Wie in vielen anderen Sensler Dörfern macht man sich in Plasselb Gedanken über die Zukunft. Gewerbemässig ist nicht viel los, Zuzüger gibt es kaum, also bleibt nur die touristische Entwicklung. Auf den Kopf gefallen sind sie nicht, die Plasselber. Wenn schon die Höllbach-Brücke nicht mehr als besuchenswertes Kleinod anzupreisen ist und durch das Alpstrassenverbot auch viele Pilzsammelplätze kaum mehr erreichbar sind, dann gibt es nur noch eins, um neue Touristenströme anzuziehen: die neue Rühlwand. Die Stützmauer entlang der Sageboden-Strasse wird zum neuen Ausflugsziel erklärt. «Besuchen Sie die neue Chinesische Mauer!», «Lassen Sie sich inspirieren vom imposantesten Bauwerk Europas–zumindest was den Preis betrifft!», «So viel Beton auf so wenigen Metern haben Sie noch nie gesehen!» – mit diesen und ähnlichen Werbesprüchen rührt die kleine Oberland-Gemeinde eifrig die Werbetrommel. Es sollen sich schon Busladungen mit japanischen Reisegruppen angemeldet haben.