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Einsprache verzögert Bau der Tunnel

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Einige Stangen stecken bereits im Boden und deuten darauf hin, wie gross die Fläche ist, die künftig mit Plastikfolientunnels überdeckt sein soll: Vis-à-vis des Reitsportzentrums in Kerzers wollen die beiden Gemüsebauern Adrian Tschachtli und Thomas Hurni auf knapp drei Hektaren solche Tunnel aufstellen. Anwohnerin Christine Balmer macht ihnen nun einen Strich durch die Rechnung. Gegen eine Projektänderung des Baugesuchs hat sie Einsprache gemacht. Statt der geplanten Höhe von fünfeinhalb Metern wollen die Bauern die Folientunnel nun zwei Meter höher–also siebeneinhalb Meter hoch–bauen. «Ein so hoher Bau hat nichts mehr mit Landwirtschaft zu tun», sagt Balmer. Sie verstehe nicht, warum man ein solches Projekt mitten auf die grüne Wiese stellen müsse.

Erste Einsprache abgelehnt

Mit der Einsprache gegen die Änderung des Baugesuchs wehrt sich Christine Balmer nicht zum ersten Mal gegen das Bauvorhaben auf dem 28 000 Quadratmeter grossen Stück Land, auf das sie von ihrer Wohnung aus sieht. Bereits gegen das ursprüngliche Baugesuch hat Balmer im März 2012 Einsprache erhoben (siehe Kasten). Das Oberamt hat diese Anfang Jahr jedoch abgewiesen und damit den Landwirten grünes Licht für den Bau der Tunnel gegeben (die FN berichteten).

Wegen der erneuten Einsprache gegen die Projektänderung mussten Tschachtli und Hurni mit dem Aufstellen der Stangen letzte Woche aufhören. Mit dem Bau müssen sie nun zuwarten: Entweder zieht Balmer nach den Einigungsgesprächen mit der Gemeinde ihre Einsprache zurück, oder sie zieht sie weiter ans Oberamt–und dann ist es an dieser Stelle, über den Fall zu urteilen.

«Je höher, desto besser»

Dass die Tunnel nun siebeneinhalb statt fünfeinhalb Meter hoch zu stehen kommen sollen, begründet Gemüsebauer und Gemeinderat Tschachtli damit, dass er bei der Eingabe des ursprünglichen Baugesuches noch nicht wusste, bei welchem Anbieter er die Tunnel kaufen werde. Die Tunnelbauer hätten ihm aber danach geraten, so hoch wie möglich zu bauen. «Je höher man baut, desto besser ist das Klima, die Temperatur und die Sonneneinstrahlung in den Tunneln.» Der Temperaturunterschied in und vor den Tunneln etwa werde im Sommer durch das grössere Volumen unter der Folie besser ausgeglichen. Im Winter gelte, je höher der Tunnel sei, umso weniger hoch sei die Chance, dass es Frost gebe.

Dass Balmer mit ihrer Einsprache den Bauern langfristig einen Strich durch die Rechnung macht, ist eher unwahrscheinlich–jedenfalls, wenn man die Argumentation des zuständigen Kerzerser Gemeinderates Martin Maeder hört: «In der Landwirtschaftszone ist die Höhe eines Baus nicht begrenzt», sagt er. Auch Silos stünden in der Landwirtschaftszone. Und die meisten davon sind höher als die geplanten Folientunnel.

Folientunnel: Dürfen überall in der Landwirtschaftszone stehen

I n ihrer Einsprache gegen das ursprüngliche Baugesuch der Plastikfolientunnel forderte Christine Balmer im März 2012, dass man solche Tunnel nicht «da und dort» bauen, sondern einen zentralen Standort dafür schaffen soll. Unterstützung erhielt sie vom kantonalen Büro für Natur- und Landschaftsschutz. Dieses hat im Juli 2012 für das Bauvorhaben am betreffenden Standort ein negatives Gutachten erstellt mit der Begründung, dass der geplante Bau die landschaftliche Einheit stark verändere.

Nicht fix installierte Folientunnel an einem Standort zu zentralisieren, sieht das Gesetz nicht vor. Plastikfolientunnel, in denen der Salat oder die Tomate im Boden wächst, dürfen grundsätzlich überall in der Landwirtschaftszone gebaut werden, sagt Gemeinderat Martin Maeder. Anders ist es bei Glashäusern, in denen Pflanzen bodenunabhängig – also hors-sol – wachsen: Die Häuser haben ein festes Fundament und müssen in einer speziellen Zone für diversifizierte Landwirtschaft stehen. hs

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