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«Es war für mich eine Schule für das Leben»

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Lotty Zbinden weiss noch genau, wie sie zum Samariterverein Düdingen gekommen ist. Ihre Mutter war 23 Jahre lang Samariterlehrerin. «Sie wollte eigentlich einen Pflegeberuf erlernen. Da sich dieser Wunsch nicht erfüllte, hat sie ihre Neigung, anderen Menschen beizustehen, im Samariterverein ausgelebt», erzählt die 84-Jährige. So war es dann fast selbstverständlich, dass sie in die Fussstapfen ihrer Mutter trat. «Ich musste immer herhalten, wenn sie zu Hause neue Verbände ausprobierte», erinnert sie sich. Lotty Zbinden ist 1961 in den Verein eingetreten, war ab 1968 Samariterlehrerin und hatte zwischen 1984 und 1996 das Präsidium inne.

Das lange Warten

Wie viel Zeit sie für dieses Hobby im Laufe der Jahre eingesetzt hat, kann Lotty Zbinden nicht abschätzen. Auf jeden Fall sind es unzählige Stunden, in denen sie den Samariterposten betreut hat. Denn Warten und für einen allfälligen Notfall bereitstehen, macht einen Grossteil der Tätigkeit der Samariter aus. Sie sind bei Grossanlässen wie Sportveranstaltungen oder dem Martinsmarkt vor Ort und werden oft gar nicht wahrgenommen. Eine etwas undankbare Aufgabe. «Ich habe es nie bedauert», sagt Lotty Zbinden. «Es hat mir viel gebracht. Es war für mich eine Schule für das Leben.» Sie habe viele schöne Momente erlebt. Sie erinnert sich noch genau an den Besuch von Papst Johannes Paul II. in Freiburg 1984, als sie mit vielen anderen Samaritern im Einsatz stand. «Es war sehr heiss und der Umzug hatte Verspätung. Wir haben den Leuten während Stunden Wasser gereicht und Ohnmächtige betreut.»

Samariter helfen auch, wenn in der Nachbarschaft ein Unfall geschieht. Früher sei dies noch viel öfter der Fall gewesen, erzählt Lotty Zbinden. «Der Samariter war lange Zeit die erste Ansprechperson.» Heute gingen die Leute eher direkt in den Notfall, rufen die Ambulanz oder suchen den Arzt oder die Apotheke auf. Oder sie helfen sich selber, weil sie die Anleitung dazu im Internet nachschauen können.

Erstaunlicherweise haben sich die Methoden der Samariter im Laufe der Jahrzehnte wenig geändert. Die Grundsätze, wie sie im «Lehrbuch für den Sanitätsbereich» von 1964 beschrieben sind, gelten noch heute, auch wenn das Material besser geworden ist. «Die Anforderungen sind grösser geworden, zum Beispiel mit der Herzdruckmassage und dem Defibrillator», sagt die Kursleiterin und technische Leiterin Pia Hayoz. Natürlich wurden auch die didaktischen Methoden in den Kursen moderner.

Stabile Mitgliederzahlen

Beim 75-Jahr-Jubiläum zählte der Samariterverein Düdingen etwa 80 Mitglieder. Heute sind es rund 30 Aktivmitglieder. Die Zahl ist in den letzten Jahren stabil geblieben. «Es ist nicht immer leicht, Leute zu finden», sagt Fabienne Mettler. Sie hat im Mai nach dem plötzlichen Tode des langjährigen Präsidenten Gilbert Birbaum die Leitung des Vereins ad interim übernommen. Ein Einsatz geht oft über mehrere Stunden, ist am Wochenende oder am Abend. Die Leute hätten heute viel mehr Verpflichtungen. «Weil unsere Aktivmitglieder sehr flexibel sind, konnten wir bisher immer allen Anfragen nachkommen.» Jährlich kommen so etwa 180 Stunden Postendienst, 77 Stunden soziale Einsätze wie Ausflüge mit Behinderten und Besuche in Pflegeheimen sowie 286 Übungsstunden zusammen.

Der Vorstand nimmt das 100-jährige Bestehen zum Anlass für eine intensivere Mitgliederwerbung. Fabienne Mettler hofft, dass sich jüngere Leute für die interessante, aber auch verantwortungsvolle Aufgabe begeistern lassen, zumal das Durchschnittsalter im Verein relativ hoch ist.

Kurse : Firmen, Fahrschüler und Eltern

W ie vor 100 Jahren sind auch heute die Samariterkurse eine der Hauptaktivitäten des Vereins. Auf der einen Seite werden junge Erwachsene vor dem Führerausweis in Nothilfe ausgebildet. Andererseits bietet der Verein auch viele andere Kurse an, etwa für junge Eltern oder Grosseltern, Auffrischungskurse oder Kurse, die auf die Tätigkeit einer Firma zugeschnitten sind. Im Samariterverein Düdingen werden diese unter anderem von Pia Hayoz gegeben. Sie ist Kursleiterin und technische Leiterin und ist schon als 16-Jährige durch ihre Mutter – einem langjährigen Mitglied – zum Verein gestossen. «Ich vermittle anderen Menschen gerne Informationen. Das macht mir Spass», erklärt sie ihre Motivation. Bei den Weiterbildungen lerne sie viel Neues. «Das Wissen bringt mir auch im Alltag etwas. Ich weiss, dass ich im Falle eines Falles richtig reagieren kann.» im

Jubiläum

Zusammen mit der Feuerwehr

Der Samariterverein Düdingen feiert sein Jubiläum mit einem Tag der offenen Türen am Samstag. Da die Stützpunktfeuerwehr zugleich ihr 30-jähriges Bestehen begeht, feiern beide zusammen. Auf dem Programm stehen die Demonstration eines Fritteusenbrandes (9.30 und 14 Uhr). Die Besucher können die Lokalitäten, eine Ambulanz und ein Feuerwehrfahrzeug besichtigen. Sie erfahren, wie ein Defibrillator funktioniert. Kinder können sich Moulagen (simulierte Verletzungen) machen lassen. Höhepunkt ist die Simulation eines Verkehrsunfalls (11 Uhr).im

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