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Ein Spiel mit dem Feuer

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Hinter uns brennt die Welt. Erst begann es ganz harmlos zu knistern, doch schon bald stand das ganze Gras in Flammen, die sich nun in erschreckendem Tempo ausbreiten. Unser Fahrer versucht, uns so schnell wie möglich auf der holprigen Spur wegzubringen, während wir hinten auf der Ladefläche sitzen, uns mit den Tsetsefliegen schlagen und dramatische Weltuntergangfotos schiessen. 

Kurze Zeit später klopfte unser Gastgeber auf das Dach der Fahrerkabine – das Zeichen, anzuhalten. Und erneut Feuer zu legen. Eingespielt springen wir von der Ladefläche und schwärmen aus ins drei Meter hohe Gras. Dann suchen wir uns eine geeignete Stelle, treten mit den hohen Schuhen gegen das vertrocknete Gras, um Schlangen zu vertreiben, und setzen es mit dem Feuerzeug in Brand. Wie jedes Mal bin ich erstaunt, wie einfach das geht und wie schnell das Feuer um sich greift. Es bleibt nur wenig Zeit, zurück zum Auto zu finden, in welchem der Fahrer mit laufendem Motor auf uns wartet. 

Diesmal müssen wir nicht weit fahren, um auf steinigem Untergrund in Sicherheit zu sein. Wir halten an und schauen der Feuerwalze zu, die sich durch die Baumsavanne wälzt. Es ist ein beeindruckendes Schauspiel, nicht zuletzt wegen der vielen Insekten und Vögel, die vor der Walze davon eilen. Aber auch wegen des Tempos, mit der sich die Walze vorwärts bewegt. Trotz der zerstörerischen Kraft des Feuers spenden wir gerade ganz aktiv Leben. In kürzester Zeit wird das Gras von Neuem aus dem Boden spriessen, grün und saftig, und wichtige Nahrung für eine grosse Vielzahl an Tieren bieten, inklusive der majestätischen Eland, die wie wir auf der steinernen Fläche Zuflucht gefunden haben. Die Bäume wiederum sind alle feuerresistent und profitieren von den freigesetzten Ressourcen. Und viele Pflanzensamen haben auf genau so ein Feuer gewartet, um unter optimalen Bedingungen zu keimen. 

So stolz ich auf diese gute Tat bin, so erschrocken bin ich, dass dies überhaupt nötig ist. Muss wirklich die ganze Welt vom Menschen entweder genutzt oder zumindest verwaltet und gepflegt werden? Ich stehe in einem der entlegensten Winkel unserer Welt, inmitten des Chinkos, einem Nationalpark so gross wie die halbe Schweiz, mitten in einem der grössten Wildnisgebiete Afrikas. Wenn man irgendwo die Natur einfach Natur sein kann, dann doch bestimmt hier? 

Geduldig überzeugt mich mein Gastgeber vom Gegenteil. Natürlich führt Blitzeinschlag regelmässig zu natürlichen Feuern. Aber um den Park dringen Kuhhirten illegal aus dem Sudan in die Wildnis ein. Und die wissen ebenso gut, dass ihre Kühe lieber frisches, saftiges Gras fressen als das dicke, verholzte Altgras, das sich zu einem schier undurchdringlichen Dickicht auftürmt. Sie zünden daher die Savanne an, genau so, wie wir das eben getan haben. Wie ich nun lerne, war unser Ziel also gar nicht, Leben zu spenden, sondern zu verhindern, dass ein falsch gelegtes Feuer der Kuhhirten den ganzen Park auf einmal niederbrennen wird. Das frische Gras auf den von uns abgebrannten Flächen wird eine natürliche Feuerbarriere bilden. Das macht alles Sinn. Und um so mehr wünschte ich mir, Wildnis könnte irgendwo noch Wildnis sein.

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