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Fest stösst an seine Grenzen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Von URS HAENNI

Die vorbeiziehenden Schulmädchen und Kadetten werden an der Solennität von kritischen Geistern beobachtet. Dass ein Kadett in Turnschuhen daherkommt, erst noch in blauen, das wäre früher nie vorgekommen, war beispielsweise zu hören. Schade sei es auch, dass viele Mädchen nicht mehr in ein Soli-Röcklein gekleidet sind, sondern mit weissen Hosen erscheinen.

Andererseits gefällt beispielsweise die neue Uniform der Kadetten. Früher in diesen grünen Hosen, das sei doch etwas zu militärisch gewesen. Man denke gar zurück an die Zeit, als die Kadetten noch Karabiner trugen.

Kirchenfeiern wieder unter
Leitung der Pfarrer

Gewöhnen müssen sich die Zuschauer daran, dass bei den Darbietungen der Kadetten nicht mehr jeder Knabe zackig und im Schritt läuft, sondern dass die uniformierten Schüler in Formation plötzlich eine La-Ola-Welle inszenieren.

Traditionen und Moderne _ niemand hat dieses Nebeneinander gestern besser illustriert als die kleinsten Primarschüler bei ihren Tanzdarbietungen am Morgen. Sie eröffneten zur Musik von Vivaldi einen klassischen Ball, um dann kurz darauf als «Rednecks» ausgelassen zu «Cotton Eyed Joe» zu tanzen.
Die gewandelten Formen der Solennität – sie werden schon so lange diskutiert, wie es die Solennität gibt. Tatsache aber ist, dass im vergangenen Jahr eine breit angelegte Umfrage bei Schülern und Eltern in der Region Murten ergab, dass die Solennität in grossen Zügen so beibehalten werden müsse wie bisher.
Daran hat sich die federführende Arbeitsgruppe auch dieses Jahr gehalten. Einzige Änderung an der Solennität 2000 war, dass die Feiern in der Kirche wieder unter der Leitung der Pfarrer standen. Diese gestalteten jedoch das Programm zusammen mit den Schülern, und wie bereits im letzten Jahr waren Deutsch und Welsch gemischt.
Gerade die Kirchenfeier ist ein Paradebeispiel dafür, wie die deutsch- und französischsprachige Abteilung zusammengewachsen sind, eine Entwicklung, die sich im zukünftigen OS-Zentrum Prehl noch verstärken sollte. Entsprechend riefen die Schüler in ihren Ansprachen dazu auf, die Solennität auch wirklich sprachübergreifend zu feiern.

Pädagogische Wandel schlagen sich
auf das Schulfest nieder

Die Solennität, so wie sie sich dieses Jahr präsentiert, ist eine gelungene Anpassung eines historischen Anlasses an die heutige Zeit. Sie enthält noch genügend Elemente, um bei den Heimweh-Murtnern Erinnerungen an die eigene Schul- und Solizeit zu wecken. Sie hat sich aber im Erscheinungsbild an die gewandelten pädagogischen Formen angepasst.

Wenn die Lehrer schon im Unterricht das Hauptaugenmerk auf die Sozialkompetenz richten, dann muss man auch an einem Schulfest den Drill streichen und den Schülern ihren Freiraum gewähren.

Fest stösst an seine Grenzen

Das neue OS-Zentrum Prehl soll ab nächstem Jahr die stetig akuter gewordene Platznot an den Murtner Schulen beheben. Doch auch ein Anlass wie die Solennität wird durch die gestiegenen Schülerzahlen beeinflusst.

Über 1000 Schüler nehmen an der Solennität teil, und für den Nachmittagsumzug kommen noch die Kindergärtler der Region hinzu. Mehr Kinder bedeutet mehr Eltern, und dies wiederum bedeutet mehr Publikum. Wenn dann noch wie gestern die Solennität mit einem katholischen Feiertag zusammenfällt, dann stösst das Schulfest an seine Grenzen.
Der Umzug ist inzwischen so lang geworden, dass bei entsprechendem Marschtempo die Spitze noch den Schluss sieht. Wer beim Reigen auf der Engematte etwas sehen will, der muss entweder grossgewachsen sein, oder frühzeitig einen Platz reservieren. Wo früher noch Zuschauerreihen Platz fanden, da stehen heute Schulraum-Container.
Die Feiern in der Kirche sind nur noch ein schulinterner Anlass, weil es schlicht an Platz für andere Personen fehlt. Das Programm ist nur dank einem straffen Zeitplan einzuhalten.
Für Schuldirektor Willy Marti ist klar, dass der Bau des neuen OS-Zentrums auch für die Solennität eine Zäsur bedeuten wird. Jene Arbeitsgruppe, die auf letztes Jahr hin der Solennität eine neue Struktur gegeben hat, wird im kommenden Jahr ein Konzept erarbeiten müssen, das auch die neuen Schulanlagen berücksichtigt. In dieser Arbeitsgruppe sind die Vertreter jeglicher Schulstufen- und -abteilung vertreten; den Vorsitz hat Stadtpräsidentin Christiane Feldmann.
Tatsächlich könnte die Solennität durch das OS-Zentrum Prehl dezentraler werden und somit mehr Schüler und mehr Besucher verkraften.
Klar ist für den Schuldirektor, dass die Altstadt immer im Zentrum der Solennität stehen muss. Der Umzug oder das Soli-Pintli könnten nur an ihrem bisherigen Platz stattfinden. Wo aber in Zukunft die Reigen, die Darbietungen der Kadetten, die OS-Disco oder der bisher auf drei Kirchen aufgeteilte Festakt stattfinden wird, muss die Arbeitsgruppe in nächster Zeit neu bestimmen.

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