«Es wird demokratisch entschieden»
Reaktionen zur Kandidatur von Nicolas Bürgisser
Die CSP Sense will am nächsten Dienstag entscheiden, wen die Bezirkspartei als Kandidat für das Oberamt nominiert. Es werde ein demokratischer Entscheid der Delegierten, sagte Präsident Erich Bapst.
Die CSP habe den Entscheid von Nicolas Bürgisser, als Unabhängiger für das Oberamt zu kandidieren, zur Kenntnis genommen, sagte Erich Bapst am Freitag auf Anfrage der FN. Die Parteileitung habe das Wahlgeschäft seriös analysiert und sei seit Monaten an der Arbeit. «Wir haben sieben mögliche Optionen angeschaut. Dies geschah auf Grund eines Kriterienkatalogs», sagte er, ohne Details über die potenziellen Kandidaten verraten zu wollen. Auf dieser Grundlage habe die Parteileitung einen einstimmigen Entscheid gefällt, den sie den Delegierten am kommenden Dienstag vorbringen werde. Erich Bapst sagte nicht, ob es ein Einer- oder ein Zweiervorschlag sein wird. «Aber Nicolas Bürgisser ist nicht dabei», hielt er fest. Dies habe man ihm auch mitgeteilt.
Der Entscheid der Parteileitung sei nur ein Vorschlag, unterstrich der Parteipräsident. «Entscheiden wird die Delegiertenversammlung.» Deshalb könne jeder an einer Kandidatur Interessierte an diesem Abend seine Kandidatur präsentieren. «Es wird ein demokratischer Prozess, den wir sauber durchziehen», hält er
fest.
Die Frage, ob das Vorgehen von Nicolas Bürgisser einem Parteiaustritt gleichkomme, müsse dieser selbst beantworten, erklärt Erich Bapst.
«Keine Überraschung»
«Ich bin nicht überrascht, dass Nicolas Bürgisser nicht als CSP-Kandidat in den Wahlkampf steigt. Das war abzusehen», erklärt Bruno Boschung, Präsident der CVP Sense auf Anfrage. Man wisse, dass Bürgisser in der CSP keinen grossen Rückhalt habe. Er wollte zu diesem Zeitpunkt noch keine Auskünfte über die Pläne der eigenen Partei bekannt geben. «Klar ist, dass die CVP um den Sitz im Oberamt kämpfen wird», betonte er. Ob dies mit oder ohne Marius Zosso sein wird, sei noch nicht klar. «Er entscheidet selber. Wir sind im Gespräch, setzen ihn aber keinesfalls unter Druck.»
In den nächsten 14 Tagen werde der Entscheid fallen, welche Personen man den Delegierten an der Versammlung vom 28. Juni zur Nomination für das Oberamt und für den Grossen Rat vorschlagen wolle. «Sicher ist, dass wir nur mit einem Kandidaten ins Rennen ums Oberamt steigen. Möglich ist aber, dass wir den Delegierten zwei Personen vorschlagen», erklärte Bruno Boschung. Marius Zosso hat bisher den Entscheid über eine allfällige nochmalige Kandidatur noch nicht bekannt gegeben. Er war am Freitag für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Abwarten bei der FDP
Vom Entscheid des amtierenden Oberamtmannes macht auch die FDP Sense ihre Strategie abhängig. «Wenn Marius Zosso nochmals antritt, werden wir keinen Kandidaten nominieren», sagte der Präsident der FDP Sense, Benjamin Brägger, auf Anfrage der FN. Andernfalls sei eine Lagebeurteilung mit den anderen bürgerlichen Parteien angesagt, wobei sich die FDP Sense die Nominierung eines eigenen Kandidaten vorbehalte. So oder so müsse das Oberamt in bürgerlichen Händen bleiben, sagte Brägger. Als Kandidat käme nur jemand in Frage, der über die nötigen Fähigkeiten verfüge, um das Amt ausführen zu können.
Ein SP-Kandidat
Im Lager der SP Sense ist die Kandidatur von Nicolas Bürgisser für das Amt des Oberamtmanns keine Überraschung. Man habe dies im Rahmen von Gesprächen mit der Leitung der CSP Sense erfahren, erklärt Parteipräsident Martin Tschopp. «Wir haben einen Kandidaten», erklärt er, wollte aber noch keine Details verraten. Die Gespräche mit der CSP fanden statt, da man sich gegenseitig nicht schwächen wolle. An der Jahresversammlung vom 12. Mai will die SP Sense die Kandidaten für das Oberamt und den Grossen Rat nominieren.
Noch offen ist derzeit die Position der SVP Sense in Bezug auf eine Kandidatur fürs Oberamt. Präsident Jean-Blaise Defago war am Freitag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die Partei hatte nach den Gemeindewahlen durchblicken lassen, dass eine eigene Kandidatur möglich sei. im/cn
