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Eine Firma im Besitz ihrer Mitarbeiter

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Hannes Währer

Es ist ein kleiner, aber feiner Unterschied, der Wirkung zeigt. Vor allem «psychologisch», sagt Andreas Lysser, der bei Weiss und Appetito (W+A) Spezialdienste in Kerzers als Disponent arbeitet. Lysser wird genau wie seine Kollegen, Jürg Schneider, Werkstattleiter Personenwagen, und Christian Küng, Polier, heute Abend an der Generalversammlung (GV) der Firma teilnehmen.

Dividende von 14 Prozent

Dabei wird der Verwaltungsrat vorschlagen, die Dividende auf die Weiss-und-Appetito-Aktie um zwei auf 14 Prozent zu erhöhen. Und die drei «Büetzer» werden dem zustimmen. Schliesslich bemühen sie sich nicht an die GV, weil es da etwas gratis zu futtern gibt, sondern weil sie als Aktionäre der Firma ihre Rechte wahrnehmen.

Und die drei sind keine Ausnahme. «Rund 70 Prozent der Aktien unseres Unternehmens sind in der Hand von Mitarbeitern», sagt Karin Aebischer, Leiterin des Sekretariats, in der Betriebszentrale von W+A in Kerzers. Genau genommen ist der Anteil noch höher. Weil die W+A Holding AG zu 51 Prozent im Besitz der W+A Beteiligungs AG ist, die wiederum zu 100 Prozent im Besitz von zehn Personen aus dem obersten Kader der Firma ist. «Eine Finanzstruktur, die jede Firmenübernahme ausschliesst», erklärt Aebischer (siehe Kasten).

Kein schnelles Geld

Eine Struktur, die auch nahe legt, dass die «Büetzer» und Kleinaktionäre, meist aus dem mittleren Kader, mit ihren Aktienpaketen eine Motivationsspritze erhalten, während das obere Kader die Sahne abschöpft. «Nein», sagen Disponent, Werkstattleiter und Polier unisono und ohne zu zögern. «Bei uns macht niemand auf die Schnelle grosses Geld.» Wer das wolle, sei bei W+A am falschen Ort.

Auch für die drei Angestellten und Kleinaktionäre ist Geld nicht das Hauptprodukt ihrer Beteiligung bei W+A. Aber das Haben erleichtert in ihrem Fall das Sein. «Wenn man selbst Geld in die Firma steckt, versucht man bei der Arbeit das Beste herauszuholen», sagt Schneider. Und obwohl W+A mittlerweile rund 400 Mitarbeiter beschäftigt, fühlt sich keiner der drei als anonyme Nummer. Im Gegenteil: Man sieht sich als Teil einer Familie, zu der zu gehören ein Grund ist, stolz zu sein. Entsprechend selten sind Motivationsprobleme, Tage, an denen sie lieber im Bett liegen bleiben würden, statt im Büro, auf der Baustelle oder in der Werkstatt zu erscheinen.

Mitsprache als Selbstverständlichkeit

Zudem können die drei Mitarbeiter auch mitreden. Theoretisch, weil sie an der GV als Aktionäre Anträge einbringen könnten, was noch keiner von ihnen je getan hat. Oder auch über den gewählten Arbeitnehmervertreter, der in der Unternehmensleitung sitzt. Aber der wahre Grund, weshalb sie das Gefühl haben, im Betrieb etwas zu sagen zu haben, ist viel simpler: Man hört ihnen zu. «Wenn wir Probleme einbringen, versucht man auch wirklich, Lösungen zu finden», meint Schneider.

Und warum ist das so? «Die meisten unserer Kadermitarbeiter haben selbst weiter unten angefangen und wissen eben, von was wir reden», sind sich die drei einig.

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