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Ein Rekord an Demissionen

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Ein Rekord an Demissionen

Noch nie wurden im Sensebezirk so viele Rücktritte aus dem Gemeinderat verzeichnet

Noch zwei Jahre dauert die Legislaturperiode. Doch bereits jetzt zeichnet sich punkto Rücktritte ein Rekord ab: Bereits 21 Gemeinderatsmitglieder haben ihre Demission eingereicht – aus persönlichen oder beruflichen Gründen.

Von IMELDA RUFFIEUX

In 11 von 19 Gemeinden gab es seit Beginn der Legislaturperiode im Frühling 2001 bereits Demissionen. Mit je vier Rücktritten sind die Gemeinden Schmitten und Oberschrot an der Spitze der Statistik. In Alterswil, Bösingen, Giffers und Rechthalten sind jeweils zwei Demissionen verzeichnet worden und in Brünisried, Plaffeien, St. Silvester, St. Ursen und Tentlingen je eine.

In acht Sensler Gemeinden ist noch die am 4. März 2001 gewählte Equipe an der Arbeit. Darunter sind auch grosse Gemeinden wie Düdingen, Wünnewil-Flamatt und Tafers.

Trend zeichnet sich ab

Die hohe Zahl der Rücktritte entspricht einem neuen Rekord. Bereits in der letzten Amtsperiode ergab die Statistik auffallende Werte: hatte man in früheren Amtsperioden durchschnittlich etwa zehn Prozent Wechsel verzeichnet, waren es vor Ende der Periode 1996 bis 2001 bereits rund 14 Prozent.

Die häufigsten Gründe für die Rücktritte sind persönlicher und vor allem beruflicher Natur. Das Amt des Gemeinderats verlangt einiges an Arbeit und Aufwand – oft abends und am Wochenende, wie eine kleine Umfrage unter früheren und heutigen Gemeinderatsmitgliedern zeigt.

Der letzte Rücktritt wurde von Paul Jenny aus dem Gemeinderat Rechthalten eingereicht. Er war während sechs Jahren im Amt und hatte dabei das Ressort Zivilschutz, Feuerwehr und Umweltschutz – ein Departement, dass nach seinen Angaben mit einigem Aufwand verbunden war, oft bis zu drei Abende pro Woche.

«Die Belastung ist zu gross geworden. Ich empfand es als immer schwieriger, es allen recht zu machen.» Die Kritik an der Person sei härter und direkter geworden und als Gemeinderat sei man eigentlich wenig gegen persönliche Angriffe geschützt, hält Paul Jenny fest. Seit etwa einem halben Jahr trug er den Gedanken mit sich aufzuhören. «Irgendwann kam mal ein Punkt, wo ich mir sagte, das habe ich nicht nötig.» Und heute sei er sehr froh über seinen Entscheid.
Trotz einigen negativen Erfahrungen nimmt Paul Jenny auch gute Erinnerungen mit, etwa die gute Zusammenarbeit im Altersheimverband Region Ärgera, wo er Präsident war, oder den Kontakt mit dem Feuerwehrkorps.

«Ein 20-Prozent-Job»

Berufliche Gründe zwangen Urs Kolly, auf Ende 2003 aus dem Gemeinderat von Schmitten auszuscheiden. Die Arbeit in der Amtsvormundschaft liess sich schliesslich nicht mehr mit der Ressortverantwortung für Strassen, Umwelt und Abfall vereinbaren. «Die Belastung ist schon happig. Ich denke, mit all den Verpflichtungen in Kommissionen und Gremien, in denen man als Gemeinderat von Amtes wegen dabei sein muss, ergibt sich ein 20-Prozent-Job», erklärt er auf Anfrage.

Die berufliche Belastung war auch bei Thomas Buchs ausschlaggebend für seinen Entscheid, nach rund einem dreiviertel Jahr wieder aus dem Gemeinderat von Tentlingen auszuscheiden. Schon als er die Wahl angenommen habe, wusste er, dass es beruflich knapp werden könnte. Als Neuling im Amt musste er einige Zeit investieren, um sich in seinem Ressort, dem Umweltschutz, einzuarbeiten. Und als er dann eine neue Ausbildung anfing, sah er sich gezwungen, Prioritäten zu setzen.
«Es war ein Entweder-oder-Entscheid», sagt Thomas Buchs heute. Für ihn sei es, wenn auch kurz, eine schöne Erfahrung gewesen, aus der er aber auch eine wichtige Konsequenz ziehe: «Der Arbeitgeber muss dahinter stehen, sonst sollte man die Finger von so einem Amt lassen.» Die Arbeit in einem Gemeinderat erfordere viel Zeit, die sich mit einer starken beruflichen Belastung oder mit einer Weiterbildung kaum kombinieren lasse.

Sie könne gut nachvollziehen, wenn jemand genug habe, sagt auch Antje Burri-Escher. «Die Arbeit nimmt extrem zu. Die Dossiers werden auch immer komplizierter. Um sich vorzubereiten, steckt man viel Arbeit hinein, die niemand sieht», hält die Gemeinderätin von Tentlingen fest.

Einige Ressorts seien auch aufwändiger als andere und für jemanden, der ohne grosse Fachkenntnisse komme, sei es am Anfang ziemlich happig. «Es dauert etwa ein Jahr, bis man einigermassen drin ist, bis man weiss, wie es geht und was zu tun ist», erklärt Antje Burri-Escher.

Als Tipp für Neueinsteiger oder solche, die Interesse an einem Amt haben, rät sie, den effektiven Aufwand vorher abzuklären. Trotz der Belastung habe das Amt aber auch viel Positives: «Man bekommt Gelegenheit, Sachen und Bereiche kennen zu lernen, die man sonst nicht sehen würde.»

«Mit der Familie abgesprochen»

Es gibt sie aber zum Glück immer noch, Bürgerinnen und Bürger, die bereit sind, die Nachfolge eines zurückgetretenen Mandatsträgers zu übernehmen. Ans Cotting, zum Beispiel, hat im Sommer 2002 die Nachfolge von Hugo Huber im Gemeinderat von Giffers angetreten. «Ich hatte schon immer Interesse an der Politik, vor allem am sozialen Bereich», erklärt sie ihre Motivation. Deshalb habe sie sich damals auch zur Wahl gestellt.

Trotzdem war der Entscheid nachzurücken nicht ganz so einfach. «Es war schwierig, weil es ja auch überraschend kam.» Vor allem auch die Frage, wie sie das Amt mit den Familienverpflichtungen vereinbaren kann, stellte sich Ans Cotting. Deshalb habe sie zuerst mit ihrer Familie Rücksprache gehalten. «Es geht sehr gut», zieht sie nun Bilanz.

Mit dem Ressort Schulen hat sie die meisten Verpflichtungen tagsüber und kann auch einiges delegieren. Es sei auch eine Sache der Organisation, meint sie. Sehr positiv äussert sie sich zur Kollegialität im Team des Gemeinderates. Man habe sie unterstützt, ihr am Anfang auch geholfen, gewisse Dinge richtig einzuschätzen, und ihr Zeit gegeben, Strukturen kennen zu lernen.
«Als Hobby betreiben, sonst geht es nicht»

Einer, der wissen muss, wie man mit den Belastungen eines Gemeinderatsamtes umgeht, ist Hanspeter Bellorini. Er ist seit 18 Jahren im Gemeinderat von Alterswil und betreut dort das nicht einfache Ressort Finanzen. «Man muss es als Hobby betreiben, sonst geht es nicht», fasst er zusammen. Statt in einem Verein mitzumachen, sieht er die Arbeit im Gemeinderat als eigentliche Freizeitbeschäftigung. Man dürfe die Aufgabe nicht zu persönlich nehmen – ernst zwar, aber so, dass man Kritik vertragen könne, hält er fest.

Bis jetzt hat er seinen Enthusiasmus nicht verloren. Noch nie hatte er das Gefühl «So, jetzt reicht es mir!». «Wenn es so wäre, dann hätte ich sofort aufgehört. Sich abmühen und mit innerem Widerstand an Sitzungen zu gehen, das wäre nichts für mich.»

Unterstützung der Familie

Hanspeter Bellorini kann aber verstehen, dass einige Gemeinderatskollegen sich zu einer Demission entscheiden. Es sei in der heutigen Arbeitswelt, die viel Flexibilität verlange, nicht mehr so einfach. «Der Arbeitgeber muss damit einverstanden sein, sonst kann man es gleich vergessen.» Als A und O bezeichnet er auch die Unterstützung der Familie. Auch sie müsse ab und zu Kritik einstecken, die eigentlich für ihn bestimmt sei.

Auch wenn dies oft ungerecht ist, hat der Alterswiler Finanzchef viel Verständnis für den Frust und die Wut, die einige Bür

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