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Energieschub für den Glanebezirk: Nespresso investiert 300 Millionen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Fahrettin Calislar

Kurz nach Börsenschluss kam am Mittwochabend die Einladung, gestern gaben die beteiligten Parteien die Frohbotschaft bekannt: Der Nahrungsmittelmulti Nestlé baut in Romont eine Fabrik für ihre Parademarke Nespresso. Als Vorbild dienen die Anlagen in Orbe und Avenches. Insgesamt rechnet das Unternehmen mit Startkosten von 300 Millionen Franken. Nestlé ist im Kanton schon mit der Cailler-Fabrik in Broc präsent.

Erstellt wird die Fabrik in der Industriezone En Raboud. Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen strahlte. «Ich war ungeduldig, ihnen diese hervorragende Nachricht verkünden zu dürfen.» Total ist der Aufbau von 400 Arbeitsplätzen in mehreren Etappen vorgesehen, ein weiterer Ausbau werde schon angedacht. Und jede Stelle führe indirekt zur Entstehung von je drei weiteren Jobs. Hinzu kommen Aufträge für Unternehmen in der Region.

Liebesgeschichte ohne Ende

Der Schritt von Nestlé in den Kanton Freiburg sei die Folge einer intensiven Evaluation im In- und Ausland, hielt Nespresso-Operationschef Daniel Lagger fest. Für Romont sprechen die (Bahn-)Infrastruktur, die zentrale Lage und die hohe Qualifikation der Arbeitskräfte in der Region, so Lagger. Und der Boden gehört der Gemeinde. Im Gegenzug ist die Investition eine gute Nachricht für den aufstrebenden Kanton und den wirtschaftlich arg gebeutelten Glanebezirk. Die zusätzlichen Arbeitsplätze sprechen nicht nur Ingenieure und Spezialisten an, sondern auch den einfachen Büezer. Dennoch: Offen bleibt, ob allenfalls steuerliche Erleichterungen gewährt wurden. Und Nestlé-Generaldirektor Patrice Bula bestätigte: Wenn finanzielle und steuerliche Faktoren entscheidend gewesen wären, hätte sich Nestlé im Ausland umgeschaut.

Er sprach mit überschwänglicher Freude von «erneuten Flitterwochen» zwischen Nestlé und dem Kanton, nachdem mit Cailler und Haus der Schokolade in Broc schon seit langem eine enge Beziehung besteht. «Die Liebesgeschichte kommt zwar ein bisschen in die Jahre, aber sie verspricht noch immer eine rosige Zukunft», so Vonlanthen. Kaffee ist punkto Wert das wichtigste Exportprodukt im Land, noch vor Schokolade und Käse, so Vonlanthen. Er sei überzeugt, dass dem Auf- ein Ausbau folgen wird. Das Motto laute für ihn: «Fribourg, what else?»

Zwei Freiburger Standorte

Selbstverständlich war der Schritt von Nestlé in den Glanebezirk nicht, wie Staatsrat Maurice Ropraz betonte. Im vergangenen Juni wurde die Wirtschaftsförderung von einem Vermittler kontaktiert. Lange war den Verantwortlichen nicht bekannt, wer denn der geheimnisvolle Interessant war, sagte Wirtschaftsförderer Jean-Luc Mossier: «Ich schwöre Ihnen, wir waren auch gespannt.» Erst im Januar dieses Jahres kam es zu einer ersten Sitzung. Der Kanton schlug zwei mögliche Standorte vor.

Romont setzte sich im nationalen und internationalen Wettbewerb durch. Welches Freiburger Dossier noch vorgelegt wurde, wollte Ropraz nicht sagen, aber: «Wir sind stolz, dass wir gleich zwei Dossiers vorlegen konnten.» Eine Task Force aus Mitarbeitern verschiedener Ämter und von Nestlé arbeitete fieberhaft an den Details. Ende März war die Sache klar. «Das Timing war äusserst knapp», bilanzierte Ropraz. Vonlanthen fügte an: «Die Leute arbeiteten Tag und Nacht, fast ohne auf die Uhr zu schauen.» Der Erfolg habe ihre Anstrengungen vergoldet.

Von der Grösse her sei die Anlage vergleichbar mit Avenches, sagten die Verantwortlichen, mehr wollten sie zu den Details nicht sagen. Sie gehen von einer Fläche von 20000 Quadratmetern aus. Am 18. Mai ist die öffentliche Planauflage vorgesehen, Ende Jahr soll der Spatenstich erfolgen. Die Aufnahme der Produktion ist für 2015 vorgesehen.

Einen solchen Fang zieht man selten an Land: Die Verantwortlichen von Kanton und Nestlé feierten gestern ihren Deal.Bild Vincent Murith

«Food Cluster»:Auftrieb für die Wirtschaft

Für Volkswirtschaftsdirektor Beat Vonlanthen ist die Ansiedlung der Nespresso-Fabrik in Romont ein Beleg für die wirtschaftliche Dynamik im Kanton Freiburg als eine Art Westschweizer «Tigerstaat».

 

Nestlé entschied sich für Romont als Standort für ihre zukünftige Nespresso-Fabrik. Wie fühlen Sie sich gerade, Herr Vonlanthen?

Das ist nicht einfach in Worte zu fassen, denn ich bin gefühlsmässig sehr bewegt. Das ist eine bedeutende strategische Ansiedlung. Es ist die grösste je in diesem Kanton realisierte Ansiedelung eines Industrieprojekts. Das ist ein wichtiges Zeichen für die Dynamik dieses Kantons. Dafür, dass wir ein Kanton sind, der wirtschaftlich interessant ist, nicht nur im Hochtechnologiebereich etwas erbringen kann, sondern auch in anderen Bereichen interessante Unternehmen anzusiedeln vermag.

 

Was bedeutet dieser Entscheid für Ihre Strategie, die Lebensmittelindustrie im Kanton zu fördern?

Es ist wichtig, dass wir diesen Cluster Agrofood, also die Lebensmittelbranche, in dem wir schon stark sind, weiter stärken. Der Entscheid von Nestlé ist ein gutes Zeichen, für uns eine wichtige und fantastische Information. Er wird uns noch mehr Dynamik für die Wirtschaftsförderung geben, um noch rascher vorwärtszukommen.

 

Zieht der Staatsrat auch Lehren aus diesem Deal?

Der Glanebezirk profitiert ganz besonders davon. Es ist je länger, wie wichtiger, dass man Terrain an der Eisenbahn anbieten kann, namentlich im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung ist das sehr wichtig.fca

Zum Unternehmen

Ein Erfolgsrezept, was sonst?

Die Kapseln sind seit 1986 ein Verkaufs- und Exportrenner von Nestlé. Die Idee, Kaffee in Kapseln in eigens dafür hergestellten Maschinen zu vertreiben, spülte 2011 3 Milliarden Franken in die Kassen, ein Absatzwachstum von 20 Prozent.

In der Schweiz beschäftigt Nestlé an zehn Produktionsstandorten 2000 Mitarbeiter. In den letzten zehn Jahren hat sie in der Schweiz 3,3 Milliarden Franken investiert. Das mit Romont vergleichbare Werk Avenches wurde 2009 mit einer Kapazität von 5 Milliarden Kapseln eröffnet und wird ausgebaut.fca

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