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Einige bereits tot: Warum Putin seine Raketenwissenschafter in den Kerker steckt

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Sie arbeiteten in hochsensiblen Bereichen, nun müssen sie um ihr Leben fürchten: Der Kreml-Chef macht Jagd auf ältere Physiker. Das steckt dahinter.

Nachdem Putin Russland von Oppositionspolitikern und Journalisten weitgehend gesäubert hat, wählt er nun ein neues Ziel: Physiker, die an der Entwicklung von Hyperschallwaffen arbeiteten. Der Geheimdienst FSB hat bereits mehrere ältere Wissenschafter verhaftet und wegen Landesverrats angeklagt. Einige von ihnen sind im Gefängnis gestorben.

Zuletzt verurteilte ein Gericht in St. Petersburg einen 76-jährigen Physiker und Wissenschafter, den ehemaligen Chefkonstrukteur des Forschungs- und Entwicklungsunternehmens für Hyperschallsysteme Alexander Kuranow, zu sieben Jahren Gefängnis.

Ihm wurde Hochverrat vorgeworfen: Der FSB leitete eine Strafverfolgung ein. Kuranow hatte angeblich Informationen über wissenschaftliche Entwicklungen an ausländische Spezialisten weitergegeben.

Obwohl die Höchststrafe für Staatsverrat in Russland lebenslange Haft ist, wurde Kuranow zu einer milden Strafe verurteilt. Der Zeitung «Kommersant» zufolge geschah dies, weil der Physiker im Vorfeld des Verfahrens eine Kooperationsvereinbarung mit den Ermittlern einging und gegen den 77-jährigen Wissenschafter Anatolij Maslow aus Nowosibirsk aussagte.

Alle sind angeblich hinter Russlands Technologie her

Kuranow ist Autor von mehr als 120 Arbeiten, darunter ein Patent für eine Hyperschall-Flugmaschine mit einem Direktstrom-Luftstrahltriebwerk. Es ist bekannt, dass Kuranow lange Zeit an dem Programm für das Hyperschallflugzeug Ajax mitgearbeitet hat. Der Physiker Anatolij Maslow ist ebenfalls des Staatsverrats angeklagt und befindet sich seit etwa zwei Jahren in Untersuchungshaft: Er erlitt dort im Februar einen Herzinfarkt.

Russischer Kampfjet mit einer Hyperschallrakete vom Typ Kinschal.
Bild: Imago

Jewgeni Smirnow, ein Anwalt des Menschenrechtsteams «Erste Abteilung», stellt in einem Gespräch mit CH Media fest, dass der FSB in Russland jedes Jahr etwa drei bis vier Wissenschafter inhaftiert. «In der Regel kommt der FSB in eine wissenschaftliche Einrichtung und sucht nach einem Opfer», sagt Smirnow. Sie wählten diejenigen aus, die jemals Kontakte zu ausländischen Spezialisten gehabt haben. «Das begann, nachdem Putin 2018 Hyperschallraketen vorstellte, die in einer Videopräsentation in Richtung der USA flogen. Das Ziel ist es, zu zeigen, dass alle Länder der Welt angeblich hinter diesen Raketen her sind und dass in jeder wissenschaftlichen Einrichtung angeblich ältere Spione sitzen», erklärte Smirnow.

Kuranow und Maslow sind bei weitem nicht die einzigen russischen Physiker, die ins Fadenkreuz des FSB geraten sind. Der Sender BBC schätzt, dass in den letzten Jahren insgesamt zwölf Physiker in Russland des Staatsverrats angeklagt wurden. Smirnow vermutet, dass es noch viel mehr sind, aber es ist schwierig, etwas über solche Fälle herauszufinden, da sie von den Gerichten unter dem Deckmantel «streng geheim» behandelt werden.

Die Meldungen gehen an Putin persönlich

Anwalt Smirnow sagt, dass der FSB keine Beweise braucht, um einen Wissenschafter des Hochverrats zu beschuldigen. Gleichzeitig gibt es in Russland keine Freisprüche in Fällen von Staatsverrat und die Urteile werden von bestimmten Richtern gefällt. So verurteilte Richter Andrej Suworow im Oktober 2023 den Physiker Anatolij Gubanow, der an einem internationalen Projekt zur Entwicklung eines zivilen Hyperschallflugzeugs, HEXAFLY-INT, beteiligt war, zu zwölf Jahren Haft.

Richter Suworow hatte zuvor Alexej Nawalny wegen «Schaffung einer extremistischen Gemeinschaft» zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt. Wie Nawalnys Team seinerzeit herausfand, telefonierte Suworow während des Verfahrens regelmässig mit einem FSB-Offizier. Jewgeni Smirnow ist sicher, dass die Verhaftungen von Wissenschaftern an Putin persönlich gemeldet werden.

Viele Wissenschafter, die es gewohnt sind, ihre Zeit in Labors zu verbringen, haben es in Gefängniszellen schwer, einige sterben sogar. Maslows ehemaliger Kollege Dmitri Kolker starb letzten Sommer in Untersuchungshaft. 2021 starb der Physiker Viktor Kudryavtsev, der beschuldigt wurde, geheime Informationen an eine belgische wissenschaftliche Organisation weitergegeben zu haben, im Alter von 78 Jahren im Gefängnis.

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