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Ein Totentanz als Tanz des Lebens

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«Wir haben uns totgelacht», antworten die Mitglieder des Jungen Theaters Freiburg auf die Frage, warum sie sich für ihre diesjährige Produktion für das Stück «Die Ereignisse, die zu meinem Tode führten …» entschieden haben. Die Antwort ist bemerkenswert, weil es in dem Stück um nichts anderes geht als um den Tod und das Sterben. Es geht aber auch um das Leben und die Jugend, um Liebe und Freundschaft, um Zugehörigkeit und Individualität.

Das Stück von Lukas Linder wurde erst 2015 vom Jungen Theater Solothurn uraufgeführt. Es spielt in einer Zukunft, in der die Menschen dank einer Uhr, die sie ständig tragen, immer wissen, wie viel Lebenszeit ihnen noch bleibt. Die Uhr berechnet die «SLE», die «Statistische Lebenserwartung», jedes Einzelnen. Naht der erwartete Tod, dann verschwindet der Mensch still und leise aus der Gesellschaft, um allein im Versteckten zu sterben. «Der Tod den Toten, das Leben den Lebenden», so lautet die einfache Regel.

Viel schwarzer Humor

Das alles klingt zunächst nicht besonders komisch, ist es aber doch, weil das Stück mit schwarzem Humor, witzig-frechen Dialogen und absurden Elementen auftrumpft und mit seiner Sprache und seiner Tonalität den Nerv der Jungen trifft. Das gilt für die Schauspielerinnen und Schauspieler ebenso wie für das Publikum, wie sich an den gestrigen Schüleraufführungen zeigte. «Das Publikum war aufmerksam, hat mitgefiebert und an den richtigen Stellen gelacht», sagte Theaterleiter Robb Correll im Anschluss gegenüber den FN. «Ich bin sehr zufrieden mit meiner Theatergruppe und mit dem Ergebnis unserer Arbeit.»

Das Stück sei eine Gratwanderung zwischen ernsten Themen und authentischen Gefühlen auf der einen und «völlig übergeschnappten Absurditäten» auf der anderen Seite, so Correll. Dies zum Funktionieren zu bringen, das sei für ihn als Regisseur die grösste Herausforderung gewesen. Kam dazu, dass die Hälfte der vierzehnköpfigen Gruppe in diesem Schuljahr neu dazugestossen war. «Wir brauchten darum länger als üblich, um ein passendes Stück zu finden, das allen gefällt und in dem alle auf ihre Kosten kommen.» «Die Ereignisse, die zu meinem Tode führten …» habe sich schliesslich als Glücksgriff erwiesen. «Es passt hervorragend zur Gruppe, und alle haben sofort ihre Rolle gefunden.»

Glaubwürdige Schauspieler

Dass die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler sich mit dem Stück wohlfühlen, lassen sie das Publikum neunzig Minuten lang spüren. Das junge Paar Josephine (Cendrine Wagner) und Maurice (Jeroen Furter) wirkt glaubwürdig im Kampf um seine Beziehung. Der Sonderling Kaspar (Frederik Meyer), der um die Liebe Josephines kämpft, sorgt zielsicher für Lacher. Und ausgerechnet der Tod selbst (Amon Proenca) ist es, der zum Nachdenken über das Leben anregt und darüber, was es lebenswert macht: «Die Menschen wollen nicht mehr sterben – und haben darum aufgehört zu leben.»

«Wir sollten nicht so viel über den Tod nachdenken und das Leben geniessen», sagt denn auch die junge Schauspielerin Anke Breihan, die im Stück eine ausgefallene Version einer gestrengen Schulrektorin spielt. Und Regisseur Robb Correll ergänzt: «Letztlich geht es in dem Stück mehr um das Leben als um den Tod.» Das entspreche auch der Gemütslage der Jugendlichen, für die das Stück geschrieben sei: «Sie interessieren sich mehr für die Beziehungsgeschichten darin als für die Auseinandersetzung mit dem Tod.»

Tanz des Lebens

Und so gerät der Schluss des Stückes zu einer Ode an das Leben, ganz, wie es bei einem Jugendtheater sein sollte: Die Jugendlichen schmeissen ihre Lebenszeit-Uhren weg, beschliessen, fortan ohne die ständigen Gedanken an den Tod einfach leben zu wollen – und tanzen, angeführt vom Sensenmann persönlich, einen Totentanz, der mehr ein Tanz des Lebens und der Lebensfreude ist.

Öffentliche Aufführungen in der Aula des Kollegiums St. Michael, Freiburg: Mi., 21. März, und Do., 22. März, 20 Uhr. Eintritt frei (Kollekte).

Zahlen und Fakten

Kollegiumstheater für Deutschsprachige

Das Junge Theater Freiburg ist die Theatergruppe der deutschen Abteilungen der Stadtfreiburger Kollegien. Es bringt in jedem Schuljahr ein Stück auf die Bühne. Dieses Jahr sind 14 Schauspielerinnen und Schauspieler im Alter zwischen 15 und 21 Jahren aus allen drei Gymnasien dabei. «Die Ereignisse, die zu meinem Tode führten …» ist die sechste Produktion unter der Leitung von Robb Correll, der die Theatergruppe 2013 übernommen hat. Die Gruppe probt einmal wöchentlich, dazu kommen Wochenenden und eine Intensivwoche in den Fasnachtsferien.

cs

 

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