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Eine zentrale ARA soll das Wasser reinigen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Lukas Schwab

In zehn bis 15 Jahren könnte eine grosse, zentrale Abwasserreinigungsanlage in der Region Murtensee und den angrenzenden Gebieten für sauberes Wasser sorgen. Über ein Leitungssystem würde das Abwasser aus Cudrefin, Murten, Kerzers, Ins, Marin und Le Landeron in eine zentrale Grossanlage geleitet und dort gereinigt. Das ist die Vision von Heinz Etter und Beat Aeberhard von der Projektgruppe «Ausbau ARA Kerzers», die sich seit rund zwei Jahren mit der Zukunft der ARA Kerzers befasst.

Fischsterben als Auslöser

Am Anfang dieser Vision stand die dringend notwendige Sanierung der ARA Kerzers. Die Anlage stösst aufgrund der Bevölkerungsentwicklung und der abwasserintensiven Gemüseindustrie seit längerem an ihre Kapazitätsgrenzen (siehe Kasten). Eine Folge davon war das Fischsterben im Grand Canal im November 2008: Durch eine Überbelastung der ARA Kerzers trat damals Wasser mit zu wenig Sauerstoffgehalt aus, was zum Tod der Fischbestände führte. «Das Problem bekam man mit kurzfristigen Massnahmen in den Griff, eine Totalsanierung der ARA bleibt aber unumgänglich», erklärt Etter.

Aufgrund der Probleme rief der Abwasserverband Region Kerzers die Projektgruppe «Ausbau ARA Kerzers» ins Leben. Eine von der Arbeitsgruppe in Auftrag gegebene Studie zeigte, dass die Sanierung der ARA Kerzers die neun Verbandsgemeinden Fräschels, Ferenbalm, Gempenach, Golaten, Gurbrü, Kerzers, Lurtigen, Ried und Ulmiz etwa 30 bis 40 Millionen Franken kosten würde. «Da stellten wir uns die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, einen so grossen Betrag in eine zentrale Grossanlage zu investieren», sagt Etter. Erste Abklärungen zeigten rasch, dass andere ARA in der Region, wie Witzwil im Kanton Bern oder Cudrefin im Kanton Waadt, mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben.

Um sich Klarheit zu verschaffen, reichte Etter im Herbst 2009 in seiner Funktion als FDP-Grossrat ein Postulat ein, das vom Staatsrat eine Studie zur Abwasserreinigung in der Region Murtensee forderte. Der Staatsrat begrüsste den Vorstoss und holte die Kantone Bern, Neuenburg und Waadt ins Boot: Mittlerweile haben die vier Kantone die Studie in Auftrag gegeben, und die Resultate sollen Ende 2011 vorliegen.

Kostengünstig und effizient

«Die Studie wird eine Bestandesaufnahme aller Anlagen der Region im Seeland enthalten. Das sollte uns aufzeigen, welche Abwasser-Lösungen für die Region am kostengünstigsten und effizientesten zu realisieren wären», sagt Etter. Ob das am Ende eine zentrale Grossanlage, mehrere mittelgrosse ARA oder kleine Anlagen seien, werde sich zeigen. «Ich persönlich gehe aber davon aus, dass sich eine zentrale ARA oder mittelgrosse Anlagen als sinnvoll erweisen werden», so Etter. Als einen möglichen Vorteil eines Grossprojekts sieht er die Flexibilität beim Anschluss: Die heute bestehenden ARA könnten nach Bedarf früher oder später einen Anschluss realisieren.

Bis ein konkretes Projekt vorliegt, wird es aber noch lange dauern: Etter geht davon aus, dass die allfällige Realisierung einer Grossanlage frühestens in zehn bis 15 Jahren möglich sein wird. Für Kerzers bedeutet dies, dass eine minimale Sanierung zur Überbrückung dieser Zeitspanne nötig ist (siehe Kasten).

«Gunst der Stunde nutzen»

Für Marc Chardonnens, Vorsteher des Amts für Umwelt des Kantons Freiburg, ist die Studie im Seeland richtig und begrüssenswert. Er hält fest, es gelte die Gunst der Stunde für überregionale und langfristige Überlegungen zur Abwasserreinigung zu nutzen. «Die erste Generation von Anlagen stösst jetzt aufgrund der Entwicklung der Region an ihre Grenzen.» Deshalb sei es wichtig, rasch zu handeln. «Sobald eine ARA investiert hat, ist ihr Weg für 20 bis 30 Jahre vorgegeben». Die Studie werde aufzeigen, welche gemeinsamen Interessen bestehen und welche Lösungen möglich wären. «Ob es am Ende eine lokale, eine regionale oder eine überkantonale Lösung gibt, wird sich zeigen.»

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