems hielt fest, dass das Zentrum auch ausländische Firmen anziehen wolle. Dafür gibt es zwei neue Angebote: Im Rahmen von «FlexOffice» vermietet das Zentrum Büros, Konferenzräume und ein Auditorium auf Stundenbasis. «So können die Firmen den Standort testen», sagte Willems. Entschliessen Firmen, sich in Marly anzusiedeln, vermittelt das Zentrum regionale Fachleute in Bereichen wie Finanzwesen, Steuerberatung, Marketing und Informatik, um den Start zu erleichtern.

Wohnungen unklar

Die nächsten Schritte sind konkret: Die ersten Baugesuche für Gebäude, in denen sich Handwerker ansiedeln können, sollen bis Ende Jahr aufliegen. Auch entwickeln soll sich das Gelände, das die Anura AG ursprünglich kaufen wollte: Darauf soll ein Wohnquartier entstehen, das Innovationszentrum hat dafür bereits einen Architekturwettbewerb lanciert. Über das Wohnquartier soll künftig auch Geld für die Entwicklung des Industriesektors generiert werden. «Aber die beiden Projekte laufen unabhängig», betonte Piller. Denn einen Haken hat das Ganze: Das ganze Areal befindet sich in der Industriezone; ob überhaupt Wohnungen entstehen können, wird sich zeigen.

Marly: Gemeinde- und Generalrat unterstützen den Masterplan

Der Syndic von Marly, Jean-Pierre Helbling, und Gemeinderat Jean-Marc Boéchat zeigten sich erfreut über die Pläne des Marly Innovation Center. «Beim Konkurs von Ilford hatten wir zwei grosse Sorgen», sagte der Syndic, «den Verlust der Arbeitsplätze und die Industrieruine, die zu entstehen drohte.» Nun würden jedoch neue Arbeitsplätze geschaffen, das Areal werde wiederbelebt. Der für die Raumplanung verantwortliche Boéchat hielt fest, dass die Gemeinde die Pläne des Innovationszentrums in der Revision des Ortsplans berücksichtigen werde. Insbesondere die Wohnzone möchte die Gemeinde möglich machen.

Geklärt werden muss der Anschluss an den öffentlichen Verkehr: Im Moment liegen die nächsten Bushaltestellen in einer Entfernung von rund einem Kilometer zum Areal. Das Innovationszentrum möchte deshalb die TPF-Buslinie 1 bis in die Gewerbezone Chésalles auf der anderen Seite der Ärgera verlängern. Mittels einer Passerelle sollen die Leute dann zum Marly Innovation Center gelangen. Die neue Haltestelle ist aber im Agglo-Programm zweiter Generation nicht vorgesehen. «Eine solche Entwicklung konnten wir nicht voraussehen. Wir kämpfen nun darum, dass die Agglo die Verlängerung bewilligt», so Boéchat.

Auch die Generalräte hatten am Masterplan nichts auszusetzen: Nach der Präsentation stellten sie keine Fragen, applaudierten dafür. mir

 

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