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Eine Schweiz en miniature

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Eine Schweiz en miniature

Die Sonderstellung des Seebezirks

« Sprachliche Partnerschaft im Seebezirk» war das Hauptthema an der diesjährigen Mitgliederversammlung der Deutschfreiburgischen Arbeitsgemeinschaft (DFAG), die in Murten stattfand.

Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

«Die Zweisprachigkeit ist ein Markenzeichen des Seebezirks», sagte Alain Grandjean, Vorstandsmitglied der DFAG, zu Beginn seines Vortrages an der GV in Murten. Der Schock nach der denkwürdigen Ablehnung des «Schul-Modells mit Immersion» vom 24. September 2000 sei gross gewesen. Eine hauchdünne Mehrheit der Freiburger Stimmbürger lehnte es damals ab, den Unterricht in der Partnersprache von der Unterstufe an institutionell zu fördern. Im Seebezirk habe man sich aber konkret in einem Schulprojekt, pragmatisch und mit viel persönlichem Einsatz daran gemacht, den Kindern den Zugang zur Partnersprache leichter zu machen. «Der Seebezirk ist so etwas wie eine Miniatur-Schweiz. Die Bevölkerung lebt hier die Zweisprachigkeit mit einer gewissen Natürlichkeit im Alltag», sagte Grandjean.

Neue Situation mit
Annahme der Verfassung?

Im Artikel 6 der neuen Staatsverfassung ist unter dem Thema Sprachen das Territorialitätsprinzip verankert. Dies wird von der DFAG als Wermutstropfen bezeichnet.

Der Staatsrat könne aber aus der neuen Verfassung die Kraft schöpfen, die Zweisprachigkeit in der Schule wieder verstärkt zu fördern. Eine Neulancierung würde allseits begrüsst, meinte der Redner.

In der denkwürdigen Abstimmung zum Sprachenunterricht hätten zum Beispiel sieben Gemeinden rund um Rue, im Glanebezirk, das Immersions-Modell angenommen. «Dort, wo die Bevölkerung aufgrund eines erfolgreich durchgeführten Schulprojektes Kontakt mit der anderen Sprachkultur knüpfen konnte, sind diffuse Ängste und Vorurteile abgebaut worden», sagte Grandjean.
Auch im Seebezirk, im Schulkreis Jeuss-Salvenach-Lurtigen, wurde auf Kindergartenstufe ein Lehrerinnen-Austausch mit einer Klasse von Grissach gemacht. Jeweils ein Halbtag unterrichtete die französischsprachige Lehrerin bei den Deutschsprachigen und umgekehrt. Cressier hat sich inzwischen vom Modell gelöst und fährt mit einer eigenen Lehrerin weiter.
Heute ist das Projekt Fremdsprachenunterricht in Jeuss bereits in der vierten Klasse angelangt. Gespannt sind die Fachleute auf die Sprachkompetenzen, welche die Schüler beim Übertritt in die OS dereinst aufweisen werden.

«Der Seebezirk könnte in der Zweisprachigkeit eine Vorreiterrolle übernehmen», sagte Grandjean. Was fehlt noch, um sie zu erfüllen? Es müsste mehr institutionalisiert werden, denn bis jetzt basiere das Modell vor allem auf der Eigeninitiative der Lehrerinnen und Lehrer.

Aktives Vereinsleben

Mitglieder der Deutschfreiburgischen Arbeitsgemeinschaft arbeiteten intensiv an der neuen Freiburger Verfassung mit. «Das Territorialitätsprinzip» im Sprachenartikel war immer ein Stein des Anstosses, sagte Josef Vaucher, Vereinspräsident. Mit der Landestopografie werden weitere Gespräche geführt, um z.B. auf die Exonyme auf Karten (Beispiel Kerzers-Chiètres) in Zukunft zu verzichten. Veranstaltungen, die Preise für Zweisprachigkeit, Publikationen und die Mitorganisation von deutschsprachigen Theatervorführungen, gehören weiterhin zum Aufgabenbereich des Vereins. 415 Mitglieder zählt der Verein aktuell, zu denen auch Bundespräsident Joseph Deiss, Staatsrätin Ruth Lüthi, Grossratspräsident Ruedi Vonlanthen u.v.a gehören. Die anwesenden Mitglieder genehmigten einstimmig die Jahresrechnung 2003; sie schliesst mit einem Defizit von rund 3000 Franken ab.

«Unser Verein strebt die Verständigung und nicht die Polarisierung zwischen beiden Sprachgruppen an», sagte Josef Vaucher.

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