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Einer der bekanntesten deutschsprachigen Violinisten spielt bald in Murten

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Frank Peter Zimmermann gehört zu den bekanntesten Violinisten im deutschsprachigen Raum. Anfang September gastiert er im Murtner Schlosshof.

«Ich will Weltgeiger werden.» Diesen Satz notierte Frank Peter Zimmermann als Sechsjähriger in sein Schulheft. Diesen Plan hat er umgesetzt: Seit vier Jahrzehnten steht Zimmermann als Solist auf der Bühne. An den diesjährigen Murten Classics konzertiert er zusammen mit der Prague Philharmonia und Christoph-Mathias Mueller.

Frank Peter Zimmermann, Sie stammen aus einer Streicherfamilie. War ihr Weg zum Violinisten quasi vorbestimmt?

Die allermeisten Profimusiker kommen ja aus Musikerfamilien. Meine Eltern haben mir die Streichmusik sicher nicht aufgedrängt. Es ist schlicht die Welt, die ich von klein auf kenne. Mein Vater spielte im Duisburger Opernorchester. Jeden Sonntag traf er sich bei uns mit Orchesterkollegen zum Quartettspiel. So wuchs ich automatisch in diese Welt hinein. Ich wollte immer Violine spielen. Das Klavier interessierte mich nicht, auch wenn mir mein Grossvater zur Geburt ein schönes Klavier gekauft hatte.

Was haben Ihre Eltern richtig gemacht, dass Sie solche Freude an der Streichmusik hatten?

Als Junge spielte ich viel mit meinen Eltern zusammen. Die Freude an der Musik und am Zusammenspiel standen in diesen ersten Jahren im Vordergrund. Unsere Verwandten lebten damals in der DDR. Sie sandten mir Noten mit Musik von osteuropäischen und russischen Komponisten zu. Ich versuchte mich daran, selbst wenn sie viel zu anspruchsvoll waren. Meine Eltern hinderten mich nicht daran, setzten mich aber auch nicht übermässig unter Druck.

Gab es nie Zeiten, in denen Sie rebellierten und etwas ganz anderes machen wollten?

Nein, im Gegenteil: Die Musik war in der Pubertät ein Ventil. Hatte ich als Jugendlicher Sorgen, so vergrub ich mich erst recht in die Musik. Ich pilgerte regelmässig in den nahen Plattenladen. Mit 15 Jahren hörte ich das Gesamtwerk von Ludwig van Beethoven. Mit 16 Jahren wandte ich mich Bartók und Brahms zu. Dadurch wurde ich natürlich in den Augen der Gleichaltrigen etwas wunderlich. Ich spielte zwar gelegentlich auch Fussball mit meinen Kollegen. Meine Welt war aber die Musik. Das ist in diesem Alter doch eher exotisch.

Haben Sie Lieblingskomponisten?

Meine Leidenschaft gilt der Wiener Klassik. Früher war es vor allem Wolfgang Amadeus Mozart. Mit zunehmendem Alter ist es nun Ludwig van Beethoven und – ausserhalb der Wiener Klassik – Johann Sebastian Bach. Ich mag aber auch die Musik des 20. Jahrhunderts und dort besonders Béla Bartók.

Was macht diese Komponisten besonders?

Beethoven und Bartók sind, wie auch andere, stark von Bach inspiriert. Ihre Musik hat eine grosse Ernsthaftigkeit, die mich packt. Mozart hingegen komponierte freier, was ebenfalls reizvoll ist. Als Solist kann man sich in Mozarts Musik mehr Freiheiten nehmen als etwa in einer Beethoven-Sonate.

Ihre Diskografie ist lang und breit gefächert. Gibt es Werke, die Sie nie eingespielt haben?

Es gibt speziell in der Kammermusik einige Werke, die mir fehlen. So arbeite ich immer noch an Bachs Solosonaten. Die sechs Sonaten sind mein persönlicher Mount Everest. Zu einigen Stücken findet man als Interpret leicht einen Zugang. Andere sind so sperrig, dass man sich lange darin vertiefen muss. Die Sonaten und Partiten für Solovioline gehören zu den sperrigen Stücken, zu denen ich mir einen Zugang richtiggehend erkämpfen muss.

In Murten spielen Sie das Violinkonzert von Robert Schumann. Was gefällt Ihnen an diesem Werk?

Robert Schumann kam vom Klavier her und dachte seine Musik auch stets vom Klavier her. Er schrieb erst ganz spät Musik für die Violine. Sein Violinkonzert entstand 1853. Ein Jahr später wurde er wegen psychischer Schwierigkeiten in die Heilanstalt eingewiesen. Als Schumann das Violinkonzert komponierte, spürte er bereits, dass ihn seine geistigen Kräfte verliessen. Diesen Schmerz hört man dem Konzert an. Schumann komponierte das Konzert blockartig. Das Orchester ist die Gesellschaft, die solistische Violine ist er selbst. Sein Ringen mit der Gesellschaft wird so hörbar.

Was ist Ihnen in Ihrer Musik besonders wichtig?

Je älter ich werde, desto wichtiger ist mir Ernsthaftigkeit. Immer mehr möchte ich wissen, was der Komponist mit seinem Werk aussagen wollte. Ich löse mich deshalb zunehmend von irgendwelchen Editionen und beschäftige mich eingehend mit der Intention des Komponisten. Bildhaft könnte man auch sagen, ich spiele zunehmend klassischer und weniger romantisch.

Nach einem zweijährigen Unterbruch spielen Sie seit 2017 wieder auf Ihrer Lady Inchiquin, einer Stradivari aus dem Jahr 1711. In einem Interview haben Sie das Instrument als «Diva» bezeichnet. Warum?

Eine moderne, qualitativ gute Violine macht alles, was der Interpret von ihr will. Das ist bei einer Stradivari ganz anders. Drückt man zum Beispiel mit der linken Hand zu stark auf das Griffbrett, klingt die Violine kratzig. Auch ein versierter Violinist muss viel üben, um einem solchen Instrument einen schönen Klang zu entlocken. Über Monate muss man sich an das Instrument herantasten.

Eignen sich historische Instrumente wie die Lady Inchiquin für bestimmte Werke besser als für andere?

Tatsächlich eignen sich nicht alle Werke gleichermassen für eine Stradivari-Violine. So muss man Bartóks Violinwerke mit relativ viel physischer Kraft spielen. Das klingt auf einer Stradivari schnell unsauber. Das liegt aber eher am Typ des Instruments als an dessen Alter. So eignen sich etwa Instrumente von Guarneri besser für Bartók-Werke, obwohl sie aus derselben Epoche stammen.

Sie haben in den letzten 40 Jahren als Solist viel erlebt. Was möchten Sie in den nächsten Jahren noch verwirklichen?

Ich möchte sicher die Einspielung von Bachs Solosonaten abschliessen. Seit einiger Zeit habe ich zudem mit Pianist Martin Helmchen einen neuen Kammermusik-Partner. Das gibt mir die Möglichkeit, in den nächsten Jahren neben meinen Auftritten mit Orchester vermehrt Kammermusik zu spielen.

Praktische Informationen

Zwei Konzerte unter dem Titel «Natur»

Der Violinist Frank Peter Zimmermann gastiert am 2. und 3. September im Rahmen der Murten Classics im Murtner Schlosshof. Zusammen mit der Prague Philharmonia interpretiert er das Violinkonzert in d-Moll von Robert Schumann. Die Leitung hat Christoph-Mathias Mueller, der künstlerische Leiter der Murten Classics. Neben dem Violinkonzert von Schumann sind die Pastorale von Alexander Weprik und die Sinfonie Nr. 6 von Ludwig van Beethoven zu hören, die ebenfalls den Titel «Pastorale» trägt. Das Konzertprogramm steht unter dem Titel «Natur». Bei schlechtem Wetter findet das Konzert in der deutschen Kirche statt. Laut den Organisatoren der Murten Classics sind zurzeit für die meisten der rund 30 Konzerte noch Eintrittskarten erhältlich. Sie können unter anderem per Telefon und per Internet bestellt werden. Für die Konzerte ist ein gültiges Covid-Zertifikat erforderlich. sos

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