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Erste CSP-Sektion ist ein halbes Jahrhundert alt

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Fünfzig Jahre ist es diesen Frühling her, dass Marcel Aebischer die Gründungsversammlung der CSP Düdingen geleitet hat – der Christlich-sozialen Partei. «Wir waren 51 Personen an dieser Versammlung», erinnert sich der Gründungspräsident. «Wir hatten auch keinerlei Mühe, Leute für den Vorstand zu finden.» Heute sei dies schwieriger. Zur CSP Düdingen kamen 1968 Leute aus den christlichen Gewerkschaften und Arbeitervereinen. «Wir hatten schon zuvor auf Wahlen hin als lose Vereinigung zusammengearbeitet», sagt Aebischer. «Doch zwischen den Wahlen waren wir nicht aktiv.»

Und das hat Marcel Aebischer an einer Düdinger Gemeindeversammlung gestört – als der Gemeindepräsident zahlreiche Vorschläge der SP aufnahm. «Mir kam es vor, als ob es in unserer Gemeinde nur die SP gäbe.» In dem Moment hat er beschlossen, eine christlich-soziale Partei zu gründen, die für die Interessen der Arbeiterschaft und der Kleinverdiener einsteht. «Die bürgerliche CVP vertrat die Interessen der Selbstständigerwerbenden, bei der SP fehlte mir der christliche Aspekt.»

Endgültiger Bruch im 1981

Und so entstand die erste CSP-Sektion überhaupt. Im französischsprachigen Kantonsteil gab es zuvor bereits die PICS, die Unabhängige christlich-soziale Partei (Parti indépendant chrétien social). Sie hatte sich 1961 von der Christlichdemokratischen Volkspartei, der CVP, getrennt.

Die CSP ihrerseits arbeitete auf kantonaler Ebene noch lange mit der CVP zusammen. So gehörten ihre Grossratsmitglieder der gleichen Fraktion an. «Der linke und der rechte Flügel dieser Fraktion entfernten sich aber immer weiter voneinander», sagt Marcel Aebischer. Und so trennte sich die CSP 1981 endgültig von der CVP und schloss sich mit der PICS zusammen.

«Wir hatten sehr gute Zeiten», sagt Bruno Baeriswyl, der heutige Präsident der CSP Düdingen. So stellte die Sektion einstmals vier von sieben Gemeinderatsmitgliedern. Heute vertritt nur noch Anita Johner die CSP in der Düdinger Exekutive. Marcel Aebischer sagt: «Mit der CSP ging es schwer bachab.» Die Freiburgische CSP stellt noch vier Grossratsmitglieder.

In einigen weiteren katholischen Kantonen entstanden CSP-Sektionen: Im Wallis, im Jura – dort unter dem Namen PCSI, wobei das I für «Indépendent» steht –, Obwalden und Luzern, aber auch im Kanton Zürich. Die jurassischen Sek­tio­nen sind auch heute noch sehr aktiv und stellen in zahlreichen Gemeinden viele Gemeinderatsmitglieder und besetzen in einigen grossen Gemeinden die Gemeinderatspräsidenten. «Die Partei hat sich dort vor allem auch in der Jurafrage einen Namen gemacht», sagt Marius Achermann. Der Freiburger ist nicht nur Präsident der Freiburgischen CSP, sondern auch der CSP Schweiz.

Der Nationalratssitz

Es ist kein Zufall, dass ein Freiburger an der CSP-Spitze steht. Die Freiburgerinnen und Freiburger waren die einzigen, die je einmal CSP-Vertreter ins Bundeshaus geschickt haben: Hugo Fasel war von 1991 bis 2008 Nationalrat, seine Nachfolgerin Marie-Thérèse Weber-Gobet wurde 2011 abgewählt. Seither hat es jedoch auch die Freiburger CSP nicht mehr geschafft, wieder ins Bundeshaus einzuziehen. «Wir sind am Wiederaufbau», sagt Achermann. «Wir haben den Verlust des Nationalrats­sitzes bis heute nicht richtig verkraftet.»

Eine Partei, die im Bundeshaus nicht vertreten sei, werde von der Bundeskanzlei auch nicht mehr zu Vernehmlassungen eingeladen und mit der nötigen Dokumentation beliefert. «So ist es schwierig, Bundespolitik zu betreiben», sagt Achermann. Nun müssten alle Kantonalparteien harte Knochenarbeit leisten und neue Personen aufbauen.

Früher war das C für christlich im Namen der CSP ein wichtiger Punkt. Heute ist es manchmal hinderlich und hält potenzielle Neumitglieder ab. Marius Achermann betont denn auch, dass der Partei humanistische Werte wie Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit wichtig seien. «Wir sind keine religiöse Partei.» Deswegen hat die CSP im Oktober 2013 auch ihren Namen geändert – in «Mitte links – CSP». Auch das nützte bei den nationalen Wahlen 2016 nichts.

«Wir sind eigenständig»

Im Kanton Freiburg arbeitet die CSP oft mit der SP und den Grünen zusammen. Bei den Ersatzwahlen für den Staatsrat im März hat diese Zusammenarbeit nicht geklappt – weil sich SP und Grüne zerstritten haben. «Das linke Lager muss sich wiederfinden», sagt Achermann. «Sonst profitieren nur die Bürgerlichen.» Er könne sich vorstellen, dass die CSP einiges dazu beitragen könne, dass sich SP und Grüne wieder an einen Tisch setzen. Achermann sieht die CSP aber nicht nur als Wasserträgerin der gros­sen SP: «Wir sind eigenständig.»

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