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Escor treibt die Neuausrichtung voran

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Autor: karin aebischer

Noch vor einem Jahr blickte Christian Vollmer – damals als CEO und Verwaltungsratspräsident der Escor Casinos und Entertainment SA – optimistisch in die Zukunft der Firma und pries die Casinoeröffnung in Montenegro an. Am Mittwochmorgen war er nicht zur 37. Generalversammlung der Escor im Podium in Düdingen erschienen. «Er hat sich abgemeldet», erklärte der neue Verwaltungsratspräsident Martin Wagner auf die Frage eines Aktionärs. Der Basler Wirtschafts- und Medienanwalt wurde im Februar 2011 per sofort zum VR-Präsidenten und Fredy Haas zum neuen CEO des Unternehmens mit Sitz in Düdingen ernannt.

Das Casino in Montenegro war auch an der diesjährigen Generalversammlung Thema; jedoch im negativen Sinne. Escor hat durch das im Sommer 2010 eröffnete Casino in der Hafenstadt Bar einen Verlust von 8,4 Millionen Franken eingefahren. «Bei 90 Angestellten stand das Casino tagelang ohne Besucher da», erklärte Wagner. Escor hat diesen Geschäftsbereich mittlerweile aufgegeben und will verkaufen. «Wir werden keine Investitionen mehr in Casinos im Ausland tätigen.» Auch das Casino-Projekt in La Tène im Kanton Neuenburg hat Escor fallen gelassen und die 36,5-Prozent-Beteiligung an der Casino Locarno SA verkauft (die FN berichteten).

Fun-Poker, Radio und TV

«Wir werden unter Beibehaltung des Casino-Bereichs neue Geschäftsmodelle realisieren», erläuterte Wagner die Escor-Strategie. Der Fokus werde inskünftig stärker auf Entertainment-Themen liegen. «Sie spielen im Bereich der virtuellen Welten eine wachstumsstarke Rolle.» Escor dürfe sich dieser Welt nicht verschliessen. Mit der Übernahme der Mehrheit am deutschen Online-Poker-Unternehmen pokermania hat Escor kürzlich einen Schritt in diese Richtung getan (siehe FN vom 11. Mai). Der Kaufpreis betrug gemäss Wagner 460000 Euro.

Bis zum 10. Juni 2011 wird die Düdinger Firma zudem eine Offerte für den Kauf der vier Tamedia-Sender Tele-Züri, TeleBärn, Capital FM und Radio 24 einreichen. «Diese Akquisition macht nur Sinn, wenn Escor ein Kooperationsmodell entwickeln kann, das die Städte Bern, Basel und Zürich einbindet.» Wie es um Wagners Beziehung zu Christoph Blocher stehe, wollte ein Aktionär wissen. Dieser sei ja ebenfalls an Tele-Züri interessiert. Wagner beteuerte, dass keine Verbindung zu Blocher bestehe.

«Es ist ein extrem schlechter Zeitpunkt, um das Geschäftsmodell zu ändern», bemerkte ein anderer Aktionär und bedauerte den Verkauf der Beteiligung am Casino in Locarno. «Die Erträge waren in den vergangenen Jahren sehr stabil.»

Bundesrat entscheidet bald

Trotz des schlechten Geschäftsjahres 2010 (siehe Kasten) dürfe Escor zuversichtlich in die Zukunft blicken, betonte Wagner. Grosse Hoffnungen steckt er in das Konzessionsgesuch für ein geplantes Casino in Zürich. «Wir rechnen uns gute Chancen aus. Wir haben die Unterstützung der Zürcher Kantonsregierung sowie der zuständigen Tourismusorganisation.» Noch vor den Sommerferien soll der Bundesrat über die Gesuche entscheiden. Fünf bis sechs Konkurrenten seien mit im Spiel. Auch den Handel mit den Spielautomaten will Escor fortsetzen. «Was haben Sie sonst noch für ein Ass im Ärmel, falls es mit Zürich nicht klappt?», so die Frage aus der Versammlung. Er sehe im Bereich Sport- und Eventmarketing ein weiteres Tätigkeitsfeld für die Escor, erklärte Martin Wagner.

Der Basler Martin Wagner ist seit Februar Verwaltungsratspräsident der Escor. Er hat insgesamt über 20 Verwaltungsratsmandate. Jeden Dienstag arbeitet er am Escor-Hauptsitz in Düdingen.Bild Aldo Ellena

Zahlen und Fakten

5,5 Millionen für den Fall der Fälle

Der Gewinn der Escor ist 2010 auf 200000 Franken geschrumpft. Im Vorjahr hatte die Firma noch einen Gewinn von 1,7 Millionen Franken ausgewiesen. Verantwortlich für diesen Einbruch sei der Verlust von 8,4 Millionen Franken durch das Casino-Geschäft in Montenegro. Den Aktionären wurde keine Dividende ausgeschüttet. Sie stimmten dem Antrag zu, ein genehmigtes Kapital von 5,5 Millionen Franken einzuführen, das dem Verwaltungsrat «im Fall einer Chance die Mittel zu raschem Handeln bereitstellt», wie es Martin Wagner ausdrückte. ak

«Wir werden keine Investitionen mehr in Casinos im Ausland tätigen.»

Autor: Martin Wagner

Autor: Verwaltungsratspräsident Escor

«Was haben Sie noch für ein Ass im Ärmel, falls es mit dem Casino in Zürich nicht klappt?»

Autor: Escor-Aktionär

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