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«Es fällt schon schwer, wegzugehen»

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«Es fällt schon schwer, wegzugehen»

Maria Rosolemos hört als Organisatorin der Mittagskonzerte auf

Seit zweieinhalb Jahren sind die Mittagskonzerte im Centre Le Phénix fester Bestandteil des kulturellen Lebens in Freiburg. Ende März gibt die Pianistin Maria Rosolemos die Organisation dieser Konzerte auf; sie hat für Ersatz gesorgt.

Am 5. September 1997 fand das erste Mittagskonzert statt. Die Idee – um die Mittagszeit 30 Minuten Konzert, ohne Abonnements- und Garderobenzwang – hat sich durchgesetzt. Derzeit läuft die 16. Konzertserie – jede Serie umfasst zwischen vier und sieben Konzerte -, die von der Pianistin Maria Rosolemos organisiert wird.

Maria Rosolemos, weshalb hören Sie als Organisatorin der Mittagskonzerte auf?

Das ist ganz einfach, ich ziehe weg von Freiburg, nach Meiringen.

Fällt es ihnen schwer, wegzugehen?

Das ist schwierig zu beantworten, da gibt es viele verschiedene Aspekte. Aber von hier wegzugehen war sicher eine gute Entscheidung. Seit zweieinhalb Jahren lebe ich halb in Freiburg und halb in Meiringen. Ich habe gewissermassen zwei Zuhause, und das ist nicht gut. Ich habe heute das Bedürfnis, an einem Ort zu Hause zu sein und an diesem Ort auch wirklich leben zu können.

Und warum haben Sie sich für Meiringen und gegen Freiburg entschieden?

Das ist ganz einfach: In Meiringen habe ich an der Musikschule Oberland Ost eine feste Anstellung gefunden.

Obwohl ich mich redlich bemüht hatte, bekam ich am hiesigen Konservatorium immer nur Stellvertretungen. Zeitweise war ich richtig enttäuscht, dass ich nicht fest angestellt wurde, obwohl das Bedürfnis nach zusätzlichen Lehrpersonen da war. Das konnte ich nicht verstehen.

Wie schätzen Sie Meiringen aus kultureller Sicht ein?

In Meiringen fühle ich mich wohl, ich habe da 25 Schüler. Der Ort zählt rund 4000 Einwohner. Es gibt ein grosses Sommerfestival, mehrere Chöre und auch Orchester. Ich habe das Gefühl, dass der Ort, die Region, in kreativer Hinsicht noch wachsen wird.

Haben Sie sich schon überlegt, auch in Meiringen Mittagskonzerte einzuführen?

Das könnte ich mir schon vorstellen. Ich wurde dort auch schon daraufhin angesprochen. Doch ich brauche sicher einige Monate, um herauszufinden, zu spüren, wo ich was und für welches Publikum machen könnte. Gerne würde ich auch Kinder miteinbeziehen. Sozusagen ein kreatives Forum für Kinder. Ich werde sicher nicht genau dasselbe in Meiringen anfangen, was ich in den letzten Jahren in Freiburg aufgebaut habe.

Gab es in den letzten zweieinhalb Jahren Begegnungen und Erlebnisse, die Sie besonders beeindruckten?

Fast jedes Konzert war eine schöne Begegnung. Und manche Musiker und Musikerinnen sind auch gerne wieder gekommen. Die Musiker lieben die Stimmung im Phénix. Auch professionelle Musiker kommen hierher, auch wenn es «nur» eine Kollekte gibt. Es war immer besonders schön, wenn jemand wiedergekommen ist.

Für die Musiker war es wichtig, zu erfahren, dass das Publikum und ich an sie glauben. Hier in den Mittagskonzerten muss niemand Angst oder Lampenfieber haben.

Unter den Musikern und Musikerinnen habe ich zudem festgestellt, dass sich im Lauf der Zeit Freundschaften entwickelt haben. Das Konkurrenzdenken, welches in dieser Branche oft da ist, ist weggefallen.

Was würden Sie an der Organisation der Mittagskonzerte ändern, wenn Sie sie weiterführen würden?

Ich hätte vielleicht Sponsoren gesucht. Es ist ja schon schön, dass auch professionelle Musiker ins Phénix kommen und für eine einfache Kollekte spielen. Aber ich bin der Meinung, dass man gute Arbeit auch richtig entlöhnen und würdigen sollte. Es reicht nicht, wenn man sich sagt, dass die Musiker ja Freude an ihren Auftritten hätten.

Dieser Umstand hat vielleicht aber auch zur Folge, dass sich manche Musiker bei ihren Konzerten im Phénix mehr Freiheit, mehr Raum zum Experimentieren lassen.

Werden die Mittagskonzerte im Centre Le Phénix weitergeführt?

Ja. Ich habe einige Personen angefragt, ob sie diesen Zyklus übernehmen wollen, und schliesslich haben sich Phyllis Wassmer und ihre Tochter Andrea – sie leitet das Centre Le Phénix – für die Weiterführung der Mittagskonzerte interessiert.

Ist es schwierig für Sie, das Heft aus der Hand zu geben?

Ich bin schon etwas wehmütig, dass ich das hier in Freiburg aufgeben muss, aber ich bin auch stolz, dass die Mittagskonzerte hier so gut etabliert sind. Ich bin offiziell noch bis zum 31. März hier. Und ich habe für später noch einzelne Termine mit Musikerinnen und Musikern vereinbart. Ich bin sehr froh, dass Phyllis Wassmer die Konzerte weiterführen wird. Sie wird alles vorerst so belassen, wie ich es auch gemacht hatte.

Dann haben Sie also doch ein gutes Gefühl?

Ja. Phyllis Wassmer ist eine sehr künstlerische Person, sie malt Aquarelle und ist auch eine gute Amateursängerin. Und sie ist sozial engagiert. Andrea Wassmer hatte mich beim Aufbau der Mittagskonzerte ja schon von Anfang an unterstützt. Eine Unterstützung übrigens, ohne die es gar nicht gegangen wäre. Wenn ich für den Saal hätte Miete zahlen müssen, wäre es niemals gegangen.

Am Freitag geben Sie im Rahmen der 16. Serie selbst ein Konzert. Ist das ein musikalischer Abschied von Freiburg?

Ich habe mir, um den Abschiedsschmerz etwas zu lindern, die Möglichkeit offen gelassen, hin und wieder für ein Konzert nach Freiburg zu kommen. Aber es ist schon das letzte Mal, dass ich im Rahmen «meiner» Konzertserie selber auftrete.

Haben Sie ein spezielles Programm für diesen Abschied?

Ich werde Scarlatti spielen, ein Komponist, der mir sehr nahe ist. Ich hatte übrigens die erste Konzertserie vor zweieinhalb Jahren auch mit Scarlatti eröffnet. So schliesst sich der Kreis wieder…

Ruth Schmidhofer

Centre Le Phénix, Alpengasse 7, Freiburg. Freitag, 3. März, 12.15 Uhr (bis 12.45 Uhr).

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