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«Es wäre eine angenehme Überraschung»

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Autor: Arthur Zurkinden

Für die FDP des Kantons Freiburg wäre Staatsrat Claude Lässer Wunschkandidat für die Ständeratswahlen gewesen. Präsident Jean-Pierre Thürler verheimlichte gestern an einer Pressekonferenz nicht, dass Lässer aufgrund seiner Kompetenzen als Finanzdirektor als Erster kontaktiert wurde. Nach seiner Absage wurde die junge Nationalratskandidatin Claudine Esseiva angegangen. «Sie hat es vorgezogen, sich auf die Nationalratswahlen zu konzentrieren», begründete Thürler ihren Verzicht. Und weil die FDP unbedingt auch bei den Ständeratswahlen präsent sein will, wurde bei Ruedi Vonlanthen angeklopft.

«Nicht zweite Wahl»

«Ruedi Vonlanthen ist ein glaubwürdiger Kandidat», sagte Thürler, der auf dessen reichliche politische Erfahrung und dessen hohen Bekanntheitsgrad hinwies und nichts von einem Kandidaten zweiter Wahl wissen wollte. Vorgängig hätten intensive Diskussionen im Kantonalvorstand stattgefunden. So ganz überzeugt, dass Ruedi Vonlanthen gewählt wird, war Thürler aber nicht. «Es wäre eine angenehme Überraschung für die Mitte-Rechts-Parteien», sagte er.

Dem Land dienen

«Sie werden sich wohl fragen: Was will er noch?» Mit dieser Frage an die Medienvertreter leitete der 57-jährige Versicherungsagent Ruedi Vonlanthen die Begründung für seine Doppelkandidatur ein. «Nur eines: Weiterhin meinem geliebten Land dienen», antwortete er sogleich auf seine Frage und stellte fest, dass dies heute «nicht mehr so modern» sei. Er warf dabei vielen heutigen Vertretern im Bundeshaus vor, lieber verdienen statt dem Land dienen zu wollen. Nach seinen Worten braucht es in Bern aber mehr Leute wie ihn, die in Vereinen tätig sind, die wie er ein KMU leiten und langjährige Erfahrung als Ammann und Grossrat mitbringen. «Es braucht mehr Politiker mit dieser Lebenserfahrung und solche,die das Volk vertreten und nach Lösungen suchen.»

Sensebezirk im Nationalrat

Ruedi Vonlanthen ist sich aber bewusst, dass er als Sensler geringe Chancen hat, in den Ständerat gewählt zu werden, da mit einer Wiederwahl des Senslers Urs Schwaller zu rechnen ist. «Der Sensebezirk sollte wiederum im Nationalrat vertreten sein», meinte er zur Frage einer Übervertretung des Sensebezirks. Er liess so durchblicken, dass seine Ständeratskandidatur ihm bei den Nationalratswahlen helfen soll. Aber was heisst «wiederum»? «Marie-Thérèse Weber-Gobet vertritt im Nationalrat die Gewerkschaften und die Grünen, nicht aber den Sensebezirk», antwortete er und stritt der einzigen Sensler Vertreterin in der grossen Kammer das Recht ab, als Angehörige einer kleinen Partei den Sensebezirk vertreten zu dürfen. Vonlanthen wies auch darauf hin, dass die Ständeräte den ganzen Kanton vertreten und nicht bloss eine Region. «Und schliesslich sind wir alle Freiburger», ergänzte er zur Frage der Kandidatur als Sensler.

Vonlanthen hat den Sitz von SP-Ständerat Alain Berset im Visier. So will er in Bern der «linken Kuschelpolitik in Sicherheitsfragen» ein Ende bereiten, wie er sagte. Unter anderem soll die Ausschaffungsinitiative so umgesetzt werden, «wie es das Volk will». Vonlanthen will aber auch gegen die Gesetzesflut vorgehen. «Von der Wiege bis zur Bahre füllt der Schweizer Formulare», meinte er. Er möchte auch verhindern, dass der Benzinpreis auf vier Franken pro Liter steigt. «Ich kenne die Ängste und Nöte der Mitmenschen.» Und weil in der zu Ende gehenden Legislaturperiode wichtige Entscheide wie die Revision der AHV, der zweiten Säule oder des Krankenversicherungsgesetzes vertagt wurden, meinte er: «Es waren vier verlorene Jahre.»

Jörg Schnyder, Präsident der FDP Sense, stellte den zweifachen Familienvater und langjährigen Ammann von Giffers als Politiker vor, der sich voll engagiert und die Menschen liebt. «Kommunikativ, begeisterungsfähig, gesellig und immer mit einer grossen Portion Humor sucht Ruedi Vonlanthen den Kontakt und fühlt sich wohl unter den Menschen», sagte er und erinnerte nicht nur an dessen Karriere als Ammann und Grossrat, sondern auch an jene als Fussball-Schiedsrichter und als leidenschaftlicher Schütze – Vonlanthen präsidiert die Freiburger Schützen.

Ruedi Vonlanthen träumt von einer Allianz zwischen FDP, CVP und SVP.Bild Vincent Murith

Ständerat: «Vorläufig» keine Allianz mit CVP

Für die FDP erhöhen sich die Chancen, einen Sitz im Ständerat zu erobern, wenn sie eine Allianz mit der CVP eingeht: Auf diese Weise hat Jean-Claude Cornu 1999 den Sprung in die kleine Kammer geschafft. «Nein, wir gehen keine Allianz mit der CVP ein», sagte gestern Kantonalpräsident Jean-Pierre Thürler vor den Medien. Die CVP habe bereits vor 15 Monaten die noch bestehende Allianz gekündigt. «Es hat keine offiziellen Diskussionen mit der CVP gegeben», fügte Thürler bei. Und dies werde der Wählerschaft auch so mitgeteilt.

Thürler präsentierte sich aber als FDP-Präsident, der offen sei für Gespräche. «Wir warten den ersten Wahlgang ab, dann werden wir sehen», sagte er und liess durchblicken, dass je nach Ausgang der ersten Runde noch eine Allianz zustande kommen könnte. Ruedi Vonlanthen verheimlichte nicht, dass er von einer grossen bürgerlichen Allianz träumt, nämlich von einer Allianz zwischen FDP, CVP und SVP. «Vielleicht hilft meine Kandidatur, dass dieser Traum in Erfüllung geht», sagte er.

Wohl zweiter Wahlgang

Mit der FDP-Ständeratskandidatur ohne Allianz wird es immer wahrscheinlicher, dass es bei den Freiburger Ständeratswahlen einen zweiten Wahlgang geben wird. Bereits sind vier Kandidaten bekannt: Ruedi Vonlanthen (FDP), Urs Schwaller (CVP), Jean-Pierre Rime (SVP) und Alain Berset (SP). Und es ist nicht auszuschliessen, dass sich noch weitere dazugesellen. az

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