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Ein Orden im Dienst der Frauenbildung

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Ein Orden im Dienst der Frauenbildung Seit 1634 leben und wirken Ursulinerinnen auch in Freiburg Die Schwesterngemeinschaft der Ursulinerinnen von Freiburg feiert morgen das Jubiläum ihrer Gründung vor 400 Jahren. Während Jahrhunderten lag ein grosser Teil der Mädchen- und Frauenbildung in der Stadt Freiburg in ihrer Verantwortung. Mit Sr. FRANCISCA KAELIN und Sr. MARIE-BRIGITTE SEEHOLZER sprach ANTON JUNGO Die Ursulinen-Schwestern betonen, dass sie im Geist des Ignatius von Loyola leben und wirken. Wie und wo kommt diese ignatianische Spiritualität zum Ausdruck? Sr. Francisca Kaelin (Sr. F.): Wir bemühen uns, Gott in allem zu suchen und zu finden, in der Begegnung mit den Mitmenschen, im Alltag. Wir tun dies nicht in einem geschlossenen Kloster, sondern offen in der Welt, im Dienste der Mitmenschen. Das wollte schon unsere Gründerin Anne de Xainctonge so. Was die Jesuiten für die männliche Jugend taten, wollte sie für die Mädchen und Frauen. Sie war überzeugt, dass die spirituelle Hilfe, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgabe brauchte, von den Jesuiten kommen muss. Sie spürte, dass diese Spiritualität die richtige für sie ist. Sie kämpfte auch dafür, dass sie und ihre Schwestern nicht in Klausur leben mussten. Sie hätte sonst ihren Auftrag in der Mädchen- und Frauenbildung nicht wahrnehmen können. Sr. Marie-Brigitte Seeholzer (Sr. B.): Unser Auftrag beeinflusst auch unser Gemeinschaftsleben. Wir leben nicht in einer einzigen grossen Gemeinschaft. Jede kleine Gemeinschaft passt den Lebensstil ihrer Sendung an. Es ist also kein Zufall, dass Ursulinenschwestern sich vor allem dort (Freiburg, Brig, Luzern) niederliessen, wo auch die Jesuiten Häuser hatten? Sr. F: Die Gründerin hat schon in Dijon in der Nähe eines Jesuitenklosters gelebt. Dort hat sie beobachtet, wie sich die männliche Jugend bei den Jesuiten Wissen aneignen konnte. Sie kämpfte dafür, dass auch die Frauen und Mädchen in den Genuss von Erziehung und Bildung kommen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Was betrachten Sie als wichtigsten Erfolg der fast vierhundertjährigen Tätigkeit der Ursulinen in Freiburg? Sr. F. In Freiburg sind wir seit 372 Jahren tätig. Wir sind glücklich und dankbar, dass wir dabei versuchen konnten, einen Beitrag für die Bildung und das Selbstbewusstsein der Mädchen und Frauen zu leisten. Das ist wichtig für die Familie und die Gesellschaft, in welchen die Frauen eine entscheidende Rolle spielen. Wer über eine solide Ausbildung verfügt, bewältigt sein Leben besser. S r. B: Die Gründerin unserer Gemeinschaft musste dafür kämpfen, damit sie Mädchen und Frauen – vor allem auch ärmere – ausbilden durfte. In ihrem adligen Elternhaus galt es als Schande, sich auf diese Stufe hinabzulassen. Mit den Schulen, die wir in Freiburg führten und führen, haben wir sicher einen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung Freiburgs geleistet. Dafür sind wir dankbar. Erhielten Sie auch die entsprechende Anerkennung? S r. F.: Wir erwarten keine offizielle Anerkennung. Wir bekommen aber Reaktionen von Schülerinnen und Schülern. Sehr viele Tätigkeiten geschehen diskret, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Gewürdigt wurde unser Engagement zum Beispiel letztes Jahr von Staatsrätin Isabelle Chassot im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums des Kollegiums Gambach. Wie werden die Schwestern mit der Tatsache fertig, dass – wenigstens in unseren Breitengraden – ihre Berufung als Erzieherinnen offensichtlich nicht mehr gefragt ist? Sr. F.: Wir müssen bereit sein, abzugeben, aber auch weiterzugeben. In Europa gibt es bei den Frauenorden kaum noch Nachwuchs. In Indien und Afrika wollen aber sehr viele junge Frauen an unserer Berufung und unserem Leben teilhaben. Das ist eine grosse Herausforderung für uns. Wir müssen akzeptieren, dass es auch andere Formen engagierten Lebens gibt, als wie wir es verstanden haben. Sr. B.: Der grosse Zuwachs an Schwestern, wie wir ihn im letzten Jahrhundert erlebt haben, war eher der Ausnahmezustand. Wir müssen uns jetzt wieder mit dem Normalfall abfinden. In früheren Zeiten waren die Schwesterngemeinschaften nie sehr gross. Sr. F.: Für Freiburg kann man sagen, dass die Stadt und der Staat nun die finanziellen Mittel haben, um die Aufgaben zu erfüllen, die wir einst übernommen hatten. Wie viele Ursulinerinnen gibt es heute noch schweiz- und weltweit? In welchen Tätigkeitsbereichen sind sie engagiert? Sr. B: Zur Gemeinschaft in Freiburg gehören rund 80 Schwestern, wovon einige im Tschad leben. In Sitten sind es 50 bis 60 Schwestern. Dazu kommen 15 Schwestern, die in der Elfenbeinküste arbeiten. Zur Gemeinschaft von Brig gehören rund 200 Schwestern, wovon rund die Hälfte in Indien lebt. In Tschad fanden die Ursulinen von Freiburg zusammen mit den Schwestern in Sitten eine neue Herausforderung. Sie bilden Mädchen aus, die den Wunsch haben, Schwester zu werden. Welche Perspektiven eröffnet ihre Gemeinschaft einer Frau, die sich heute entschliesst, Ursuline zu werden? Sr. B.: Eine junge Frau, die den Ruf verspürt, Ursulinin zu werden, hat sicher den Wunsch das Evangelium weiterzugeben und eine Beziehung zur Frauenfrage oder zu unserer Arbeit im Bereich der Ausbildung oder des sozialen Engagements. Bei ihrem Engagement in der Schwesterngemeinschaft würde sicher ihre persönliche Lebensgeschichte und ihre Ausbildung eine Rolle spielen. Zurzeit führen wir in Freiburg noch die private Sekundarschule im Hause St. Agnes und das Zentrum St. Ursula. Wir arbeiten heute sehr stark mit Laien-Mitarbeitern zusammen. Unser Charisma als Schwesterngemeinschaft ist so breit, dass vielfältige Engagements möglich sind. Immer geht es aber darum, unsere Berufung als Schwesterngemeinschaft neu zu verstehen und sich zu fragen, wo wir unsere persönlichen Fähigkeiten einsetzen können. Wie verbringen die Schwestern ihren Lebensabend? Sr. B: Viele Schwestern haben nach ihrem aktiven Berufsleben Freiwilligenarbeit übernommen; Arbeiten, die ihren Kräften entsprechen. Sie besuchen ältere Leute, geben Nachhilfestunden, engagieren sich in den Pfarreien. Andere Schwestern versuchen, als kleine Gemeinschaft wie etwa in Giffers oder Charmey in der Pfarrei präsent zu sein. Es kommt dann aber auch die Zeit, wo die Schwestern lernen müssen, mit dem Alter und ihren Gebrechen umzugehen. Mit ihrem Gebet begleiten sie die Arbeit der Jüngeren. Sehr oft werden auch Gebetsanliegen an die Schwestern herangetragen. Am Samstag, 18. März, findet um 10 Uhr in der Aula der Universität Freiburg ein Festakt mit anschliessender Eucharistiefeier statt.

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