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Eine Entflechtung im Kandidaten-Gewirr

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Jean-Pierre Siggen, Dominique de Buman, Christine Bulliard, Danielle Gagnaux, Gabrielle Bourguet, David Bonny, Jean-François Steiert, Ursula Schneider Schüttel, Pierre Mauron, Erika Schnyder, Xavier Ganioz, Carl-Alex Ridoré, Jean-François Rime, Pierre-André Page, Emanuel Waeber, Michel Losey: Die Liste der Anwärterinnen und Anwärter auf Isabelle Chassots Nachfolge im Staatsrat ist lang, wenn man Medien mit nationaler Ausstrahlung glauben darf.

Natürlich ist es drei Tage nach der Ankündigung von Chassots Demission zu früh, um bereits Plätze auf dem Kandidatenkarussell für die Ergänzungswahlen vom Herbst zu vergeben. Die Parteivorstände werden nächste Woche ein erstes Mal die Lage besprechen, die SP will sich gar bis Ende Monat Zeit geben.

Sicher CVP, SP, SVP

Bereits zeichnet sich ab, dass die CVP, die SP und die SVP mit eigenen Kandidaten antreten wollen. Während CVP-Präsident Eric Menoud gegenüber den FN eine Kampfansage an mögliche Herausforderer gemacht hat, sagt SP-Präsident David Bonny: «Wir haben genügend fähige Kandidaten.» SVP-Präsident Roland Mesot verweist darauf, dass seine Partei bereits vor einem Jahr Kandidaten bei einer Demission Chassots bereitgehabt hätte. SVP-Grossrat Michel Losey sagt nun: «Die SVP stellt einen Kandidaten, das ist so gut wie sicher.»

Anspruch des Zentrums

Zur Entflechtung des Kandidaten-Gewirrs ist eine Auslegeordnung vonnöten. Mit Isabelle Chassot verliert die Freiburger Regierung eine Vertreterin der CVP und somit der bürgerlichen Mehrheit. Mit 48 Jahren ist sie die Jüngste des Kollegiums, sie trägt zum starken Frauenanteil in der Regierung bei und vertritt den Saanebezirk. Eigentlich französischer Muttersprache besticht sie durch ihre Deutschkenntnisse.

Der Sensebezirk (und somit Deutschfreiburg) ist mit zwei Regierungsvertretern bereits stark vertreten, genauso wie der Süden mit drei Staatsräten. Das Zentrum steht in der Poleposition; denkbar wäre allenfalls der Broyebezirk. So winkt der Sensler SVP-Grossrat Emanuel Waeber ab: «Drei Staatsräte aus dem Sensebezirk, das kann ich mir nicht vorstellen.»

Aus dem gleichen Grund hätten wohl auch Kandidaturen von Pierre Mauron, Christine Bulliard und möglicherweise Ursula Schneider Schüttel schlechte Karten. Jean-François Rime und Pierre-André Page haben bereits nach vergangenen Wahlniederlagen gesagt, es sei wohl ihre letzte Kandidatur gewesen.

Carl-Alex Ridoré, Dominique de Buman oder Jean-François Steiert könnten bei einem Wechsel in die Regierung den Parteisitz in ihrem jetzigen Amt gefährden.

Siggen will

Am besten ins Profil passen seitens der CVP Staatskanzlerin Danielle Gagnaux und Jean-Pierre Siggen. Gagnaux sagt: «Ich habe noch keine Antwort auf diese Frage.» Konkreter ist Arbeitgeberpräsident Siggen: «Ja, ich bin interessiert. Ich war ja schon 2006 Kandidat. Einen Kontakt mit der Partei wird es erst nächste Woche bei der Stadtsektion geben.»

Die Haltung der SP beschreibt Jean-François Steiert wie folgt: «Die Partei muss erst das Ziel und ein Profil bestimmen, bevor sie Personen nennt.» Aus diesem Grund äussert sich Xavier Ganioz nicht, der bei den letzten Staatsratswahlen die SP ehrenvoll vertrat. David Bonny ist Saanebezirkler und gibt in zehn Tagen das Parteipräsidium ab. Er würde mit einer Kandidatur kein bestehendes SP-Mandat gefährden. Weniger problematisch wäre dies bei Erika Schnyder, eher schon bei Oberamtmann Carl-Alex Ridoré. Dieser legt sich nicht fest, betont aber, wie sehr er die Arbeit auf dem Oberamt mag.

Bei der SVP stehen die gleichen Kandidaten wie vor einem Jahr zur Diskussion. Der Stadtfreiburger Stéphane Peiry wartet die Diskussion mit seiner Partei ab, meint aber, das Amt des Staatsrats sei das Interessanteste, das es gibt. Der Broyebezirkler Michel Losey schliesst eine Kandidatur ebenfalls nicht aus: «Ich liebe die Arbeit in der Politik. In der Regierung ist man mit allen Kreisen in Kontakt.»

Aussenseiter: Die BDP kündigt eine Kandidatur an

S chnell hat die BDP auf den angekündigten Rücktritt von Isabelle Chassot reagiert. «Wir hatten bereits eine Sitzung über das strategische Vorgehen», so Präsident Sandro Arcioni. «Daraus gab es zwei Schlussfolgerungen. Erstens: Ja, die BDP wird mit einer eigenen Kandidatur an den Ergänzungswahlen teilnehmen. Zweitens: Drei bis vier Kandidaten stehen zur Diskussion.» Wer vorgeschlagen wird, das wolle die Partei Schritt für Schritt überlegen. Wie passt das zum Bekenntnis des BDP-Präsidenten, mit der CVP zusammenzuarbeiten? Arcioni: «Ich sehe die Möglichkeit für ein Zweierticket CVP-BDP.»

CSP-Präsident Philippe Wandeler sagt, seine Partei sei für oder gegen eine Kandidatur noch «total offen». «Wir hatten ja bei den letzten Staatsratswahlen ein gutes Resultat mit Pierre-Olivier Nobs.» Wenn die BDP im bürgerlichen Lager einen Kandidaten stellen würde, könne dies auch für die Linke entscheidend sein, so Wandeler. uh

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