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«Eine Klärung musste kommen»

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«Eine Klärung musste kommen»

Ruedi Vonlanthen tritt mit sofortiger Wirkung aus seiner Partei, der CSP, aus

Ammann und Grossrat Ruedi Vonlanthen ist überzeugt, dass seine Partei, die CSP, immer weiter «links-grün abrutscht» und sich nicht mehr an der Basis der CSP Sense orientiert. Er verlässt deshalb nach 27 Jahren die Partei.

Von ANTON JUNGO

Zwischen Ruedi Vonlanthen und seiner Partei, vor allem deren Kantonalvorstand, schwelt seit längerem ein Konflikt. Letztmals waren die Differenzen anlässlich der Delegiertenversammlung der CSP Sense am 11. Mai in Brünisried deutlich zu Tage getreten. Der Kantonalvorstand nahm an der Delegiertenversammlung vom 19. Mai – in Abwesenheit des Betroffenen – Stellung zum Konflikt.

Einladung zum Parteiaustritt

Wie aus der gestrigen Erklärung von Ruedi Vonlanthen hervorgeht, machte es ihn betroffen, dass mit ihm vorgängig nicht das Gespräch gesucht wurde. «Damals haben sich die CSP-Verantwortlichen über die angeregte Diskussion gefreut», erinnert er an die Versammlung in Brünisried (vgl. FN vom 13. Mai). «Statt mir aber direkt zu antworten, haben sie einmal mehr im stillen Kämmerlein ihr Süppchen gekocht. Sich zugeredet, dass sie ein klares Profil haben und sich zu einem Communiqué gegen mich im Abwesenheitsverfahren durchgerungen.»

In seiner Erklärung hatte der Parteivorstand festgestellt, «dass das politische Profil von Rudolf Vonlanthen in wesentlichen Punkten von demjenigen des Vorstandes und der Basis der CSP des Kantons abweicht». Weiter hält er fest: «Parteimitgliedern – auch Grossrat Rudolf Vonlanthen -, welche der jetzigen Parteilinie in wesentlichen Punkten nicht folgen wollen oder können, steht es frei, ihren Standpunkt in die Diskussion einzubringen und dafür in einem demokratischen Prozess Mehrheiten zu finden oder aus der CSP auszutreten und einer Partei, welche ihren Einstellungen besser entspricht, beizutreten.»

Einen ähnlich scharfen Verweis vom Kantonalvorstand hatte Ruedi Vonlanthen schon zu Beginn seines Grossratspräsidiums, anfangs 2004, erhalten. In einem Interview hatte er damals die Meinung vertreten, er könnte sich einen Parteiwechsel vorstellen.

Diesen Schritt hat der langjährige CSP-Exponent nun vollzogen. Mit sofortiger Wirkung tritt er aus seiner Partei aus. Seine Mandate als Grossrat und als Ammann von Giffers wird er aber behalten.

Kein Rücktritt aus der aktiven Politik

Welcher Partei er sich anschliessen wird, ist noch nicht klar. Wie er gestern gegenüber den FN erklärte, hat er Angebote von CVP, FDP und SVP. Bei den nächsten Grossratswahlen will er jedenfalls wieder antreten. Er gibt auch offen zu, dass er an einer Nationalratskandidatur interessiert wäre. Die Frage, ob er nochmals für den Gemeinderat von Giffers kandidieren will, lässt er offen.

Emanuel Waeber, dem Präsidenten der CVP Sense, ist nichts von einem Angebot bekannt. «Weil er in der CSP eingebettet war, hätte es für uns auch keinen Grund gegeben, dies zu tun», erklärt er und hält fest, dass der erste Schritt jedenfalls von Rudolf Vonlanthen kommen müsste.

Leicht fällt Ruedi Vonlanthen offensichtlich die Trennung von der CSP nicht. «Im Jahre 1978 trat ich der CSP Giffers-Tentlingen bei; ich habe viele Menschen für die CSP überzeugt, im Team viele Wahlen gewonnen. 27 Jahre habe ich für diese Partei gekämpft, einiges ertragen und viel Freude gehabt. Ich habe immer alles offen ausgefochten, so auch an der Delegiertenversammlung in Brünisried», schreibt er. Die jüngsten Attacken des Parteivorstandes während seiner Abwesenheit hätten den Bogen aber überspannt.

Er musste feststellen, dass ihm der Kantonalvorstand die Unterstützung versagt. «Er vertritt nicht mehr meine Partei, welche ich damals vorgefunden habe. Die extrem links-grüne Politik kann ich nicht mehr mittragen», heisst es weiter und: «Ich sehe mich leider gezwungen mit sofortiger Wirkung aus der Partei auszutreten. Ich bin eben kein Parteisoldat; ich lasse mich nicht zu etwas verpflichten, was ich nicht mittragen kann.»

«Mutig und konsequent»

«Die verschiedenen politischen Auffassungen innerhalb der Partei schwelten schon lange. Früher oder später musste es zu einer Klärung kommen», betont Erich Bapst, Präsident der CSP Sense. Er hält den Entscheid von Grossrat Rudolf Vonlanthen für «mutig und konsequent».

Klare Positionen sind notwendig

«Wir leben in einer Zeit, wo eine klare Position notwendig ist», führt der Parteipräsident aus und ist überzeugt, dass sich die CSP ein klares Profil geben und einen eigenständigen Weg gehen müsse. Auf Gemeindeebene sei dies vielleicht nicht so wichtig, aber spätestens ab Kantonsebene unbedingt notwendig. Er weist darauf hin, dass der Zweckartikel in den neuen Parteistatuten zwar neu formuliert sei, aber inhaltlich nicht von der Linie vor 25 Jahren abweiche.

Die Parteilinie dürfe nicht zu schmal sein, aber auch keine Autobahn, führt Erich Bapst aus. «Wir müssen als Partei zugeordnet werden können», meint er und glaubt, dass es durch den Entscheid von Rudolf Vonlanthen auch eine gewisse Bereinigung innerhalb der Partei geben wird. «Um auf die Dauer glaubwürdig zu sein, braucht es diese Klärung», betont er und sieht darin auch eine Chance. Von einer Schuldzuweisung nimmt er Abstand.
«Vonlanthen hat polarisiert»

Rudolf Vonlanthen hält in seinem «Austrittsschreiben» nicht zurück mit Vorwürfen an die Kantonalpartei (vor allem an den früheren Parteipräsidenten Michel Monney) und Nationalrat Hugo Fasel. «Diese beiden und andere Mitstreiter predigen christlichsoziale Politik, handeln aber anders. Sie geben an, Arbeitsplätze schaffen zu wollen, merken aber nicht, dass sie mit ihrer Politik solche vernichten.»

Hugo Fasel weist auf Anfrage darauf hin, dass es nicht um einen Konflikt mit ihm gehe, sondern mit der Partei als Ganzem. Es seien die Delegiertenversammlungen, welche die Meinung der Basis repräsentierten und dort müsse man versuchen Mehrheiten zu finden. Den Vorwurf, dass er grüne und nicht christlichsoziale Anliegen vertrete, hält er für absurd. Seine grossen Themen seien AHV, 2. Säule, Beschäftigungs- und Arbeitslosenpolitik sowie Kinderzulagen – alles Anliegen zum Wohl der Arbeitnehmer und auf der Linie der CSP. Der Nationalrat ist überzeugt, dass nicht die politische Linie der CSP sich verändert habe. Vielmehr habe sich Rudolf Vonlanthen anderen Themen als jenen der CSP zugewandt.
«Es tut mir Leid, wenn Exponenten die Partei verlassen», erklärt Philippe Wandeler, Kantonalpräsident der CSP. Er ist andererseits auch froh, dass es mit dem Parteiaustritt von Rudolf Vonlanthen zu einer Klärung kommt innerhalb der Partei. «Er hat stark polarisiert. Nicht nur gegenüber den , sondern auch im Sensebezirk», führt er aus. Er dürfe aber nicht meinen, er könne den Kurs der Partei allein bestimmen. «Wir honorieren sein grosses Engagement, auch wenn sein Ton nicht immer unserem Geschmack entsprochen hat», hält er fest.
«Der Parteivorstand akzeptiert den Austritt. Er hat ihn erwartet», hält die Partei in einer Medienmitteilung fest. Gerade auch auf dem Hintergrund der Tatsache, dass es Rudolf Vonlanthen seit längerem nicht mehr gelungen ist, innerhalb der CSP-Organe Mehrheiten zu finden für seine Positionen, sei sein Schritt zu begrüssen.
Der Kantonalpräsident wehrt sich im übrigen gegen den Vorwurf, der Vorstand hätte mit Rudolf Vonlanthen das Gespräch nicht gesucht. Über best

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