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«Es war wie auf einer Achterbahn»

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«Es war wie auf einer Achterbahn»

Armee organisierte Super-Puma-Helikopterflug für krebskranke Kinder

In Schwarzsee findet noch bis Ende Woche ein Ferienlager für Familien mit krebskranken Kindern statt. Gestern hatten die Kinder ein besonderes Erlebnis: Sie flogen mit einem Super-Puma-Helikopter über die Alpen.

Von ILONA STÄMPFLI

Der Helikopter ist startklar, die vierzehn Passagiere können einsteigen. Der zwölfjährige Patrick ist etwas nervös. Er ist noch nie geflogen. In Kürze wird er den Schwarzsee und die Freiburger Alpen von hoch oben betrachten können. Zwanzig Minuten später steht Patrick wieder auf festem Boden und ruft mit strahlenden Augen: «Es war cool! Der Helikopter flog 240 km/h. Es war wie auf einer Achterbahn.» Sein Vater hat die ganze Szenerie mit einer Filmkamera aufgenommen. «Ich freue mich schon, wenn ich ihm das später zeigen kann. So ein Erlebnis wird er nie wieder vergessen», sagt er. Nur Patricks Schwester ist nicht so glücklich. Sie wäre auch gerne mitgeflogen, ist aber mit ihren sechs Jahren noch zu klein dafür.

Kanu fahren und Fussball spielen

Die Idee, einen Helikopterflug für krebskranke Kinder zu organisieren, hatte Martin Haudenschild, der mit seinem kranken Sohn und der Familie letztes Jahr selber in der Erholungswoche in Schwarzsee war. Während sieben Tagen verbringen 18 kranke Kinder der Universitätsklinik des Inselspitals mit ihren Eltern und Geschwistern Ferien mit fachärztlicher Begleitung. Der Arche-Fonds macht es möglich (siehe Kasten).

Auch Patrick aus Solothurn ist mit seiner Familie in Schwarzsee und geniesst die Zeit in vollen Zügen. Zusammen mit seiner Schwester und den Eltern unternimmt er jeden Tag etwas anderes. Pedalo und Kanu fahren, baden, wandern und Fussball spielen … Der Heliflug ist für ihn natürlich ein Höhepunkt in diesen Ferien.

«Diese Woche tut uns sehr gut», sagt Corinne Canonica, die Mutter von Patrick. «Wir können uns hier von allem erholen und müssen nicht so oft ans Spital denken. Als Familie können wir endlich wieder etwas zusammen unternehmen.» Seit einem halben Jahr muss Patrick alle paar Wochen eine Chemotherapie machen. Corinne Canonica ist während dieser Zeit fast ständig im Spital, während sich der Vater daheim um das zweite Kind kümmert.
Erholsam sind die Ferien für die Familien auch deshalb, weil ständig ein Arzt und zwei Krankenschwestern da sind. Das gibt den Eltern Sicherheit. Sie können die Verantwortung für die Gesundheit ihres Kindes für eine kurze Zeit abgeben.
Der Austausch mit anderen Betroffenen gibt den Familien neue Kraft. «Wir sind froh, dass wir hier mit Leuten reden können, die dasselbe Schicksal tragen», sagt auch Corinne Canonica. Roland Ammann, Arzt in der Universitätsklinik des Inselspitals, erwähnt noch einen anderen wichtigen Aspekt der Erholungswoche: «Die kranken Kinder sind stolz darauf, dass die Eltern und Geschwister ihnen die schönen Ferien machen können.» Die Patienten könnten endlich wieder eine positive Rolle in der Familie einnehmen.

«Kinder sind extrem stark»

Patrick macht während diesen Ferien praktisch alle Aktivitäten mit. Einzig mit dem Trottinett durfte er nicht die Riggisalp runterfahren, weil die Sturzgefahr zu gross war. Aber der Helikopterflug war medizinisch gesehen unbedenklich. Roland Ammann untersuchte am Montag die Blutwerte von allen Kindern. Waren genug rote Blutkörperchen und Blutplättchen vorhanden, stand dem Ereignis nichts mehr im Weg. Die medizinische Betreuung während den Ferien im Hotel sei vollständig gewährleistet, versichert Ammann. Auch Notfälle könnten hier behandelt werden.

Obwohl Patrick von der letzten Chemo noch sehr müde ist und zudem wegen Komplikationen Antibiotika einnehmen muss, wirkt er aufgestellt und fröhlich. Er hat während der Erholungswoche sogar ein paar Kilos zugenommen. «Kinder sind extrem stark. Das ist wahnsinnig eindrücklich», sagt die Mutter.

Am Samstag hat Patrick seine letzte Chemotherapie. Im August geht er wieder zur Schule, zurück in seine Klasse, die er im Winter verlassen hatte. Dann kann er seinen Klassenkameraden stolz vom Flug mit dem Super-Puma erzählen.
Dank der Armee

Nicht allen, die gerne einmal in einem Super-Puma-Helikopter fliegen würden, wird der Wunsch erfüllt. Didier Vallon, Kommunikationsverantwortlicher der Luftwaffe, sagt klar, dass diese Aktion etwas Einmaliges gewesen sei. Die Armee erhalte fast täglich Anfragen für Rundflüge solcher Art.

«Normalerweise dürfen wir solche Flüge nicht ausführen, weil dies die privaten Anbieter von Helikopterflügen konkurrenzieren würde», erklärt Vallon. Für die kranken Kinder habe man aber eine Ausnahme gemacht. Weil die Armee im Moment freie Kapazitäten habe und kein Wiederholungskurs stattfinde, sei so etwas möglich gewesen. ist

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