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«Es braucht nicht immer Millionen»

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Caspar Bijleveld sitzt im Büro vor seinem Computer und betrachtet Fotos, die er in den letzten zwei Wochen in Belize aufgenommen hat: «Hier sieht man die Grenze zu unserem Schutzgebiet», sagt er, und zeigt auf eine grüne Wand von tropischem Regenwald. Vor dem Wald sieht man sandigen Boden. Land, das brachliegt, weil es irgendeinmal gerodet wurde.

Die Gegensätze zeigen die Probleme, mit denen Caspar Bijleveld, Biologe und Direktor des Papilioramas in Kerzers, mit seinen Schutzgebieten in Zentralamerika zu kämpfen hat: «Rundherum werden Bäume gefällt, um das Land für die Landwirtschaft zu nutzen.» Deshalb ist Bijleveld im Moment intensiv damit beschäftigt, weitere Gebiete in Belize zu schützen. Vor rund zwei Jahren hat die Stiftung ihr ursprüngliches Schutzgebiet Shipstern erweitert. Mit dem Freshwater Creek Waldreservat und dem Honey Camp Nationalpark kamen zu den ursprünglichen 80 Quadratkilometer weitere 155 dazu. 235 Quadratkilometer Wald sind seither sicher vor der Zerstörung, was etwa der anderthalbfachen Fläche des Schweizerischen Nationalparks entspricht.

 Neuer Korridor

Nun will die Stiftung das ursprüngliche Reservat Shipstern und die beiden neuen Reservate mit einem Korridor verbinden. Denn das von der Stiftung geschützte Gebiet ist heute in zwei Teile gespalten. Das Projekt sei sehr plötzlich wieder aufgenommen worden, sagt Bijleveld. Grund dafür ist ein kanadischer Grossgrundbesitzer, der die Stiftung kontaktiert habe. «Er hat viel Land in der Region an die Mennoniten verkauft, eine unter anderem in Belize ansässige evangelische Glaubensgemeinschaft, die exzessiv Landwirtschaft betreibt.» Den kanadischen Grossgrundbesitzer habe offenbar ein schlechtes Gewissen geplagt, mutmasst Bijleveld. «Denn die Mennoniten haben sofort nach dem Landkauf mit Abholzen begonnen.» Der Kanadier wolle nun eine Fläche von 70 Quadratkilometern spenden, rund die Hälfte des benötigten Landes für den geplanten Korridor.

«Es ist fünf vor zwölf, um diesen Korridor zu realisieren, bevor diese Wälder auch noch verschwinden», sagt der Papiliorama-Direktor. Noch ist nicht sicher, wann das Projekt zustande kommt. «Mit dem Besitzer sind wir uns einig. Jetzt fehlt noch die politische Zustimmung.» Das Projekt könne bereits in ein, zwei Jahren realisiert werden. «Es kann aber auch viel länger dauern, die politischen Mühlen in Belize mahlen langsam», sagt Bijleveld, der auf eine rasche Lösung hofft. Deshalb habe man auch vor zwei Jahren, bei der ersten Erweiterung, schnell gehandelt, als sich die Möglichkeit bot.

Unsichere Finanzierung

 Nur: Das Geld, um auch die beiden zusätzlichen Reservate zu bewirtschaften und zu schützen, ist nicht vollständig gesichert. «Für Shipstern, unser erstes Gebiet, wenden wir rund 120 000 Franken pro Jahr auf.» Dieser Betrag werde zu achtzig Prozent durch Spenden getragen, die unter anderem im Papiliorama in Kerzers gesammelt werden. Mit den beiden neuen Gebieten stieg die Rechnung auf das Doppelte. Inzwischen versucht Bijleveld mit der Unterstützung von Zoos in ganz Europa, die fehlenden Gelder zu bekommen. Schon jetzt unterstützt eine Gruppe von zoologischen Einrichtungen das Shipstern-Projekt, darunter der Walter Zoo in Gossau. Die Allianz dieser Zoos soll nun vergrössert werden.

Auch Ferien im Angebot

Immerhin kommt der Biologe mit guten Nachrichten von seinem zweiwöchigen Besuch aus Zentralamerika zurück. Das Papiliorama hat eine erste Testreise durchgeführt, mit einer Gruppe von Gönnern, die eine Woche lang das Schutzgebiet bereiste. In Zukunft sei geplant, solche Reisen regelmässig anzubieten. Damit hat die Stiftung eine weitere Möglichkeit, Geld für die Reservate zu generieren. «Wir wollen die Preise aber moderat halten, um möglichst vielen eine solche Reise zu ermöglichen.»

 Überhaupt arbeite man mit einem sehr geringen Mitteleinsatz. «Mit den 240 000 Franken, die wir heute jährlich aufwenden, können wir 15 lokale Mitarbeiter entlöhnen, die als Ranger, Forstarbeiter und vielleicht bald als Reiseführer arbeiten.» Es sei erstaunlich, was man mit relativ wenig Geld erreichen könne, sagt Bijleveld. «Es braucht nicht immer Millionen, um etwas Grosses zu realisieren.»

Klar erkennbare Grenze des Schutzgebietes in Belize. 

Belize

Papiliorama schützt Tropenwald

Das Papiliorama in Kerzers hat 1989 ein Naturschutzprojekt im zentralamerikanischen Belize ins Leben gerufen hat. Das NaturschutzreservatShipsternumfasst 80 Quadratkilometer. Vor zwei Jahren kamen zwei weitere Gebiete, dasFreshwater CreekWaldreservat und derHoney Camp Nationalparkdazu. So schützt die Stiftung Papiliorama heute rund 235 Quadratkilometer Tropenwald. Ein aktuelles Projekt will einenbiologischen Korridorzwischen den beiden getrennten Gebieten schaffen. Damit kämen noch einmal rund 150 Quadratkilometer hinzu. Das jährlicheBudgetvon rund 240000 Franken wird durch die symbolische Adoption von Tropenwald durch Papiliorama-Besucher und andere Spenden gesichert.tk

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