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Eine Schwangerschaft, die den Vater stumm macht

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Wort zum Sonntag

Eine Schwangerschaft, die den Vater stumm macht

Autor: Ingrid Grave

Dabei hatte sich dieser Vater so sehr ein Kind gewünscht, seine Frau Elisabeth nicht weniger. Es war beim Wunsch geblieben, und darüber war das Ehepaar alt geworden. Zu alt für ein Kind.

Nun aber passiert etwas Unglaubliches (Lk 1,57–66.80). Der Vater, ein Priester, sieht, während er im Tempel seinen Dienst tut, neben dem Altar einen Engel stehen, der ihm einen Sohn verheisst. Er soll ihn Johannes nennen. Zacharias erstarrt vor Schreck – er kann nicht mehr daran glauben – und verliert im Schreck seine Sprache. Gefangen in seiner Skepsis weiss er zu gut, dass in seiner Ehe nichts mehr zu wollen ist! Aber es kommt anders.

Die Geschichte will zum Ausdruck bringen, dass Gottes Mühlen anders mahlen, als die unsrigen. Auch alte Menschen können fruchtbar werden, wenn sie sich dem Neuen, dem Unerwarteten öffnen.

Wo Unerwartetes eintrifft, gerät alles in Bewegung. Zacharias – getreu der Anweisung des Engels – wählt im Ritual nach der Geburt für das Kind den Namen Johannes; in dem Moment löst sich seine seelische Erstarrung. Er bricht aus in einen Lobpreis auf Gott. Der Skeptiker Zacharias hat sich gewandelt zu einem glaubenden Menschen. Nachbarn, Bekannte und Verwandte beginnen, sich Fragen zu stellen: «Was wird wohl aus diesem Kind werden?» Sie scheinen zu erkennen, dass hier der Anfang von etwas Neuem greifbar geworden ist. In diesem Kind!

Ja, mit Johannes kündigt sich etwas Neues an: Er wird zum unmittelbaren Vorläufer und Wegbereiter Jesu. Als solcher steht Johannes am Jordan, predigt Umkehr und tauft die Busswilligen im Flusswasser, was ihm den Beinamen «der Täufer» einträgt.

Die Ankunft eines Kindes vermag das Leben der Eltern völlig umzukrempeln. Auch Jesus kam wenige Monate nach Johannes als Kind in die Welt. Wo dieser Jesus heute in seiner göttlichen Kraft und Klarheit unerwartet in unsere Resignation und Skepsis einbricht, da kann es auch uns die Sprache verschlagen.

Ob wir dabei verbissen in Stummheit und Sturheit verharren oder uns dem Einbruch des gottgewirkten Neuen öffnen, steht einzig und allein in unserer persönlichen Entscheidung.

Ingrid Grave ist Dominikanerin und lebt in Zürich, wo sie in der Ökumene und in der Arbeit mit Frauen engagiert ist.

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