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«Eltern müssen Vorbilder für Kinder sein»

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Schweizerische Beratungsstelle für Unfallverhütung zum Schulanfang

Autor: Mit NATALIE RÜFENACHT sprach JEAN-LUC BRÜLHART

Kommende Woche gehen im Kanton Freiburg die Schulferien zu Ende. Was empfehlen Sie Eltern von Kindergärtnern und Erstklässlern?

Es liegt in der Verantwortung der Eltern, am Anfang des Schuljahres den Schulweg mit den Kindern abzulaufen. Sie sollen die Kinder nicht bestimmend führen, sondern sie selber einschätzen lassen, ob und wann sie die Strasse überqueren. Schulkinder müssen lernen, das Risiko im Strassenverkehr selber abzuschätzen. Es geht um eine sanfte Einführung in den Schulweg. Ich empfehle Eltern, nicht den kürzesten, sondern den sichersten Schulweg zu wählen: Strassen mit Trottoirs und wenig befahrene Strassen. Auch wenn Unfälle passieren, sollten die Eltern Vertrauen in ihre Kinder haben.

Ist es nicht ein Widerspruch, dass Eltern ihre Kinder zur Schule fahren und somit Mehrverkehr produzieren?

Das ist eine Tatsache, aber für das BFU in Bezug auf die Verkehrserziehung kein Argument. Unser Anliegen ist es, dass das Kind den Schulweg selber bestreitet, um dort Erfahrungen zu sammeln und selbständig zu werden. Der Schulweg ist auch Teil des Schullebens und der sozialen Kontakte. Wir müssen uns vor Augen halten, dass es Jahre braucht, bis ein Kind über die Fähigkeiten verfügt, sich im Strassenverkehr sicher zu bewegen. Erst ab 6 bis 7 Jahren entwickelt das Kind ein Gefahrenbewusstsein. Im Gegensatz zu den Erwachsenen können Schulkinder Geschwindigkeiten und Distanzen schlecht abschätzen. In diesem Sinne ist es kontraproduktiv, wenn Eltern ihre Kinder in die Schule fahren.

Was können Autofahrer zur besseren Sicherheit beitragen?

Automobilisten müssen sich bewusst sein, dass Kinder noch nicht über die eben beschriebenen Fähigkeiten verfügen. Es gehört zum Kind, Tagträumen nachzugehen, sich auszutoben und auf die Strasse zu rennen. Besonders in der Nähe von Schulhäusern und Bushaltestellen müssen Autofahrer mit Unvorhergesehenem rechnen. Deshalb heisst es hier: Fuss vom Gas nehmen und Bremsbereitschaft erhöhen.

Sie raten den Automobilisten ab, den Schulkindern für das Überqueren des Fussgängerstreifens ein Handzeichen zu geben. Weshalb?

Kinder sollen dadurch nicht den Eindruck erhalten, dass die Fahrbahn ganz frei ist. Sie glauben den Erwachsenen und denken, dass die Strasse sicher ist. Aber es kann immer noch ein Fahrzeug aus der Gegenrichtung kommen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Erwachsene Vorbilder sind für Kinder. Das gilt im Strassenverkehr ganz speziell.

Gemeindebehörden haben in den letzten Jahren in der Nähe von Schulhäusern 30er-Zonen eingerichtet. Dies hat zur Folge, dass Fussgängerstreifen aufgehoben wurden. Eine gute Entwicklung?

Das BFU begrüsst grundsätzlich die Einführung von 30er-Zonen in der Nähe von Schulhäusern und Altersheimen. Weil damit aber die Fussgängerstreifen aufgehoben werden, befinden wir uns in einem Dilemma. Das BFU empfiehlt, die Streifen trotz der 30er-Zone zu belassen. Wir sind der Auffassung, dass sich das Kind nur so das richtige Verhalten beim Überqueren einer Strasse aneignet. Ohne die Streifen werden die Kinder verwirrt.

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