Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ein neugieriger Amerikaner in Cressier

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Lukas Schwab

«Ich bin ein neugieriger Mensch», sagt Peter Kiley-Bergen. Seit August 2011 wohnt der 18-jährige Austauschschüler in Cressier, um Französisch zu lernen (siehe Kasten). Er wolle in der Schweiz möglichst viel kennenlernen und so von seinem Aufenthalt profitieren, sagt er. Er spricht schnell und in fast akzentfreiem Französisch. Seine Neugier führte ihn auch an die Gemeindeversammlung von Cressier. «Ich will auch das Land kennenlernen.» Und dazu gehöre in der Schweiz die direkte Demokratie und damit die Gemeindeversammlung. «Die Schweizer sind wie die Amerikaner stolz auf ihr politisches System.» Dass habe er in Gesprächen und im Alltag rasch festgestellt.

Gemeindeversammlung

Sein Besuch an der Gemeindeversammlung von letzter Woche hat ihm Eindruck gemacht: «Es ist toll, dass alle das Recht haben, sich zu den Geschäften zu äussern», sagt er. Und in Cressier machten die Bürger davon reichlich Gebrauch: Die Versammlung war gut besucht und es ging um wichtige Themen, wie eine von der Gemeinde geplante Überbauung (die FN berichteten). «Obwohl nicht immer alle gleicher Meinung waren, gingen sie respektvoll miteinander um.» Erstaunt habe ihn, wie gut die Leute über die Geschäfte Bescheid wussten: «Sie stellten gute Fragen, was zeigt, dass sie sich mit den Themen auseinandergesetzt haben.»

Trotz positivem Eindruck findet der 18-Jährige auch kritische Worte zur Versammlung: «Ich bin mir nicht sicher, ob die Fragen der Bürger immer zu ihrer Zufriedenheit beantwortet wurden», sagt er. Er habe das Gefühl gehabt, manchmal wäre mehr Information erwünscht gewesen. Zudem hätte er gerne miterlebt, was passiert, wenn ein Geschäft wirklich umstritten ist. «Ein ganz knapper Entscheid wäre spannend gewesen, das gab es aber an dieser Versammlung nicht.»

Minarette, ÖV und Armee

Der grosse Vorteil der direkten Demokratie sei, dass die Leute wirklich mitreden können. «In den USA ist Politik vielen egal, weil sie sich nicht betroffen fühlen. Das ist hier anders.» Das Mitspracherecht des Volkes könne aber auch problematisch sein. «Als ich gehört habe, dass die Schweiz Minarette verbietet, war ich sehr erstaunt», nennt er ein Beispiel. Er glaubt, in den USA hätte ein Gericht eine solche Initiative verhindert.

Bei seiner Ankunft in der Schweiz war er auch erstaunt, dass das Land eine Armee hat. «Ich dachte immer, ein neutrales Land brauche keine Armee.» Dies sei zum Beispiel im ebenfalls neutralen Costa Rica der Fall. Positiv überrascht sei er vom öffentlichen Verkehr gewesen: «Man kommt fast überall hin, ohne ein Auto zu brauchen.» In den USA sei das undenkbar. «Anfangs habe ich das Auto ein wenig vermisst, doch dann habe ich die Vorteile der öffentlichen Verkehrsmittel schätzen gelernt.»

Besuch im Bundeshaus

Auch mit der Bundespolitik hat sich der junge Amerikaner befasst: Im Winter besuchte er mit seiner Klasse vom Kollegium St. Michael das Bundeshaus. «Wir wurden eine Stunde lang von Alain Berset begleitet», erzählt er. Es sei eindrücklich gewesen, einen Bundesrat zu treffen. «Dass ist ja fast, wie wenn ich in den USA Barack Obama treffen würde», sagt er und lacht. Es findet es schön, dass die Regierung in der Schweiz nahe beim Volk ist. «Mein Gastvater hat mir erzählt, dass man in Bern die Bundesräte sogar auf der Strasse antrifft.»

Vom Bundesstaat New York ins freiburgische Cressier: Der junge Amerikaner Peter Kiley-Bergen entdeckt während eines Jahrs die Schweiz und die französische Sprache.Bild Charles Ellena

Zur Person

Französisch lernen und snowboarden

Der 18-jährige Amerikaner Peter Kiley-Bergen weilt seit August 2011 für ein Austauschjahr in Cressier, um Französisch zu lernen. Er besucht das Kollegium St. Michael in Freiburg und wohnt bei der Familie Köhli. In seiner Heimat lebt er in Brunswick, rund zwei Fahrstunden von New York City entfernt. Letzten Sommer hat er die Highschool abgeschlossen und nach seiner Rückkehr in die USA will er studieren. Mit seinen Eltern und seinen Schwestern Natalie und Elizabeth hält er via Skype Kontakt. Ausser bei Telefonaten nach Hause verzichtet er strikte auf Englisch und spricht nur Französisch. Französisch war in den USA in der Schule seine erste Fremdsprache, weshalb er bereits Vorkenntnisse hatte. Neben der Sprache lockten ihn auch die Alpen in die Schweiz: Er ist begeisterter Snowboarder. luk

Meistgelesen

Mehr zum Thema