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Elisabeth Häubi und ihr Kasperlitheater

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Die Prinzessin, der Zauberer, das Krokodil und immer wieder der Kasperli: Die Figuren, die derzeit im Marionettenmuseum in Freiburg ausgestellt sind, stehen für das klassische Kasperlitheater, wie es Kinder seit Generationen begeistert. «Es ist eine Ausstellung für alle, aber speziell für Kinder», sagt Nicole Lehner-Gigon vom Museum. Viele Leute wüssten nicht, dass sich das Figurentheater ursprünglich an ein erwachsenes Publikum gerichtet habe, und kämen mit entsprechenden Erwartungen ins Museum. «Dieses Mal werden diese Erwartungen erfüllt, denn Elisabeth Häubi hat wirklich Kasperlitheater für Kinder gemacht.»

In Freiburg im Depot

Zu sehen sind ungefähr hundert Figuren der österreichisch-schweizerischen Puppenspielerin Elisabeth Häubi-Adler. Die heute 86-Jährige hat 1978 im solothurnischen Lostorf das Lostorfer Kasperlitheater gegründet, mit dem sie während vierzig Jahren erfolgreich in der Deutschschweiz unterwegs war.

Ihre über zweihundert selber hergestellten Puppen vermachte sie nach ihrem altersbedingten Rückzug der Gemeinde Lostorf. Aus konservatorischen Gründen befinden sie sich allerdings im Depot des Marionettenmuseums in Freiburg. Sechs Puppen hat Elisabeth Häubi dem Freiburger Museum geschenkt – sie sind in der Ausstellung in einer eigenen Vitrine zu sehen.

Mit ihren liebevoll angefertigten Puppen brachte Elisabeth Häubi klassische Märchenstoffe, aber auch selber geschriebene Geschichten zur Aufführung. «Es waren immer typische Kasperli-Geschichten, die ein bisschen Angst machten, dann aber ein gutes Ende mit einer klaren Moral nahmen», erklärt Nicole Lehner-Gigon. Das Puppenspiel habe Elisabeth Häubi, die in den Wirren des Zweiten Weltkriegs in Österreich aufwuchs, auch dabei geholfen, die Erlebnisse ihrer Kindheit zu verarbeiten. Ihre Geschichte erzählt Elisabeth Häubi auch in ihrem 2017 erschienenen Buch «Brave Mädchen fragen nicht». Diesen Satz bekam die Tochter eines Juden und einer Katholikin zu hören, als sie als Mädchen wissen wollte, warum die Menschen auf den Strassen Wiens Hitlers Truppen zujubelten, obwohl sie sich über deren Einmarsch gar nicht freuten.

Elisabeths jüdischer Vater war gestorben, als sie ein Jahr alt war. Ihre Mutter heiratete später einen SS-Offizier, der 1945 von den Russen nach Sibirien deportiert wurde. Elisabeth lebte mit ihrer Mutter weiter in Österreich. Als Jugendliche verbrachte sie im Rahmen eines Programms des Roten Kreuzes Erholungsurlaube in der Schweiz. Ihre Berner Gastfamilie ermöglichte es ihr, sich in der Schweiz zur Krankenschwester ausbilden zu lassen. Häubi blieb in der Schweiz, wo sie eine Familie und ihr Kasperlitheater gründete. Sie lebt bis heute in Lostorf.

Über die Ausstellung in Freiburg habe sich Häubi, die persönlich zur Eröffnung gekommen sei, sehr gefreut, erzählt Nicole Lehner-Gigon. «Es ist eine Art Retrospektive und ein schöner Überblick über ihr langes Schaffen.»

Marionettenmuseum Freiburg. Bis zum 18. April 2021. Mi. / Do., 11 bis 17 Uhr.

Kulturerbe

Einblick in dieOpera dei pupi

Neben der grossen Ausstellung über Elisabeth Häubi widmet das Marionettenmuseum während der gleichen Dauer eine Vitrine der Opera dei pupi, dem traditionellen sizilianischen Puppentheater. Dieses ist vorwiegend von mittelalterlichen Ritterepen inspiriert und steht auf der Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der Unesco. Die ausgestellten Figuren stammen aus der Sammlung des Museums.

Zudem hat das Marionettenmuseum die Zeit des Lockdown im Frühling genutzt, um seine Dauerausstellung neu zu gestalten. Sie gibt Einblicke in verschiedene Epochen, Kulturen und Techniken des Figurentheaters. Zu sehen sind unter anderem Puppen aus der Hinterlassenschaft des Museumsgründers Jean Bindschedler.

cs

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