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Eine höhere Ausbildung ist wichtig – doch auch ein Lehrling kann Manager werden

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Autor: Pascal Jäggi

Granges-Paccot «Ohne Arbeit verdirbt der Mensch.» Das Zitat von Albert Camus, das der Philosoph Jacques de Coulon in seinem Vortrag verwendete, stand stellvertretend für die Aussagen einer hochkarätigen Runde. Gleich acht Vertreter von Kanton, Unternehmen und Gewerkschaften diskutierten nach de Coulons Vortrag unter der Leitung von FN-Redaktorin Nicole Jegerlehner gestern am Forum der Berufe Start über die Berufsausbildung.

Sorgen machten allen die rund 500 Jugendlichen, die im Kanton momentan keine Lehrstelle finden. Dabei werde viel getan, um dies zu ändern, etwa mit den Motivationssemestern, fand Fritz Winkelmann, Dienstchef des Amts für Berufsbildung. «Es ist für uns zentral, dass alle Jugendlichen eine Lehrstelle finden», ergänzte Staatsrat Beat Vonlanthen. Dabei soll der Wert des dualen Ausbildungssystems, mit höherem Bildungsweg über Kollegium und Universität, sowie dem Berufsbildungssystem, betont werden.

«Nie Zeugnis angeschaut»

Die anwesenden Unternehmer meinten, dass sie auch Jugendliche ohne höhere Ausbildung in ihren Betrieben brauchen können. «Ich habe noch nie ein Zeugnis angeschaut», erklärte Bernhard Aebersold, Inhaber der Murtner Bäckerei-Konditorei Aebersold, «bei uns zählt vernetztes Denken und die praktische Arbeit.» Eric Collomb, Direktor von Zumwald Transports in Villars-sur-Glâne, bestätigte, dass nicht nur die Vorbildung zählt, um eine Lehrstelle zu finden. «Wir nehmen oft Jugendliche mit Grundausbildung», sagte er.

Auf der Stufe der Lehrstellen gibt es auch im Kanton Freiburg nicht immer genug freie Stellen. Alain Riedo, Direktor der Handelskammer, sah hier noch Bedarf, um die Firmen dazu zu bewegen, Ausbildungen anzubieten. Er brachte aber auch einen anderen Aspekt ins Spiel. «Schon als ich eine Lehre machen wollte, statt ans Kollegium zu gehen, war mein Vater nicht einverstanden», sagte Riedo. Heute sei es noch oft so, dass die Lehre bei den Eltern schlechter angesehen ist als die höhere Schulbildung.

Armand Jaquier, Regionalsekretär der Gewerkschaft Unia, hakte nach. «Die Leistung eines Arbeiters wird in unserer Gesellschaft zu wenig geschätzt. So ist klar, dass Eltern für ihre Kinder etwas anderes wollen», meinte Jaquier.

Lehre ist nicht das Ende

So negativ wollte Marc Chassot, Dienstchef des Amtes für Berufsberatung und Erwachsenenbildung, die Situation doch nicht sehen. «Mit einer Berufsmatur können sie auch studieren», erklärte er. Für Eric Collomb ist der Weg nach der Lehre nicht klar vorgezeichnet. «Ich habe nie in meinem Lehrberuf gearbeitet; jeder kann sich im Beruf irren», so Collomb. Das Leben höre mit der «falschen» Wahl nicht auf.

Doch da sind die Jungen gefordert. «Viele Jugendliche sind zu wenig selbständig. Ich frage mich, ob es nicht zu viele Eingliederungsmassnahmen gibt», warf Michael Perler, Geschäftsleiter des Lehrbetriebsverbundes Fribap, ein. «Wir wollen sicher niemanden bevormunden, Selbstverantwortung ist uns wichtig», antwortete Beat Vonlanthen.

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