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Erst einmal eine halbe Million

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Autor: Imelda Ruffieux

Die 83 Bürgerinnen und Bürger von Plasselb haben am Freitag ein neues Wort gelernt, nämlich «Rühlwand». Und sie haben auch gelernt, dass diese aufwendige Stabilisierungsmassnahme teuer wird. Beim Ausbau der Sageboden-Strasse war ein Hang ins Rutschen geraten, nachdem am Strassenbord grossflächig Material für die Verbreiterung der Strasse weggenommen wurde. Nur eine Rühlwand konnte die Rutschung stoppen: Über 40 Eisenträger wurden senkrecht bis zu 15 Meter tief in den Boden gepfählt, mit Beton stabilisiert und mit bis zu 27 Meter langen waagrechten Verankerungen befestigt.

Vorfälle abklären

Das Ganze hat das 2,5-Millionen-Franken-Strassenprojekt um 941 000 Franken verteuert – Geld, das die finanzschwache Gemeinde mit knapp 1000 Einwohnern nicht hat. Doch gross eine Wahl hatten die Bürger nicht, den Nachtragskredit abzulehnen, denn die Arbeiten mussten notfallmässig sofort ausgeführt werden, um weitere Schäden zu verhindern. Der Gemeinderat beantragte aber vorerst «nur» 500 000 Franken. «Wir brauchen Zeit, um die Vorfälle richtig abzuklären», sagte Ammann Hervé Brügger.

Die Gemeinde will einen Rechtsberater einschalten, um mit der Versicherung der Baufirma über eine allfällige Übernahme der Restkosten zu verhandeln. Abzuklären gilt es zum Beispiel, ob die Rutschung hätte vermieden werden können, wenn nicht das ganze Bord auf einmal abgetragen worden wäre, sondern schrittweise. Dass das Fuhra-Quartier teils aus «geologisch sensiblem» Material besteht, war schon bekannt. Doch war der Hang bisher nie ins Rutschen geraten.

Die Finanzkommission (Fiko) unterstützte das Vorgehen des Gemeinderates. «Warten wir bis zum Frühling ab und hoffen wir, dass es eine gute Lösung für die Gemeinde gibt», sagte Fiko-Präsident Bernhard Aeby. Zuvor hatte der verantwortliche Ingenieur die Bewegungen im Hang Phase für Phase aufgeschlüsselt und dabei auch seine Bereitschaft bezeugt, Hand für eine gütliche Lösung zu bieten. Ebenfalls anwesend war der nach der Rutschung zugezogene Geologe, der die Beschaffenheit des Hangs und die Wirkung der Rühlwand erklärte. Die Abstimmung fiel mit 60:10 klar aus – auch dafür, die nächste Etappe der Sanierung dieser Strasse in Angriff zu nehmen.

Kein EU-Rettungsschirm

Die knappen Finanzen waren an diesem Abend noch öfter ein Thema. Ein Bürger machte sich Sorgen über die Pro-Kopf-Verschuldung, und auch die Fiko betonte bei der Diskussion um das Budget 2012, dass jetzt eine Konsolidierungsphase angesagt ist und weitere grosse Investitionen verschoben werden müssen. Der Finanzplan für die nächsten Jahre sieht doch einiges vor: Feuerwehrlokal, Schulhaussanierung, Strassen, Wasserversorgung, ARA, Friedhof und so weiter. Bis 2016 würde die Verschuldung von heute vier Millionen auf über zehn Millionen Franken steigen. «Leider gibt es keinen EU-Rettungsschirm», meinte ein Bürger ironisch.

Die Bürger genehmigten das ausgeglichene Budget 2012 mit Einnahmen und Ausgaben von rund 3,9 Millionen Franken einstimmig. Die Nettoinvestitionen im Investitionsbudget liegen bei 2,04 Millionen Franken.

Weil es bei den Arbeiten an der Sageboden-Strasse zu Rutschungen kam, musste eine Rühlwand gebaut werden.Bild Charles Ellena

Raumplanung: Zu grosse Bauland-Reserven

Die Gemeindeversammlung hat am Freitag einstimmig einen auf drei Jahre verteilten Kredit von 100 000 Franken für die Revision der Ortsplanung genehmigt. Der Zonenplan, der zuletzt vor 15 Jahren erneuert worden ist, müsse unbedingt überarbeitet werden, sagte Gemeinderat Heinrich Ruffieux. «Noch mehr Ausnahmebewilligungen lässt uns der Kanton nicht durchgehen.» Ein grosses Problem in Plasselb ist wie andernorts auch, dass zu viel Land seit Jahren in der Bauzone ruht. «Wir sollten jungen Leuten, die bauen wollen, die Chance dazu geben, können aber nicht, weil wir nicht mehr Land einzonen können.» Die Gemeinde hat derzeit 89 000 Quadratmeter in der Bauzone. Nur noch zehn Parzellen sind in Besitz der Gemeinde. Die Finanzkommission hat vorgeschlagen, im Baureglement einen Erschliessungsbeitrag zu erheben. So würde Bauland, das zu lange unüberbaut bleibt, eher wieder aus der Bauzone kommen. Die Überarbeitung der Ortsplanung dauert bis 2014.

Diskussionslos haben die Bürgerinnen und Bürger zugestimmt, eine Quartierstrasse ins Netz der Gemeindestrassen aufzunehmen, nachdem sie vorher von den Anwohnern auf Vordermann gebracht worden ist. im

 

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