Es läuft nicht alles rund in Tentlingen, ja, man könnte sogar sagen, es ist eine Menge Sand ins Getriebe gelangt. Grund dafür ist die geplante Kiesgrube, die das Dorf spaltet. Die letzte Gemeindeversammlung verlief so turbulent, dass die Bürgerinnen und Bürger vor lauter Sand in den Augen bald nicht mehr wussten, für was sie eigentlich die Hand hochheben sollten. Kein Wunder, dass die Abstimmung über die Erhöhung der Liegenschaftssteuer wiederholt werden musste. Dass es so weit kommen konnte, ist keine Überraschung. Offenbar ist Tentlingen geologisch ein absoluter Sonderfall, der Wissenschaftler zum Staunen bringt. Bohrungen haben nämlich ergeben, dass der gesamte Untergrund Tentlingens aus Kies besteht. Deshalb hat die «Direktion für felsige Untergründe und renitente Sense-Oberland-Gemeinden» des Kantons Freiburg per staatsrätlichen Beschluss eine erste Massnahme angeordnet: Die Gemeinde sei ab sofort in Kieslingen umzubenennen. Als weiteren Schritt wurden genetische Analysen in Aussicht gestellt: Der Homo Tentlingensis sollte darauf untersucht werden, ob sein Organismus nicht übermässig viele Kiesspuren aufweist. Diese Annahme wird dadurch erhärtet, dass einige Tentlinger auf auffallend felsenfesten Überzeugungen beharren und andere Stein und Bein auf ihrem Recht schwören.