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FDP will nicht Schiedsrichterin sein

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Ist die Ankündigung Urs Schwallers, nicht mehr für den Ständerat anzutreten, für die FDP eine gute oder schlechte Nachricht?

Es war erst mal eine grosse Überraschung, weil wir davon ausgegangen waren, dass er wieder kandidieren wird. Alle Zeichen sprachen dafür. Für uns ist es insofern eine interessante Ankündigung, als nun die Wahlen geöffnet werden. Das wird ein zusätzlicher Anreiz für unsere Kandidaten sein, denn wenn es eine Öffnung gibt für die Ständeratssitze, wird das auch eine Öffnung für den Nationalrat bedeuten.

 

 Und für Sie als Präsident?

Es wird mir mehr Arbeit bringen, da die Voraussetzungen sich geändert haben. Aber es ist etwas Interessantes und Spannendes: eine zusätzliche Herausforderung. Hätte sich Schwaller nicht zurückgezogen, wäre es schwer vorstellbar gewesen, in den Wahlkampf ums Stöckli einzusteigen.

 

 Seit der Ankündigung sind zweieinhalb Wochen vergangen. Haben Sie mit potenziellen Kandidaten aus Ihren Reihen Kontakt aufgenommen?

Das Interesse im deutschsprachigen Kantonsteil hat sich verstärkt. Tatsächlich interessiert sich Jacques Bourgeois, und auch Nicolas Bürgisser hat sein Interesse bekundet (siehe FN von gestern). Jetzt führe ich mit ihnen Diskussionen. Ich hatte die Verantwortlichen der Bezirkssektionen gebeten, mir Namen möglicher Kandidaten mitzuteilen. Von dieser Seite her wurde mir das Interesse mitgeteilt, wenn es auch noch nicht ein definitives Engagement ist.

 

 Wie sieht die Agenda Ihrer Partei bis zu den nationalen Wahlen aus?

Die Kandidaten wollen wir so früh wie möglich offiziell machen. Es ist auch wichtig, dass die Kandidaten relativ schnell die Kampagne lancieren. Das wird wahrscheinlich Anfang Frühling passieren, wohl Ständerat und Nationalrat aber nicht gleichzeitig. Die Delegiertenversammlung wird die Kandidaten nominieren.

 

 Es wird also für die FDP zwei Wahlen statt eine geben?

Sie sind miteinander verbunden. Es sind sehr wichtige Wahlen für uns. Sie werden den Ton vorgeben für die kantonalen und kommunalen Wahlen 2016. Mein Ziel ist klar: Wir wollen stärker werden im Vergleich zu den letzten Wahlen mit einer guten Kampagne und einer starken Liste.

 

 Jacques Bourgeois zeigt Interesse am Ständerat, wird er so oder so für den Nationalrat kandidieren? Er hatte in dieser Legislatur gesundheitliche Probleme.

Er ist motiviert für eine neue Legislatur. Die gesundheitlichen Probleme hat er gut bewältigt. Er treibt viel Sport und wird wieder antreten. Das ist bestätigt.

 Wie motivieren Sie andere Kandidaten, gegen Jacques Bourgeois anzutreten?

Man wird sehen, wer für den Ständerat antritt. Aber wenn Jacques Bourgeois diesen Sitz gewinnen könnte, würde ein Sitz im Nationalrat frei. Auch sonst weiss man ja, dass eines Tages jemand auf Bourgeois folgen wird. Es braucht starke Nachfolgende auf der Liste. Jetzt ist ein guter Moment, um sich zu profilieren. Zudem: Man hat schon viele Überraschungen erlebt.

 

 Wird man auf den FDP-Listen neue Gesichter finden?

Wir gehen davon aus, dass wir wieder eine Jung-FDP-Liste haben werden. Eine junge Person wird sehr engagiert sein: Nicht als Kandidatin, aber Johanna Gapany, die vor vier Jahren die Junge Liste angeführt hatte, ist unsere Kampagnen-Chefin. Sie wird sicher eine neue Dynamik bringen.

 Sie wollen den Wähleranteil erhöhen. Setzen Sie sich eine Zahl als Zielsetzung?

Nein, das will ich nicht. Ich will einfach einen positiven Trend. Klar: so viel wie möglich. Aber das ist abhängig von der Liste, die wir präsentieren werden.

 

 Politik läuft in Zyklen ab. Wo befindet sich derzeit die FDP Freiburg?

Wir hatten bei der letzten Legislatur einiges verloren. Nun möchten wir sagen können, dass wir die Talsohle durchschritten haben. Wir haben intensiver kommuniziert und versuchen uns zu positionieren bei gesellschaftlichen Themen, mehr als zuvor. Wir ermutigen unsere Kandidaten, offen auszudrücken, wie es in ihrem Innern aussieht.

 

 Bewegt sich die FDP Freiburg von den klassischen Wirtschaftsthemen weg?

Die Finanzen stellen für mich kein politisches Programm dar. Sie sind wichtig, aber wir wollen unsere liberale Vision in alle Themen der Gesellschaft einbringen. Wir wollen nicht mehr die Liberalen mit der Krawatte sein, die sich nur um Finanzen kümmern. Ich sehe uns im bürgerlichen Lager zwischen zwei Parteien, die konservativer sind als wir.

 

 Die Frage nach dem bürgerlichen Wahlbündnis für die nationalen Wahlen stellt sich wieder, auch wenn dieses vor einem Jahr beerdigt wurde.

Wir möchten dieses Bündnis. Ich habe bei den beiden betreffenden Parteien eine Anfrage deponiert und unser Interesse an einem breiten Bündnis für eine starke und solidarische Rechte bekundet. Heute sieht es so aus, dass die CVP die Idee verwirft. Das bringt uns in eine heikle Lage. Sowohl die CVP als auch die SVP möchten mit uns ein Bündnis eingehen, aber nicht mit der ganzen Rechten. Und wir wollen uns nicht als Schiedsrichter zwischen die beiden stellen.

 

 Eine Allianz mit nur mit einer Partei ist keine Option?

Das ist für uns noch nicht definitiv. Auch andere rechte Parteien interessieren sich für uns. Offenbar sind wir die Partei, mit der alle zusammenarbeiten möchten. Wir sind von allen Seiten umworben.

Ein Jahr vor den nationalen Wahlen blicken die FN mit den Kantonalpräsidenten der im Bundeshaus vertretenen Parteien voraus. Bereits erschienen sind die Gespräche mit CVP-Präsident André Schoenenweid (4.9.) und SP-Präsident Benoît Piller (17.9.).

«Wir ermutigen unsere Kandidaten, offen auszudrücken, wie es in ihrem Innern aussieht.»

Didier Castella

Kantonalpräsident FDP

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