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«Es kommt auch immer etwas zurück»

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«Es kommt auch immer etwas zurück»

Auch Grossmütter können als Tagesmütter fremde Kinder betreuen

Reich werden kann eine Frau als Tagesmutter nicht, denn die Entschädigung ist relativ bescheiden. Dafür ist die Tätigkeit einerseits wie bei einem normalen Arbeitsverhältnis geregelt. Andererseits kann der Kontakt zu fremden Kindern sehr bereichernd sein.

Von IMELDA RUFFIEUX

«Komm, komm» – der kleine Patrice winkt Erika Glasner zu, streckt sein kleines Händchen aus und zieht die 62-Jährige zu sich auf den Teppich des Wohnzimmers. Die Frau lässt sich bereitwillig mit dem Kleinen ein, wühlt mit ihm in der Spielkiste und ist bald ebenso vertieft ins Spielen wie der bald dreijährige Junge.

So und ähnlich geht es bei Erika Glasner aus Düdingen an jenen Tagen zu und her, wenn sie den Jungen betreut. Seit einem Jahr kommt der Kleine für mehrere Stunden pro Woche zu ihr, was einem Betreuungspensum von etwa 60 Prozent entspricht.

Familien, die zueinander passen

Kinder zu mögen und Interesse an ihrem Wohlergehen sowie an ihrer Entwicklung zu haben, ist die Grundvoraussetzung, um als Tagesmutter tätig zu sein. «Man muss auch bereit sein, die obligatorischen Einführungskurse und allenfalls Weiterbildungen zu besuchen», hält Manuela Wicki-Süess fest. Sie ist Vermittlerin beim Düdinger Verein und stellt den Kontakt zwischen abgebenden Eltern und einer Tagesmutter her.

«Man versucht Familien zu finden, die zueinander passen», erklärt sie. In einem Kennenlern-Gespräch können erste grundsätzliche Dinge geklärt werden, zum Beispiel gewisse Punkte in Erziehungsfragen. Es gibt aber auch eine Probezeit von einem Monat. «Das Verhältnis zwischen Tagesmutter und den Eltern des Kindes muss stimmen. Schliesslich wird einer fremden Frau das eigene Kind anvertraut, da braucht es schon gutes Verständnis», hält die Vermittlerin fest.

Sehr bereichernd

«Zwischen uns hat es sofort gefunkt», erinnert sich Erika Glasner. Wenn der kleine Patrice da sei, dann versuche sie sich ganz dem Kind zu widmen. Spaziergänge, Besuche in der Sandkiste und auf dem Spielplatz, Singen, Basteln mit Plastilin und Legos oder andere Spiele bestimmen den Tagesablauf. «Ich habe nur Vorteile», sagt die aufgestellte Tages-Grossmutter, die Kinder über alles mag und den Kontakt mit dem Kleinen als sehr bereichernd empfindet. «Der Junge hält mich jung.»

Erika Glasner ist selber bereits Grossmutter, hat zusammen mit ihrem Mann Johann auch schon Pflegekinder betreut und nimmt auch Kinder für den Mittagstisch auf. «Haus und mein Hobby Handarbeit füllten mich nicht ganz aus», erklärt sie ihre Motivation für dieses Engagement. «Es läuft immer etwas und es kommt auch etwas zurück. Man wird gezwungen, aktiv zu bleiben, und das ist gut.»

Für einen Tageselternverein ist
so ein Betreuungsverhältnis wie mit Erika Glasner sehr wertvoll. Nicht immer ist es leicht, Interessenten zu finden: In allen Vereinen Deutschfreiburgs fehlen noch ein paar Namen auf der Liste (siehe auch Kasten).

Beiderseitige Sicherheit

Viele Eltern geben ihre Kinder auch ohne Kontakt zu einem Tageselternverein auswärts «zum Hüten». Manuela Wicki-Süess hat Verständnis für dieses Vorgehen, welches auf der Nachbarschaftshilfe beruht. «Wenn es funktioniert, dann ist es okay. Wenn es aber Probleme gibt, dann hat die Betreuung über den Verein einige Vorteile», hält sie fest.

So sind zum Beispiel die Sozialleistungen garantiert und auch Krankheitsausfälle geregelt. «Es ist wie bei einem normalen Arbeitsverhältnis – beide Seiten profitieren», erklärt die Vermittlerin. Der Vertrag, der zwischen den abgebenden Eltern und den Tagesmüttern geschlossen wird, stellt für beide Seiten eine Sicherheit dar. Die geregelte Kündigungsfrist, ein gewisses Mass an Ausbildung sowie die Möglichkeit, allfällige Probleme mit der Vermittlerin zu besprechen sind nur drei Argumente.

«Natürlich gibt es in keinem Fall eine volle Garantie, dass es klappt», hält Manuela Wicki-Süess fest.
Doch könne der Verein eine gewis-
se Qualitätsgarantie abgeben, zumal die Verhältnisse auch der Kontrollstelle, dem Jugendamt, gemeldet werden.

Flexible Tagesmütter

Eine andere Möglichkeit der familienexternen Kinderbetreuung sind Kinderkrippen, die durch Fachpersonal betreut werden. «Eigentlich sind aber auch Tagesmütter ausge-bildet, bringen sie doch bei der Betreuung des Kindes ihre persönlichen Erfahrungen mit den eigenen Kindern und Grosskindern ein», gibt
die Vermittlerin zu bedenken. Eini-ge Kinder fühlen sich vielleicht bei einer Tagesmutter wohler, da dort eher ein «Familienalltag» gewährleistet ist, als bei einer externen Einrichtung.

Ausserdem sind viele Krippen bereits ausgebucht. Und mit einer Tagesmutter kann das Betreuungsverhältnis unter Umständen noch sehr viel flexibler gestaltet werden. «Eine Tagesmutter deckt Betreuungszeiten ab, die man sonst kaum abdecken kann, zum Beispiel auch mal über Nacht oder am Wochenende», führt Manuela Wicki-Süess aus. «Kinderkrippe oder Tagesmutter – beides hat seine Vorteile, es besteht keine Konkurrenz», betont die Vermittlerin.
Auch ältere Frauen willkommen

Die meisten Betreuungsverhältnisse gehen über einen oder mehrere Halbtage pro Woche – je nach Bedürfnis der abgebenden Eltern. Die Kinder können in der Regel ab Bébéalter (drei Monate) bis zu zwölf Jahren abgegeben werden. Einige Tagesmütter haben selbst noch Kinder im Vorschul- oder Schulalter, bei anderen sind die eigenen Kinder bereits aus dem Haus. Geregelt ist in der Vereinbarung auch das Vorgehen, wenn ein Kind während des Aufenthalts bei der Tagesmutter krank wird oder wenn ein Unfall passiert.

Die Tarife für eine Betreuung werden nach dem Einkommen der Eltern festgelegt. «Man kann nicht davon leben», erklärt Erika Glasner. Es sei aber eine sinnvolle Tätigkeit, die sie nicht missen wolle, solange es ihr möglich sei. Für Manuela Wicki-Süess ist die bescheidene Bezahlung wohl der Hauptgrund, warum sich nicht mehr Frauen als Tagesmutter zur Verfügung stellen. Sie nimmt aber auch an, dass einige Frauen – vor allem auch Grossmütter – bisher gar nicht auf die Idee gekommen sind, eine solche Tätigkeit ins Auge zu fassen. im
Vereine
in Deutschfreiburg

l Verein Kinderbetreuung Düdingen: Vermittlerin Manuela Wicki-Süess: Tel. 079 205 57 65;
l Tageselternverein Sense: Vermittlerinnen Christine Weibel und Sandra Neuhaus-Christen: Tel. 026 494 30 66 (Telefondienst jeweils montags und donnerstags von 9 bis 11 Uhr);
l Tageselternverein See: Vermittlerin für die Regionen Murten, Gurmels, Haut Lac und Vully:
Irma Brülhart: Tel. 026 674 18 27; für die Region Kerzers und Umgebung: Dorothea Weissleder: 031 755 64 87. FN/Comm.

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