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Eindrücke aus dem Gefängnis

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Eindrücke aus dem Gefängnis

Seeländische Volkshochschule auf Besuch im Bellechasse

Am letzten Freitag fand auf Initiative der seeländischen Volkshochschule eine Besichtigung der Anstalten von Bellechasse statt. Das von der Anstaltsleitung organisierte Programm war sehr lehrreich und umfassend und hinterliess bei den Besuchenden starke Eindrücke.

Die Gruppe der rund zwanzig Teilnehmenden aus der Region war recht gespannt auf das, was sie zu hören und zu sehen bekommen würde, denn Bellechasse ist auf der Landkarte des Seebezirks nicht gerade ein weisser Fleck, aber doch ein Gebiet, das in der Regel grossräumig umfahren wird.

Mehr als nur Wasser und Brot

Die Ausführungen des interimistischen Direktors Bruno Hofmann zeigten recht bald, dass hier eine wichtige Aufgabe verantwortungsvoll und mit Umsicht wahrgenommen wird. Die Führung im Zellentrakt erlaubte einen Einblick in den Alltag der Leute, Bewacher und Bewachte, und zeigte, dass der Massnahmenvollzug menschenwürdig organisiert ist und dass es das Bestreben der Verantwortlichen ist, die Resozialisierung zu ermöglichen.

So erlauben beispielsweise die Fernsehempfänger, für welche die Benützer monatlich zwei Tagesverdienste bezahlen müssen, das Geschehen ausserhalb der Mauern zu verfolgen und den Kontakt mit den Tagesaktualitäten nicht zu verlieren. Die Abende und Nächte in der Einzel- oder Dreierzelle sind lang, dauern sie doch von 20 Uhr abends bis 6.30 Uhr morgens. Auch wenn sich das Regime nicht mehr auf Wasser und Brot im Verlies reduziert, ist doch der Freiheitsentzug von sechs Monaten bis zu vierzehn Jahren eine harte Einschränkung der persönlichen Freiheit.

Sehr aufschlussreich waren die Erklärungen von Fredi Benninger, der betonte, dass Konflikte weniger zwischen dem Personal und den Insassen vorkämen als zwischen einzelnen ethnischen Gruppen, welche sich gegenseitig anfeindeten.

Autarke Gemeinschaft

Überzeugend waren auch die Hinweise hinsichtlich der Gesamtorganisation dieses Unternehmens: Bellechasse ist eine weitgehend autarke Gemeinschaft. Gebäudeunterhalt, Verpflegung, sogar die Erstellung von Neuanlagen werden mit eigenem Personal bewerkstelligt. Dieses Prinzip erlaubt es, kostensparend zu arbeiten und die Insassen mit vernünftiger Arbeit zu beschäftigen, was allgemein sehr geschätzt wird.

Anhand von Beispielen wurde dies von Martin Hertach im Landwirtschaftsbetrieb, dem zweitgrössten Bauernhof der Schweiz neben Witzwil, erläutert. Gerade bei der Tierpflege scheint es möglich zu sein, dass die betreuenden Insassen Beziehungen entwickeln können, was ihnen in der Gesellschaft oftmals nicht möglich war.

Der Besuch war für die Teilnehmenden ein eindrückliches Erlebnis, und es ist auch der Wunsch ausgesprochen worden, eine Wiederholung vorzusehen. Es geht ja letzten Endes auch darum, dass diese gesellschaftliche Einrichtung nicht einfach tabuisiert wird, sondern, dass man sich ernsthaft damit auseinander setzt und die Leistungen der Menschen, die dahinter stehen, anerkennt. Eing.

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