Untertitel: Loeb verlässt Mitte Jahr Freiburg-Center
Autor: Von JEAN-LUC BRÜLHART
Nach 18 Monaten verlässt die Berner Warenhausgruppe Loeb das Freiburg-Center. Grund: Die Ertragsziele wurden nicht erreicht. «Am Anfang rechnen wir in einer neuen Filiale immer mit einem Defizit», so der Verwaltungsratspräsident der Loeb Holding AG, Rolf Portmann. Aber in diesem Fall hätte die Filiale fünf Jahre subventioniert werden müssen und nicht wie sonst vorgesehen drei Jahre. Mitte dieses Jahres wird nun Loeb im Freiburg-Center schliessen. Dies, obwohl sich in der Geschäftsentwicklung ein leicht positiver Trend abgezeichnet hat.
Kein Publikumsmagnet
«Unsere Erfahrung zeigt: Wenn Loeb nicht ein Publikumsmagnet ist, dann wird es schwierig», begründet Portmann das Scheitern im Zentrum Freiburgs. Im Avry-Centre ist Loeb zwar auch kein Publikumsmagnet, aber «die Filiale kostet uns auch nicht viel», fügte Portmann hinzu.
Dass das Scheitern auf ein Sprachenproblem zurückzuführen sei, wollte er nicht bestätigen. «Wir sehen die Zweisprachigkeit nicht als Problem. Schliesslich verstehen wir uns als zweisprachige Firma», sagte Portmann gegenüber den FN.
Von der Schliessung sind 25 Personen betroffen. Den meisten sollte ein anderer Arbeitsplatz innerhalb der Gruppe oder bei einem Nachfolgeunternehmen angeboten werden können. In der Verwaltung verlieren acht Personen ihren Job. Für sie und für Härtefälle beim Verkaufspersonal liege ein umfassender Sozialplan vor.
Kommt Zara nach Freiburg?
Gemäss Portmann sind mit zwei möglichen Nachmietern Verhandlungen im Gang. Einerseits ist dies die spanische Ladenkette Zara, die in der Schweiz bisher nur in Genf Geschäfte betreibt. Den Namen des zweiten Unternehmens wollte Portmann nicht nennen. Es handle sich aber um ein Unternehmen aus der Kleiderbranche.
Wie Freiburg hat auch der Standort Solothurn, der im 2002 eröffnet wurde, die Ertragsziele nicht erreicht. Beide Filialen werden auf Kosten eines Umbaus und einer Modernisierung des Stammsitzes Loeb in Bern geschlossen. Loeb besitzt in den Kantonen Freiburg, Bern und Wallis nach den Schliessungen noch neun Filialen.
Fläche darf nicht leer stehen
Laurent Bornoz, Direktor von Freiburg-Center, bedauert den Rückzug von Loeb. Dass aber gleich zwei Unternehmen Interesse zeigen, sich im Freiburg-Center einzumieten, zeige die Attraktivität des Standortes auf. Für ihn sei es sehr wichtig, dass die Verkaufsflächen nicht leer stehen. Seit der Eröffnung des Freiburg-Center im Herbst 2003 gab es zwei Geschäfte, die ausgezogen sind.
