Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Einhörner, Trump und der Rababou

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Einhörner, überall Einhörner: Das trendige Fabelwesen war sowohl bei den Verkleidungen der kleinen und grös­seren Besucher als auch am Umzug der Bolzenfasnacht am gestrigen Sonntag immer wieder zu sichten. In besonderer Form, etwa als weisser Hase mit Horn, führte es sogar die Narren­karawane durch die Freiburger Unterstadt an. Die Existenz der Märchenfigur wurde jedoch kurze Zeit später infrage gestellt: So titelte die Wagenbauclique Anjim Marly: «Les licornes n’existent pas», zu Deutsch: Einhörner gibt es nicht. Das übergrosse Pappmaché-Tier selber, das die Fasnächtler auf einem Wagen durch die Strassen fuhren, schien seine Nicht-Existenz derweil nicht weiter zu kümmern. Zur Belustigung der Zuschauer schneite es diese, wenig elegant durch sein Hinterteil, mit farbigem Konfetti ein.

Rababou prophezeit Hitze

Angesichts der politischen Weltlage lag es gemäss den von den Närrinnen und Narren gewählten Themen wohl nahe, die Existenz von Illusionen vermittelnden Einhörnern anzuzweifeln. Der von der Guggenmusik Carnaband gespielte 1991er-Mylène-Farmer-Hit «Désenchantée» schien geradewegs dazu zu passen, geht es darin doch um eine Welt im Chaos und eine entzauberte Generation. Ob da die vielen als Superhelden verkleideten Mini-Fasnächtler helfend eingreifen konnten? Ein politisches Thema war etwa beim Jugendverein Courtaman-Courtepin zu finden: Er beschäftigte sich mit US-Präsident Trump und dem Thema Mauerbau in Mexiko. So wandelten die Jugendlichen das Hippie-Zitat «Faites l’amour, pas la guerre» in eine Trump-Version um: «Faites le mur, pas la guerre». Die Clique Les Zéros nahm derweil die Gilets jaunes auf die Schippe: Verkleidet als Demon­stranten, hielten sie Schilder hoch, auf denen der französische Präsident Emmanuel Macron für einfach alles verantwortlich gemacht wurde: das leere Bierglas, den Schnupfen oder den Regen. Was die Demonstranten genau wollten, wussten sie laut den Fasnächtlern selber nicht: «On veut – quoi déjà?», «Was fordern wir schon wieder?», prangte auf ihren Rücken. Was für ein Zirkus: Das gleichnamige Sujet der Clique «Mott’iv Sports et Loisirs» brachte es auf den Punkt. Der Umzug war vielfältig: Buchheld Harry Potter, der mexikanische Dia de los Muertos – und immer wieder Steampunk. Mehrere Guggen waren im Stil der vor einigen Jahren angesagten ­Subkultur verkleidet; Detailhändler hatten heuer ­solche Karnevals­kostüme an­geboten.

Wiederholt zeigte sich die Sonne: Dieses Wetter hätten sich wohl alle besonders im letzten Jahr für die Jubiläumsausgabe der Bolzenfasnacht gewünscht. Seinen Abschluss fand der traditionelle Anlass auf der Oberen Matte, wo der Figur Rababou, dieses Jahr in Form der Tim-und-Struppi-Sängerin Bianca Castafiore, der Prozess gemacht wurde. Die Themen drehten sich um die Pensionskasse, Gottéron und die Reaktion auf die unbewilligten Klima-Demonstrationen der Freiburger Schüler. Die Figur brannte in kürzester Zeit lichterloh: ein Zeichen, dass es einen heissen Sommer geben wird.

Bilanz

10 000 Personen feierten Karneval

«Wir schätzen die Besucherzahl auf 8000 bis 10 000 Personen», sagt Oliver Price, Co-Präsident des Freiburger Fasnachtsvereins. 33 Guggen, Cliquen und Schulklassen nahmen an der Freiburger Bolzenfasnacht teil, insgesamt 1500 Personen. Manche reisten aus Frankreich oder aus dem Tessin an. Das Budget beläuft sich auf 110 000 Franken; rund 60 Prozent der Kosten werden durch die Eintritte gedeckt. «Wir freuen uns nun auf den Kinderumzug am Dienstag.» Rund 25 Cliquen werden daran teilnehmen. «Es waren noch nie so viele».

ea

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema